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Pilotprojekt mit besonders beständigen Mistkübeln in Prag

Die Prager städtische Firma Technische Verwaltung der Straßen (TSK) und das Institut für Entwicklung und Planung der Stadt Prag (IPR) führen derzeit einen Pilotversuch mit einem neuen Mistkübelmodell durch. Ziel ist es, die bisherigen grünen Mistkübel im ganzen Prager Stadtgebiet zu ersetzen und somit zur Modernisierung des Stadtbilds beizutragen. Dem stellvertretenden Oberbürgermeister und Verkehrsstadtrat Zdeněk Hřib (Piratenpartei) zufolge will die Stadtverwaltung Prag zu einer Stadt machen, in der sich die Menschen wohlfühlen und moderne Dienstleistungen nutzen können. Neben einem ansprechenden Design sollen die neuen Mülleimer auch funktional sein und beispielsweise über QR-Codes zur einfachen Meldung von Mängeln verfügen. Im November werden zunächst 150 Exemplare im dritten Prager Bezirk aufgestellt. Die neuen Mülleimer sind nicht nur optisch ansprechend, sondern auch robuster und leichter zu reinigen. Zudem sind sie mit Piktogrammen und Aschenbechern ausgestattet. Entwicklung und Produktion dieser neuen Mistkübel sei eine Herausforderung, aber auch eine spannende Aufgabe gewesen, wie Generaldirektor von TSK Filip Hájek mitteilte. Die Produktion wurde von dem tschechischen Unternehmen Elkoplast übernommen. Durch die Zusammenarbeit mit einem lokalen Hersteller konnte ein hochwertiges Produkt entwickelt werden, das sowohl langlebig als auch funktional sei. Der Preis eines neuen Mistkübels beträgt auf 170 Euro exklusive Mehrwertsteuer.

10.11.2024
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Czech Airlines stellt Betrieb nach 101 Jahren ein

Am 26. Oktober 2024 landete um 21.55 Uhr die letzte Maschine der legendären Czech Airlines (CSA) auf dem Prager Flughafen. Mit diesem letzten Flug endete eine über 101-jährige Ära einer der ältesten Fluggesellschaften der Welt. Die im Jahr 1923 gegründete CSA war ein fester Bestandteil der tschechischen Luftfahrt. Ihre charakteristischen Flugzeuge mit dem Kürzel "OK" waren weltweit bekannt und ein Symbol für Zuverlässigkeit und Qualität. Doch in den letzten Jahren kämpfte das Unternehmen mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. Die Gründe für den Niedergang liegen vor allem in Fehlentscheidungen des Managements. Unter der Leitung des Managers und ehemaligen Verteidigungsministers Jaroslav Tvrdík (ČSSD – Tschechische Sozialdemokratische Partei), der die Führung im Jahr 2009 übernahm, geriet die CSA in eine tiefe Krise. Hohe Schulden und eine ineffiziente Unternehmensführung führten zu immer größeren Verlusten. Miroslav Kůla, ein ehemaliger Vorstandsvorsitzender, kritisierte Tvrdíks Führungsstil scharf. Er warf ihm vor, das Unternehmen nur als Geldquelle betrachtet zu haben. Tvrdík habe laut Kůla lediglich gewusst, wie man Geld ausgebe. Das Ende der CSA ist ein schmerzlicher Verlust für die tschechische Luftfahrt. Die Fluggesellschaft war nicht nur eine wichtige Arbeitgeberin, sondern auch ein Aushängeschild für das Land. Viele Tschech*innen verbinden mit der CSA schöne Erinnerungen an Reisen und Abenteuer. Die Flugstrecken der CSA werden künftig von der tschechischen Fluggesellschaft Smartwings weitergeführt. Die Czech Airlines werden nur mehr als Markenname weiterbestehen.

26.10.2024
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Tschechien unterstützt ausgewählte Obdachlose mit 4.000 Euro

Ende November 2023 startete in Prag ein neues, einzigartiges Sozialprojekt namens "New Leaf Czech Republic". Dieses Projekt, bei dem sich Tschechien von Kanada inspirieren ließ, stellt einen unkonventionellen Ansatz dar, um das Problem der Obdachlosigkeit in Tschechien anzugehen. Anstatt Obdachlose in bestehende soziale Programme zu integrieren, erhalten ausgewählte Personen eine einmalige finanzielle Unterstützung von 4.000 Euro, um ihre Situation eigenständig zu verbessern. Dieses kontroverse Experiment zielt darauf ab, eine Antwort auf die Frage zu finden, ob eine unbedingte finanzielle Unterstützung Obdachlosen dabei helfen kann, dauerhaft aus ihrer prekären Lage herauszukommen. Nächstes Jahr sollen die Ergebnisse dann bekannt gegeben werden. Tschechien ist im Übrigen das erste europäische Land, das dieses Projekt durchführt. Für die Teilnahme am Projekt müssen Obdachlose drei Bedingungen erfüllen: sie müssen tschechische Staatsbürger*innen sein, dürfen nicht länger als zweieinhalb Jahre auf der Straße leben und dürfen weder alkohol- noch drogenabhängig sein. Insgesamt wurden in einer ersten Stufe 40 Obdachlose aus Prag ausgewählt. Das Projekt sucht auch nach sozialen Investor*innen, die bereit sind, finanziell zu unterstützen. Die erhoffte Wirkung soll ähnlich wie beim kanadischen Vorbild eine Reduzierung öffentlicher Kosten für die Betreuung von Obdachlosen sein. Im Rahmen der sozialen Unterstützung der Bürger*innen hat die Stadt Prag auch über die Verlängerung des Hilfspakets für Prager*innen entschieden, das ursprünglich aufgrund der hohen Inflation eingeführt worden war. Das Programm, welches vor allem Bildung und Unterstützung für Haushalte finanziert, wird bis Ende August nächsten Jahres fortgeführt. Da noch finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, könnte das Programm bei Bedarf sogar noch länger laufen. Aktuell stehen noch 1,2 Millionen Euro zu Verfügung.

23.10.2024
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Stadt Prag wird geothermische Energie der U-Bahnstationen nutzen

Die tschechische Hauptstadt Prag hat ein ambitioniertes Projekt zur nachhaltigen Energieversorgung auf den Weg gebracht. Im Rahmen der laufenden Errichtung der U-Bahnlinie D im Stadtteil Nové Dvory soll die geothermische Energie, die aus der Tiefe der U-Bahn-Tunnel gewonnen wird, zur Wärme- und Kälteversorgung neuer Wohngebäude genutzt werden. Dieses innovative Vorhaben ist Teil des umfassenden Klimaplans der Stadt und zielt darauf ab, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren sowie die Energieeffizienz zu steigern. Die Entscheidung, die geothermische Energie der U-Bahn zu nutzen, ist das Ergebnis einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung, des Prager Bauunternehmens (PDS) und des Prager Verkehrsbetriebes (DPP). Durch den Einsatz von Wärmepumpen, die direkt in die U-Bahn-Struktur integriert werden, können somit die neuen Wohngebiete in Nové Dvory auf umweltfreundliche Weise beheizt und gekühlt werden. Diese Technologie bietet zahlreiche Vorteile. Sie ist äußerst effizient, da Wärmepumpen aus einer Kilowattstunde Strom drei bis fünf Kilowattstunden Wärmeenergie erzeugen können. Zudem sind die Installationskosten vergleichsweise gering, da keine zusätzlichen Bohrungen notwendig sind. Die Nutzung geothermischer Energie aus der U-Bahn stellt einen wichtigen Schritt dar, um die Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten und die Klimaziele zu erreichen.​​

21.10.2024
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Verbot für Pub Crawls in Prag

Die Stadtverwaltung von Prag untersagt sogenannte Pub Crawls, also organisierte nächtliche Touren durch Prager Lokale für Tourist*innen. Der entsprechende Beschluss wurde am 14. Oktober 2024 im Stadtparlament verabschiedet und trat unmittelbar nach seiner Veröffentlichung in Kraft. Insbesondere der erste Prager Bezirk hatte das Verbot gefordert, weil dieser am stärksten unter dem nächtlichen Lärm betrunkener Tourist*innen gelitten hätte. Die Stadt setzte das Verbot durch die Änderung der sogenannten Marktordnung um, die festlegt, wo gewerbliche Aktivitäten ausgeübt werden dürfen. Nun verbietet die novellierte Verordnung das "mobile Erbringen von Dienstleistungen", wozu auch Kneipentouren zählen, mit Ausnahme der klassischen Begleitung von Gruppen oder Einzelpersonen zwischen 6 und 22 Uhr. In der Begründung für den Schritt wurden die Auswirkungen von Pub Crawls auf das städtische Leben und die Verwaltung angeführt, wie beispielsweise die Störung der Nachtruhe, erhöhte Lärmbelästigung, Verschmutzung des öffentlichen Raums und ein erhöhter Sicherheitsaufwand. Ein weiteres Problem ist laut Magistrat die Schädigung des Rufs und des Images Prags durch das regelmäßige Auftreten betrunkener Gruppen. Übermäßiger Alkoholkonsum und aufdringliches Verhalten im Zusammenhang mit Pub Crawls würden den Eindruck eines Mangels an Kultiviertheit erwecken, das Sicherheitsgefühl verringern und dazu führen, dass bestimmte Orte gemieden würden. Dies könne sich eventuell negativ auf die Wahrnehmung der Stadt durch Tourist*innen, potenzielle Investor*innen und die Bürger*innen selbst auswirken. Den Firmen zufolge, die die Pub Crawls organisieren, handelt es sich um einen populistischen Schritt.

14.10.2024
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Vorsitzende der Prager Verkehrsbetriebe wegen Bestechungsdelikten angeklagt

Am 14. Oktober 2024 nahm die Polizei im Rahmen einer umfangreichen Ermittlungsaktion Durchsuchungen bei den Prager Verkehrsbetrieben (DP) vor. Dabei wurden 13 Personen festgenommen und wegen des Verdachts der Bestechlichkeit im Zusammenhang mit öffentlichen Aufträgen angeklagt. Unter den Beschuldigten und Verdächtigen befinden sich prominente Vertreter der DP-Führungsebene, etwa Generaldirektor Petr Witowski, Personalchef Jiří Špička, Vorstandsmitglied Marek Kopřiva sowie Sicherheitsdirektor Bohdan Frajt. Witowski wies die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück und erklärte, er habe die Ermittlungsbehörden aktiv bei ihrer Arbeit unterstützt. Detaillierte Informationen zu den Vorwürfen finden sich auf der Website der Prager Oberstaatsanwaltschaft. Medienberichten zufolge stehen im Zentrum der Ermittlungen unter anderem Verträge zur Sicherung der Prager U-Bahn. So hätten die DP im Jahr 2010 einen umfassenden Vertrag mit einem Konsortium von Saab Czech und AŽD Praha abgeschlossen. Nach zwei Jahren zog sich Saab Czech aus dem Vertrag zurück und lieferte ausschließlich an AŽD Praha, wo derzeit ebenfalls Ermittlungen laufen. Prags Vizebürgermeister Zdeněk Hřib (Piratenpartei) forderte nach einer Sitzung des Stadtrats den Rücktritt von Generaldirektor Witowski, obwohl dieser nicht direkt angeklagt wurde. Sollte Witowski diesem Aufruf nicht folgen, würde Hřib dessen Abberufung in einer Sitzung des DP-Aufsichtsrats vorzuschlagen.

14.10.2024
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Städtisches Prager Unternehmen wird Wirtschaftsprüfung unterzogen

Das Prager Stadtparlament hat einstimmig beschlossen, eine umfassende forensische Wirtschaftsprüfung der städtischen Gesellschaft "Operator ICT" (OICT) einzuleiten. Anlass für diese Entscheidung sind tiefgreifende Bedenken hinsichtlich der Transparenz und Rechtmäßigkeit bestimmter Vertragsbeziehungen zwischen der Stadtverwaltung und der OICT. Eine zuvor durchgeführte Prüfung hatte bereits erhebliche Unregelmäßigkeiten – insbesondere mangelhafte Kontrollmechanismen und potenzielle Doppelzahlungen – aufgedeckt. Diese Ergebnisse haben zu einer intensiven politischen Debatte geführt. Die oppositionelle Partei ANO (JA) sowie Teile der Regierungskoalition erhoben schwere Vorwürfe gegen die Piratenpartei, welche die Zuständigkeit für die OICT innehat. Die Kritiker*innen werfen der OICT vor, Verträge intransparent gestaltet und möglicherweise unrechtmäßige Leistungen abgerechnet zu haben. Die Piratenpartei wies diese Vorwürfe zurück und argumentierte, dass die kritisierten Verträge unter der vorherigen Regierung geschlossen worden seien. Zudem sei die vorgelegte Prüfung unzureichend, da sie die strategische Bedeutung der Leistungen der OICT für die Stadt nicht angemessen würdigt. Neben der forensischen Prüfung sollen auch die betroffenen Verträge einer umfassenden Überprüfung und Überarbeitung unterzogen werden. Die 2014 gegründete OICT war für zahlreiche IT- und Innovationsprojekte der Stadt Prag verantwortlich. Seit der Übernahme der Zuständigkeit durch die Prager Piratenpartei sind die Aktivitäten des Unternehmens jedoch deutlich zurückgegangen.

13.9.2024
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Zahl der Obdachlosen in Tschechien steigt rasant

Die Zahl der Obdachlosen in Tschechien steigt kontinuierlich an. Was einst ein lokales Problem war, hat sich mittlerweile zu einer städteweiten Herausforderung entwickelt, die weitreichende Folgen für die Lebensqualität der Einwohner*innen, das Image der Stadt und den Tourismus hat. Zahlreiche Berichte und Studien belegen diesen Trend. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) stuft die Tschechische Republik hinsichtlich der Anzahl obdachloser Personen auf einen der vordersten Plätze in Europa ein, hinter Großbritannien und Frankreich. Besonders betroffen ist die Metropole Prag, wo sich Obdachlose in immer größerer Zahl in den Straßen, an Bahnhöfen und in öffentlichen Parks aufhalten. Neben wirtschaftlichen Schwierigkeiten, wie Arbeitslosigkeit und steigende Lebenshaltungskosten, spielen auch soziale Faktoren wie psychische Erkrankungen, Suchtprobleme und fehlende Wohnraumangebote eine entscheidende Rolle. Die Covid-19-Pandemie hat die Situation vieler Menschen zusätzlich verschärft. Die große Zahl obdachloser Menschen in öffentlichen Räumen führt zu einem Verlust an Lebensqualität für die Bewohner*innen und Tourist*innen. Nach Schätzungen der Stadtverwaltung, die sich auf Zahlen aus dem Jahr 2019 beziehen, gibt es bis zu 12.000 Obdachlose in Prag. Neuere Zahlen, die auch Flüchtlinge aus der Ukraine und anderen Teilen Ost- und Südosteuropas umfassen würden, liegen nicht vor. Einen rasanten Anstieg der Zahlen gesteht die Stadt aber nicht ein. Die britische Zeitung The Guardian bezeichnete Prag indes als "Meka der Obdachlosen".

29.8.2024
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Neues Museum Mundi im Prager Stadtzentrum geplant

​Ein Team des Nationalmuseums in Prag erarbeitet derzeit ein Konzept für die Etablierung eines neuen multimedialen Museums der Weltkulturen, welches den Arbeitstitel "Museum der Welt – Museum Mundi" trägt. Das neue Museumsgebäude könnte auf der geplanten Plattform oberhalb der überdachten Gleise des Prager Hauptbahnhofs entstehen. Der Bau des Gebäudes wäre innerhalb eines Zeitrahmens von sieben Jahren zu realisieren. Diesbezüglich werden seitens des Nationalmuseums bereits Verhandlungen mit dem tschechischen Kulturministerium geführt. Da seit der Gründung des Technischen Nationalmuseums 1908 kein neues Museumsgebäude in Prag errichtet wurde, wird das Museum Mundi das erste neue Museum dieser Art seit 1908 sein. Das Ziel besteht in der Schaffung eines hochwertigen Museums, welches die menschliche Zivilisation in innovativer Form präsentiert. Die Ausstellung wird sich mit einer Vielzahl von Themen befassen, darunter Geburt, Erziehung, Wirtschaft und Medizin. Dabei soll aufgezeigt werden, dass Menschen trotz ihrer individuellen Unterschiede eine Vielzahl von Gemeinsamkeiten aufweisen. Der Slogan des Museums lautet "Einheit in der Vielfalt"​. Die aktuellen Sammlungen der Weltkulturen sind im Náprstek-Museum untergebracht, das jedoch nicht über ausreichende Kapazitäten verfügt und derzeit umgebaut wird. Ein neues Gebäude ist notwendig, sodass die wertvollen Exponate nicht nur im Museumsdepot gelagert werden.​

13.7.2024
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Migration prägt Prags Demografie

​Der Analyse des Prager Instituts für Stadtplanung und Entwicklung zufolge ist zwischen 2001 und 2022 die Zahl der Ausländer*innen in Prag von 61.000 auf 345.000 gestiegen. Der größte Anstieg wurde in den letzten Jahren im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine verzeichnet. Damit machen di​e Ausländer*innen etwa ein Viertel der Bevölkerung der Metropole aus. Ohne sie würde die Gesamtbevölkerung leicht abnehmen. Die meisten Ausländer*innen in Prag kommen aus der Ukraine, der Slowakei, Russland und Vietnam. Dem Dokument zufolge sind die meisten Ausländer*innen zwischen 24 und 42 Jahre alt, wobei die höheren Altersgruppen nur minimal vertreten sind. Die Ausländer*innen ziehen vor allem aus wirtschaftlichen Gründen nach Prag. Die Zuwanderung von Ausländer*innen sorgt dafür, dass die Bevölkerung der Metropole aufgrund der Demografie und der Abwanderung von Menschen aus Prag nicht  schrumpft. Ohne sie wäre die Einwohner*innenzahl Prags zwischen 2016 und 2021 um etwa 5.000 gesunken. Die ausländische Bevölkerung in Prag ist jünger als die tschechische Bevölkerung und erreicht ein Durchschnittsalter von 35,5 Jahren. Die tschechische Bevölkerung war im Jahr 2021 im Durchschnitt 42,9 Jahre alt. Nach Angaben des Tschechischen Statistikamtes wuchs die Einwohner*innenzahl Prags im vergangenen Jahr um 27.406 auf 1,38 Millionen. Analysen der Geolokalisierungsdaten von Mobilfunkbetreiber*innen zufolge leben jedo​ch 200.000 bis 300.000 Menschen mehr in der Metropole als in den offiziellen Daten angegeben.​​

3.6.2024
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Jede sechste Wohnung in Prag dient als Airbnb-Unterkunft

Laut einer Analyse des Prager Instituts für Stadtplanung und Entwicklung (IPR) nimmt die Anzah​​​l der als Kurzzeitunterkünfte genutzten Immobilien in Prag rasant zu. Im erweiterten Prager Zentrum werde etwa jede sechste Wohneinheit als Airbnb genutzt. Die Aktualisierung der Analyse der Kurzzeitvermietungen zeigt einen wachsenden Trend, da sich der Tourismus allmählich von den Pandemiejahren erholt. Der Betrieb von Kurzzeitunterkünften in Prag ist schwer zu überwachen und findet oft ohne Regeln und strenge Kontrollen statt. Die Prager Hoteliers ​sind von der aktuellen Lage höchst erbittert und fordern Anpassung der Wettbewerbsbedingungen. Während die Hotelbetreiber*innen strenge und kostspielige Vorschriften einhalten müssen (städtische Gebühren, Registrierungs- und Check-in-Anforderungen, Steuerzahlungen, übermäßige Abfallentsorgung, Feuer- und Sicherheitsstandards, Gästeparkplätze, Lärm und ähnliche), ist dies bei den Betreiber*innen von Kurzzeitunterkünften nicht der Fall. Ferner handelt es sich bei diesen Objekten schon lange nicht mehr um Zweitimmobilien von Privatpersonen, sondern um große Unternehmen die Dutzende von Betten anbieten. Die bevorstehende Novellierung des Gewerbegesetzes durch das Ministerium für regionale Entwicklung soll diesem Trend künftig entgegenwirken. Dank der Änderung sollen die Städte oder Gemeinden selbst über die Regelung von Mietverträgen entscheiden. Bei einem positiven Verlauf könnte die Novelle noch in diesem Jahr von der Abgeordnetenkammer verabschiedet werden.​

16.5.2024
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Anzahl der Airbnb-Wohnungen in Prag wieder steigend

Die Anzahl der Wohnungen, die Tourist*innen über Airbnb und ähnliche Plattformen für kurzfristige Unterkünfte angeboten werden, steigt in Prag wieder an, nachdem sie im Jahr 2021 im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie von ursprünglich 14.000 auf etwa die Hälfte gesunken war. Im März 2024 werden in Prag wieder rund 8.000 solcher Wohnungen angeboten. Dies geht aus einer aktualisierten Analyse des Instituts für Stadtplanung und Entwicklung (IPR) der Stadt Prag hervor. Die Kurzzeitunterkünfte, vor allem im Zentrum der Metropole, stehen seit langem in der Kritik der Prager*innen, der Bezirke und der Stadtverwaltung, da ihrer Meinung nach die Wohngebäude größtenteils in Hotels umgewandelt werden. Dies, so die Kritiker*innen, führe zu einer Verringerung des normalen Lebens im Zentrum und störe die Ruhe der anderen Bewohner*innen der Stadt. Die aktualisierte Analyse zeigt, dass sich das Angebot an Wohnungen, die über Airbnb vermietet werden, weiterhin auf das historische Zentrum konzentriert, wo sich mehr als 80 Prozent der Wohnungen befinden. In den Katastergebieten Altstadt-Neustadt-Kleinseite-Josefstadt machen Airbnb-Wohnungen laut der Studie knapp 11 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes aus. Die Vermieter*innen mit mehr als einer Wohnung stellen rund 80 Prozent des Gesamtangebots. Dies soll durch die anstehende Novellierung des Gesetzes über die Bedingungen für touristische Aktivitäten geregelt werden. Eine Änderung des Gewerbegesetzes ist ebenfalls in Vorbereitung, um die Regulierungsbefugnisse der lokalen Behörden zu erweitern. Die EU-weiten Vorschriften zur Erhöhung der Transparenz bei der Datenerhebung durch Kurzzeitvermietungsplattformen wie Airbnb sind ebenfalls in Vorbereitung und wurden kürzlich vom Europäischen Parlament verabschiedet.​

8.4.2024
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Prager Bürgermeister wegen Krankheitsverbreitung angeklagt

​Die Regionalvertretung der Grünen Partei in Prag hat Strafanzeige gegen den Prager Bürgermeister Bohuslav Svoboda (ODS – Bürgerdemokratische Partei) gestellt. Die Anzeige wurde auf der Grundlage eines Strafgesetzes über die Verbreitung einer ansteckenden menschlichen Krankheit erstattet. Der Grund dafür liegt darin, dass Svoboda während einer Sitzung des parlamentarischen Gesundheitsausschusses zugab, dass er seit letzter Woche wegen Keuchhusten behandelt wird. Er erklärte den Ausschussmitgliedern, dass er aufgrund der Notwendigkeit seiner Anwesenheit zur Sitzung gekommen sei. Allerdings bedeckte er während der dreistündigen Sitzung nicht seinen Mund. Laut den Grünen war Svoboda, der eine Quarantäne einhalten soll, bei der Stadtratssitzung am vorletzten Montag mit etwa 30 Personen, einer Pressekonferenz auf der Barrandov-Brücke am selben Tag und einer Unterzeichnungszeremonie mit dem internationalen Städtenetzwerk ICORN nachweislich mit einer hochinfektiösen bakteriellen Erkrankung anwesend gewesen. Außerdem nahm er an allen Veranstaltungen ohne Atemschutzmaske teil, was das Übertragungsrisiko zumindest minimiert hätte. Der ehemalige Arzt Svoboda äußerte sich wie folgt: "Ich bin hierher gekommen, weil ich sechs Tage lang Antibiotika bekommen habe, also bin ich nicht ansteckend, wie man mir in der Schule beigebracht hat." Es bleibt jedoch unklar, wie er auf die Klage reagieren wird. In diesem Jahr ist die Zahl der Keuchhustenfälle in Tschechien stark angestiegen. Von Anfang des Jahres bis Ende letzter Woche verzeichnete das staatliche Gesundheitsinstitut über 2.000 Fälle.​




15.3.2024
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