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Verkehrssenatorin Berlins fordert zusätzliche Finanzquelle für den Nahverkehr

​Angesichts notwendiger Einsparungen im Berliner Landeshaushalt drängt Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU – Christlich Demokratische Union) auf eine zusätzliche Finanzierungsquelle für den öffentlichen Nahverkehr und schlägt eine verpflichtende Arbeitgeber*innenabgabe vor. "Wir müssen in die Diskussion kommen, wie der ÖPNV in Berlin auch aus anderen Mitteln finanziert werden kann", sagte Bonde bei einem Kongress der IHK. Das Land stehe vor großen haushälterischen Herausforderungen, die auch den Nahverkehr betreffen. Bonde betont die Notwendigkeit, Arbeitgeber*innen mehr in die Verantwortung zu nehmen. Sie verweist auf Wien, wo Unternehmen für alle Mitarbeiter*innen eine Abgabe an die Stadt zahlen, die dem Nahverkehr zugutekommt. Zudem fließen dort auch Parkgebühren in den ÖPNV. Bonde unterstützt zudem die Idee einer City-Maut, wie sie in Städten wie London umgesetzt wird. Diese Maßnahmen könnten eine "dritte Finanzierungssäule" bilden, die neben Steuern und Ticketeinnahmen den Nahverkehr finanziert. Die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion (Bündnis 90/Die Grünen), Antje Kapek, unterstützt Bonde: "Volle Rückendeckung für diesen Vorstoß. Wenn die Einnahmen zweckgebunden für den Nahverkehr genutzt werden, bringt das Berlin richtig voran." Zusätzlich regt Bonde private Investitionen in den ÖPNV an. Öffentlich-private Partnerschaften könnten eine Möglichkeit sein, den Nahverkehr in Berlin zukunftsfähig zu finanzieren.​

10.6.2024
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Antisemitismus-Debatte: Unterstützung für TU-Berlin-Präsidentin

​129 Beschäftigte der Technischen Universität Berlin haben in einer schriftlichen Erklärung ihre "kritische Unterstützung" für TU-Präsidentin Geraldine Rauch bekundet und die "unverhältnismäßigen Anfeindungen gegen sie als Person" verurteilt. Während einige Mitarbeitende ihren Rücktritt gefordert habe​n, begrüßen die Unterzeichnenden Rauchs Entschuldigung für ihre Likes von antisemitischen Postings in sozialen Medien als ersten Schritt zur Aufarbeitung. Sie betonen Rauchs besonnenes Handeln bei sensiblen Themen und fordern eine sorgfältige Abwägung persönlicher Handlungen, insbesondere im Umgang mit antisemitischen Inhalten. Zudem appellieren sie an die Unterscheidung zwischen gerechtfertigter Kritik und ungerechtfertigter Hetze. Der Regierende Bürgermeister Berlins, Kai Wegner (CDU – Christlich Demokratische Union Deutschlands), kritisierte Rauch dafür, dem Ruf Berlins als Wissenschaftsstandort durch ihr Verhalten zu schaden: "Ich kann nur sagen, was sie gemacht hat, hat nicht nur der Technischen Universität geschadet, sondern dem Wissenschaftsstandort Berlin. Und das möchte ich ausdrücklich nicht." Wegner sagte zu Rauchs Entschuldigung, die Frage sei, wie ernst das zu nehmen sei. "Sie hat erklärt, sie wusste nicht so genau, was auf den Bildern zu sehen war. Ich habe mir das auch mal angeguckt, das war ziemlich eindeutig", sagte er. "Das alles Entscheidende ist aber gar nicht so sehr, was ich glaube oder ob mir das reicht, sondern: Wie werden die Gremien der Universität jetzt entscheiden? Da bin ich sehr, sehr gespannt."

4.6.2024
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Innovatives Stadtprojekt im ehemaligen Krakauer Spitalviertel

​Ein städtischer Antrag mit der Bezeichnung SCT HUB - Codesign the Future of Sustainable Cultural Tourism hat Mittel aus dem Programm der Europäischen Stadtentwicklungsinitiative erhalten und wird ab Dezember 2024 mit einem Kostenaufwand von fast fünf Millionen Euro umgesetzt. Das Projekt ist der erste Schritt, um das ehemalige Spitalviertel Wesoła zu einem attraktiven Kulturraum zu machen. Die Herausforderung des SCT HUB-Projekts besteht darin, die Nachhaltigkeit der Entwicklung des Kulturtourismus in Krakau, einer Stadt mit reichem historischem und kulturellem Erbe, zu verbessern. Diese Aufgabe wird von einem Innovationslabor, der Drehscheibe für nachhaltigen Kulturtourismus, übernommen, das auf der Grundlage eines partizipativen Kooperationsmodells und mit einzigartigen Lösungen arbeiten wird. Die Förderung sei ein wichtiger Schritt zur Schaffung eines kreativen und kulturellen Viertels in Krakau, das sowohl für die Gemeinschaft der Künstler*innen und Designer*innen als auch für die Einwohner*innen und Besucher*innen Krakaus von großer Bedeutung ist, so Katarzyna Olesiak, Vorsitzende der Krakauer Agentur für Stadtentwicklung, die den Stadtteil Wesoła verwaltet. Das Projekt umfasst auch eine Teilsanierung des Gebäudes in der Kopernika-Straße 19, das im Rahmen des vom Krakauer Festivalbüro betriebenen Observatoriums für kulturelle Trends zum Sitz des SCT HUB und zu einem Treffpunkt für Einwohner*innen sowie nationale und internationale Künstler*innen werden soll.

4.6.2024
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Unterstützung für Berliner Einzelhandel

​Die Teilnehmer*innen des Zentrengipfels haben beschlossen, innerhalb eines Jahres gemeinsam mit Bezirken, Branchenverbänden und Unternehmen ein Konzept zu entwickeln, um den Einzelhandel zu unterstützen und geeignete Fördermittel zu identifizieren. Der Senat plant zudem die verstärkte Einführung von "Business Improvement Districts" (BIDs), in denen Unternehmen in einer bestimmten Straße oder einem Kiez zusammenarbeiten können, um ihr Umfeld zu verbessern und die Kosten dafür zu teilen. Durch eine geplante Gesetzesänderung soll die Teilnahme an diesen lokalen Zusammenschlüssen für Einzelhändler*innen obligatorisch werden, wodurch alle Einzelhändler*innen in ein gemeinsames Budget einzahlen, aus dem Maßnahmen finanziert werden. In Berlin gibt es bisher nur ein "Business Improvement District" in der City West. Anstatt neue Maßnahmen anzukündigen, ist geplant, bestehende Prog​ramme zu bündeln und gezielter einzusetzen. Zwölf der 80 Berliner Stadtteil- und Ortszentren sollen besonders im Fokus stehen, wobei jeder Bezirk ein Gebiet benennen musste, das im nächsten Jahr besondere Aufmerksamkeit erhalten soll. Zu den ausgewählten Standorten gehören unter anderem die drei Galeria-Filialen, die Ende August schließen sollen: Altstadt Spandau, Tempelhofer Damm und das Ring-Center an der Grenze von Lichtenberg und Friedrichshain-Kreuzberg. Es wird erwogen, einen dieser Standorte möglicherweise von der Schließungs​liste zu streichen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Leopoldplatz in Wedding, wo die Galeria-Filiale bereits Anfang des Jahres geschlossen wurde.​

3.6.2024
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Via KI Berlins Schüler*innen zu neuem Denken anregen

​Seit rund anderthalb Jahren integriert das Team an der Marie-Elisabeth-Lüders-Oberschule (MELO) in Berlin-Schöneberg Künstliche Intelligenz (KI) in den Unterricht, um den Schüler*innen einen kritischen Umgang mit dieser Technologie beizubringen. Sie folgen den Empfehlungen des Landes Berlin für den Umgang mit KI-Anwendungen, die seit April 2024 in einer überarbeiteten Fassung vorliegen. Die Lehrkräfte haben ihren Unterricht mit d​er Einführung von ChatGPT im November 2022 angepasst, um die Schüler*innen zu neuem Denken anzuregen. Eine Umfrage der Vodafone-Stiftung zeigt, dass die allermeisten Jugendlichen erwarten, dass der Einsatz von KI im Unterricht zunehmen wird. Jedoch geben 76 Prozent an, dass KI an ihrer Schule gar kein Thema ist oder es keine einheitliche Regelung dazu gibt. Sie selbst nutzen für private und schulische Zwecke am häufigsten ChatGPT, gefolgt von Google Lens und DeepL.​ Lehrkräfte können von KI unterstützt werden, um Unterrichtsmaterialien anzupassen und individuelle Förderung zu ermöglichen. Die MELO-Schule ist gut ausgestattet und es gibt Lehrende, die früh Interesse an KI im Unterricht gezeigt haben. Nicht alle Schulen haben jedoch diese Voraussetzungen. Zudem müssten alle Schulen datenschutzkonforme KI-Tools verwenden, wie z. B. ChatGPT in der kostenpflichtigen Version. Es gibt kommerzielle Anbieter*innen, die KI-Dienste für Schulen anbieten, aber diese sind ebenfalls kostenpflichtig und reichen von Bewerbungstrainings bis hin zu interaktiven Geschichtsstunden mit historischen Persönlichkeiten.

3.6.2024
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Migration prägt Prags Demografie

​Der Analyse des Prager Instituts für Stadtplanung und Entwicklung zufolge ist zwischen 2001 und 2022 die Zahl der Ausländer*innen in Prag von 61.000 auf 345.000 gestiegen. Der größte Anstieg wurde in den letzten Jahren im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine verzeichnet. Damit machen di​e Ausländer*innen etwa ein Viertel der Bevölkerung der Metropole aus. Ohne sie würde die Gesamtbevölkerung leicht abnehmen. Die meisten Ausländer*innen in Prag kommen aus der Ukraine, der Slowakei, Russland und Vietnam. Dem Dokument zufolge sind die meisten Ausländer*innen zwischen 24 und 42 Jahre alt, wobei die höheren Altersgruppen nur minimal vertreten sind. Die Ausländer*innen ziehen vor allem aus wirtschaftlichen Gründen nach Prag. Die Zuwanderung von Ausländer*innen sorgt dafür, dass die Bevölkerung der Metropole aufgrund der Demografie und der Abwanderung von Menschen aus Prag nicht  schrumpft. Ohne sie wäre die Einwohner*innenzahl Prags zwischen 2016 und 2021 um etwa 5.000 gesunken. Die ausländische Bevölkerung in Prag ist jünger als die tschechische Bevölkerung und erreicht ein Durchschnittsalter von 35,5 Jahren. Die tschechische Bevölkerung war im Jahr 2021 im Durchschnitt 42,9 Jahre alt. Nach Angaben des Tschechischen Statistikamtes wuchs die Einwohner*innenzahl Prags im vergangenen Jahr um 27.406 auf 1,38 Millionen. Analysen der Geolokalisierungsdaten von Mobilfunkbetreiber*innen zufolge leben jedo​ch 200.000 bis 300.000 Menschen mehr in der Metropole als in den offiziellen Daten angegeben.​​

3.6.2024
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Experte fordert Zuzugsbeschränkungen für Berliner Großsiedlungen

Das soziale Klima in Berlins Großsiedlungen steht unter Druck, wie Strukturdaten zeigen, die Expert*innen am 27. Mai 2024 im Stadtentwicklungsausschuss des Abgeordnetenhauses präsentierten. Die Veränderungen in der Bewohner*innenstruktur könnten zur Überforderung der Nachbarschaften führen, warnten die Wissenschaftler*innen und stellten drastische Forderungen auf. Eine Million Menschen – also jede*r vierte Berliner*in – wohnt in einer der 51 Großwohnsiedlungen der Stadt. Diese Zahl steigt, da neue Siedlungen an den Stadträndern entstehen und bestehende verdichtet werden. Laut einer Studie des Kompetenzzentrums Großsiedlungen e.V. ist der Anteil von Haushalten mit Transferbezug (19 Prozent) und von in Armut lebenden Kindern (43,8 Prozent) in großen Wohngebieten doppelt so hoch wie in anderen Berliner Quartieren. Besonders dramatisch ist die Situation in den westlichen Stadtbezirken, wo jedes zweite Kind unter Bürger*innengeld-Bedingungen aufwächst. Die Großsiedlungen sind ungleich verteilt: Während sie sich im Nordosten konzentrieren, gibt es im Südwesten, insbesondere in Steglitz-Zehlendorf, kaum Bestände. Wissenschaftler Bernd Hunger appellierte an die Abgeordneten und Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands), bei der Stadtplanung sorgfältig vorzugehen, da die Großsiedlungen die nächste Generation prägen. Hunger betonte die Notwendigkeit, nicht nur auf sozialen Wohnungsbau zu setzen, sondern auch Angebote für einkommensstärkere Gruppen zu schaffen. Er forderte flexiblere Einkommensgrenzen im geförderten Wohnraum und erwog Obergrenzen für den Zuzug bestimmter Gruppen, um die Nachbarschaften nicht weiter zu belasten. Dies könnte für Arbeitslose und Menschen mit Migrationshintergrund gelten.

27.5.2024
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"Bäume-Plus-Gesetz" beim Berliner Senat eingereicht

Bis Ende 2027 sollen in Berlin rund 10.000 neue Straßenbäume gepflanzt werden, bis 2040 mindestens 300.000. Der erste Abschnitt kompensiert den Verlust der letzten 14 Jahre, während der zweite vorsieht, dass alle 15 Meter ein Baum stehen soll, um Schatten zu spenden und das Mikroklima zu verbessern. Dieses Vorhaben ist der Kern des „Bäume-Plus-Gesetzes“, über das die Berliner*innen bei der nächsten Abgeordnetenhauswahl 2026 abstimmen sollen. Das Gesetz zielt darauf ab, Berlin besser an den Klimawandel anzupassen, der mehr Hitze und Unwetter mit sich bringt. Der nach der ersten Präsentation im März noch überarbeitete Entwurf wurde am Montag bei der Innenverwaltung eingereicht, die nun binnen zwei Monaten die Kosten abschätzen muss. Die Mittel sollen vor allem für die Schaffung größerer Baumscheiben, Pflanzung und Pflege der Bäume, Regenwasserversickerung und die Anlage schattiger "Kühlinseln" verwendet werden. Ziel ist es, die sommerlichen Spitzentemperaturen um zwei bis drei Grad zu senken. Ein wissenschaftlicher "Risikowetterrat" soll die Fortschritte überwachen und die Politik zur Rechenschaft ziehen. Im neuen Gesetzentwurf sind die Maßnahmen zeitlich gestreckt und stärker auf etwa 150 besonders belastete Planungsräume fokussiert, die laut Senatsdaten eine mangelhafte Versorgung mit sauberer Luft und Grünflächen aufweisen. Da das Gesetz die Erreichbarkeit von Grünanlagen priorisiert, wird weniger Fläche benötigt, was den konkurrierenden Bedarf an Bauland berücksichtigt.

27.5.2024
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