Auf der diesjährigen Rangliste der am schnellsten wachsenden Technologieunternehmen in Zentraleuropa (CE Technology Fast 50), die vom Beratungsunternehmen Deloitte veröffentlicht wurde, befinden sich drei serbische Unternehmen. Das serbische Technologieunternehmen Softech Solutions, das innovative Softwarelösungen zur Automatisierung von Verkaufsprozessen entwickelt, erreichte mit einem vierjährigen Umsatzwachstum von 1.340 Prozent (2020-2023) den 18. Platz. In der Kategorie "Aufstrebende Unternehmen" belegte das Technologieunternehmen Abstract, das sich mit der Verbesserung der Cybersicherheit beschäftigt, den 13. Platz und verzeichnete ein dreijähriges Umsatzwachstum von 389 Prozent (2021-2023). Die Firma Bridgewater Labs, ein modernes Softwareunternehmen, das auf die Entwicklung komplexer ERP-Lösungen unter Anwendung von Künstlicher Intelligenz sowie spezialisierter Web- und Mobilanwendungen spezialisiert ist, belegte mit einem Wachstum von 136 Prozent in drei Jahren den 23. Platz. Zudem wurden in der Kategorie "Stars with Positive Impact" Unternehmen mit Einfluss auf die Gesellschaft, die Geschäftswelt, Innovation, Umwelt und Diversität Bridgewater Labs, Pierre Enterprises und Bakson hervorgehoben. Diese Unternehmen stellen ethische Werte in den Mittelpunkt ihrer Geschäftsmodelle. In diesem Jahr war ein serbisches Unternehmen in der Hauptkategorie "Top 50 der Schnellsten" vertreten.
Die Belgrader Universität hat sich in
16 von 55 wissenschaftlichen Bereichen auf der neuesten Shanghaier Liste
wissenschaftlicher Disziplinen für das Jahr 2024 platziert. Dies ist ein
besseres Ergebnis als im Vorjahr. Zuvor war die größte und älteste
serbische Universität in 13 wissenschaftlichen Bereichen gelistet. Das
beste Ergebnis der Belgrader Universität wurde für Mathematik,
Lebensmittelwissenschaft und -technologie, Veterinärmedizin und Metallurgie
erzielt, wo sie sich im Bereich 101–150 platzierte. In den Bereichen
Chemie, Energiewissenschaft, Landwirtschaft, klinische Medizin, öffentliche
Gesundheit, Zahnmedizin und Pharmazie befindet sich die Universität Belgrad im
Bereich 201–300. In Physik, Biologie und Psychologie belegt sie Plätze im
Bereich 301–400 und in Informatik und Ingenieurwissenschaften sowie in der
Bildungswissenschaft im Bereich 401–500. Die Universität Belgrad befindet sich
in der globalen Shanghaier Liste der besten Hochschulen weltweit im Bereich
401–500.
Serbien wird bis Ende 2027 über fünf Anlagen zur Verarbeitung
von Bauschutt in fünf Regionen verfügen. Das kündigte die Staatssekretärin des
Ministeriums für europäische Integration, Mira Radenović Bojić, an.
Die Anlagen werden sich in den Regionen Pirot, Srem-Mačva, Subotica, Užice und
Valjevo befinden. Der Wert dieses Projekts beträgt 7,5 Millionen Euro, wovon
5,5 Millionen Euro von der Europäischen Union finanziert werden. Zusätzlich zu
den fünf regionalen Anlagen wird im nächsten Jahr mit der Beschaffung mobiler
Anlagen für die Zerkleinerung und Verarbeitung von Bauschutt in Novi Sad,
Niš, Valjevo, Sombor, Smederevo, Inđija und Kragujevac begonnen. Diese Städte
produzieren nach Berechnungen des Umweltschutzministeriums zwischen 24.000 und
52.000 Tonnen Abfall pro Jahr. Die größtmögliche Menge dieses Abfalls soll
künftig nach dem Recycling-Prozess wieder genutzt werden.
Die Lebenserwartung in Serbien wird in den nächsten drei Jahrzehnten voraussichtlich um sechs Jahre steigen. Das schätzen die Expert*innen des serbischen Statistikamtes. Alle Bevölkerungsgruppen – auch die älteren Generationen – werden länger leben, wodurch Serbien insgesamt älter wird. Gründe für den Anstieg der älteren Bevölkerung sind unter anderem der Rückgang der Geburtenrate, eine höhere Lebenserwartung durch medizinischen Fortschritt und die Tatsache, dass die bevölkerungsreichsten Babyboomer das Senior*innenenalter erreicht haben. Das erhöht auch die Zahl der Pensionist*innen erheblich. Demograf*innen erwarten solche Trends auch in der Zukunft. Zwischen den Volkszählungen 2002 und 2011 stieg das Durchschnittsalter bereits um zwei Jahre, bis 2022 um weitere 1,6 Jahre. Die Lebenserwartung von Frauen in Serbien lag 2022 bei 78 Jahren und für Männer bei 73 Jahren. Für 2052 wird erwartet, dass die Lebenserwartung für Frauen auf etwa 84 Jahre und für Männer auf etwa 79 Jahre steigen wird. Der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung wird von 21,9 auf 28,5 Prozent steigen, während der Anteil der über 80-Jährigen von 4,5 auf 7,3 Prozent zunehmen wird.
Ab 10. Februar 2025 müssen alle neuen und bestehenden serbischen Prepaid-Mobilnummern auf den Namen der Besitzer*innen registriert werden. Anderenfalls werden die nichtregistrierten Nummern per 10. Mai 2025 abgeschaltet. Das geht aus den Verordnungen des serbischen Gesetzes über elektronische Kommunikation, welches 2023 verabschiedet wurde, hervor. Die Gesetzesbestimmungen zum Mobilnetz treten im Februar 2025 in Kraft, wodurch den Nutzer*innen genügend Zeit eingeräumt wurde, um die aktiven Nummern auf den Namen zu registrieren. Um das Zulassungsverfahren einfach zu gestalten, soll die Registrierung auch über das serbische E-Verwaltungs-Portal möglich sein. Wegen zahlreichen Missbrauchsmeldungen hatten die serbischen Sicherheitsbehörden schon im Jahr 2013 eine Initiative für den Kauf von Prepaid-SIM-Karten ausschließlich mit Personalausweis ergriffen. Die Initiative wurde erst zehn Jahre später gesetzlich unterstützt.
Die Stadt Belgrad will grüner werden und hat nun eine
Strategie für die Entwicklung grüner Stadtinfrastruktur zur
öffentlichen Einsichtnahme vorgelegt. Ein entsprechendes Dokument wurde von der
Forstuniversität Belgrad erstellt und sieht die grüne Transformation der
serbischen Hauptstadt vor. Im Zuge der Strategieumsetzung sind Investitionen in
die Erweiterung von Grünflächen in Höhe von 28,2 Millionen Euro vorgesehen.
Diese sollen teils aus dem Stadtbudget und teils durch Spenden zusammenkommen. Geplant
seien auch öffentlich-private Partnerschaftsprojekte sowie die Gründung eines
Fonds für die Umsetzung der grünen Infrastruktur. Ebenfalls vorgesehen ist die
Gründung eines neuen Stadtbetriebs namens "Belgrader Forstamt", der
die Waldgebiete im Stadtgebiet, in den Vorstädten und dem Großraum
Belgrad verwalten soll. Zu den weiteren Vorhaben gehören die Erstellung
einer digitalen Datenbank der städtischen grünen Infrastruktur sowie
eines digitalen Katalogs optimaler Bewaldungsstandorte.
Der Bau des neuen Nationalstadions in Belgrad soll 960 Millionen Euro kosten. Das geht aus einer Analyse der serbischen Fiskalstrategie für die kommenden Jahre hervor, die von dem unabhängigen Serbischen Fiskalrat durchgeführt wurde. Die Kosten beinhalten auch die begleitende Infrastruktur, wie etwa den Ausbau von Zufahrtstraßen, einer Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage und einer Bahnverbindung zur Stadt sowie andere Infrastrukturobjekte. Das Nationalstadion alleine würde 464 Millionen Euro kosten, erklärte Serbiens Finanzminister Siniša Mali (SNS – Serbische Fortschrittspartei). Der Restbetrag entfällt auf die Infrastruktur, die im Rahmen des Projekts EXPO 2027 im westlichen Außenbezirk Surčin entsteht. Serbische Wirtschaftsexpert*innen weisen aber darauf hin, dass der Preis für den Stadion- und Infrastrukturausbau verglichen zu den ursprünglichen Ankündigungen erheblich angestiegen sei.
Die Stadt Belgrad lässt öffentliche Gebäude auf Einsturzgefahr prüfen. Der Belgrader Oberstadtplaner Marko Stojčić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) gab bekannt, dass etwa Teile der Bezistan-Passage zwischen dem Terazije-Platz und dem Nikola Pašić-Platz wegen Einsturzgefahr für Fußgänger*innen gesperrt sind. Die zuständigen städtischen Dienste erhielten den Auftrag, alle öffentlichen Räume auf mögliche Einsturzgefährdung zu kontrollieren und Sicherheitseinschätzungen zu erstellen. Der Oberstadtplaner rief zudem die Bürger*innen auf, potentielle Gefahren bei der Belgrader Magistratsabteilung für Inspektionsangelegenheiten zu melden und das Betreten von Objekten, die ihnen verdächtig vorkommen, zu vermeiden. Der Grund für diese Sonderinspektion ist die jüngste Tragödie im nordserbischen Novi Sad, als 14 Personen beim Einsturz einer Bahnhofsüberdachung getötet wurden.
Das serbische Umweltministerium veranstaltete
einen "Dialog zum Klimawandel", um gemeinsam mit relevanten
Akteur*innen Wege zu finden, wie Serbien seine Treibhausgasemissionen
senken und die grüne Transformation zur wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Entwicklung nutzen könnte. Das Anpassungsprogramm an die
veränderten Klimabedingungen umfasst 25 vorrangige Maßnahmen zur Reduzierung
zukünftiger Schäden und zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der
Gesellschaft, insbesondere im Landwirtschaftssektor, der in den letzten Jahren
erhebliche Verluste verzeichnete. Das Ministerium wies darauf hin, dass die
Klimasituation im Land komplex und ernst sei und dass Serbien sich
schneller und stärker erwärme als der globale Durchschnitt – um 1,8 Grad Celsius insgesamt und im Sommer sogar um 2,6 Grad.
Laut einem Bericht der Europäischen Kommission gab Serbien im vergangenen Jahr 7,3 Milliarden Euro für öffentliche Anschaffungen aus, von denen 7,1 Milliarden unter verschiedenen Ausnahmeregelungen außerhalb des Gesetzes über öffentliche Anschaffungen vergeben wurden. Die größte Ausnahme stellen bilaterale Abkommen über strategische Kooperationen mit China und Russland dar, auf die 38 Prozent der gesamten Mittel entfielen, während 51 Prozent aller öffentlichen Anschaffungen bei Ausschreibungen mit nur einer*einem einzigen Anbieter*in vergeben wurden.
Schüler*innen des Mathematischen Gymnasiums in Belgrad konnten bei der 14. Internationalen Mathematik-Olympiade in Antalya sechs Goldmedaillen gewinnen. Andrej Drobnjaković, der Gold in Physik und Chemie gewann, sowie Stefan Šebez, der Gold in Mathematik erhielt, erreichten die maximale Punktzahl in ihren Disziplinen. Vladimir Đurica gewann ebenfalls Gold in Mathematik. Sie alle sind in der 3. Klasse des Gymnasiums. Das vierte Teammitglied und einzige Mädchen, Nina Šušić, ist mit 15 Jahren das jüngste Mitglied und hat sich erst dieses Schuljahr in das Mathematische Gymnasium eingeschrieben. Sie gewann ebenfalls eine Goldmedaille in Mathematik.
Die österreichisch-serbischen Ausgrabungen am archäologischen Fundort Svinjarička čuka bei Leskovac im Süden Serbiens brachten Fragmente eines alten Hauses zutage. 2018 wurde ursprünglich mit den Ausgrabungen begonnen, nun wurden sie im August und September 2024 fortgesetzt. Die neue Entdeckung betrifft Überreste eines rund 7.600 Jahre alten Hauses mit Holzpfosten. Diese Funde liefern Belege für die frühe Besiedlung der Region durch neolithische Bauern vor etwa 8.100 Jahren. Expert*innen glauben, dass diese Entdeckung die bisherigen Modelle infrage stellen könnte, die davon ausgingen, dass die frühen Siedler*innen Europas Nomad*innen oder nur saisonal Ansässige waren.
Die serbische Regierung hat angekündigt, das Werbegesetz abzuändern, um die Werbemaßnahmen von Wettanbieter*innen drastisch einzuschränken. Werbung in Printmedien wird künftig ausschließlich auf den Sportteil beschränkt, während Fernsehwerbung nur im Rahmen von Sportübertragungen erlaubt sein wird. Prominente dürfen nicht mehr für Wettanbieter*innen werben oder Menschen zum Wetten auffordern, erklärte der serbische Handelsminister. Leuchtreklamen und Billboards werden ebenfalls verboten. Laut der Spezialklinik für Suchtkrankheiten in Belgrad ist Glücksspiel die häufigste Form der Abhängigkeit in Serbien. Während vor 15 Jahren hauptsächlich Menschen ab 35 Jahren eine Behandlung suchten, sind heute vor allem junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren betroffen, die häufig bereits in der Schule mit dem Wetten begonnen haben.
Auf der Warteliste des Belgrader Zentrums für Gerontologie stehen derzeit fast tausend Interessierte für Haushaltshilfen. Die Unterstützung im Senior*innenheim umfasst Hilfe beim Kochen, Einkaufen, bei der Rechnungszahlung und dem Kauf von Medikamenten. Obwohl das Gerontologische Zentrum Schulungen anbietet, gibt es nur wenig Interesse bei den Arbeitslosen. Der Hauptgrund dafür ist das niedrige Einkommen von etwa 410 Euro, obwohl eine einzelne Person für die Betreuung von drei bis vier älteren Menschen zuständig ist. Laut dem Zentrum für Gerontologie benötigt die Hauptstadt 660 Fachkräfte, um alle Dienstleistungen zu gewährleisten. Aktuell bekommen 2.400 ältere Bürger*innen in 17 Belgrader Stadtbezirken Haushaltshilfen. Die Stadt leistet an alle Angestellte einmal jährlich eine Unterstützungszahlung von etwa 350 Euro, unabhängig davon, ob sie vorübergehend oder fest angestellt sind.
Die Demontage der alten Belgrader Save-Brücke beginnt am 1. November 2024. Sie wurde während des Zweiten Weltkriegs 1942 als temporäre Brücke errichtet und war damals die einzige Brücke in der Hauptstadt. Laut der Belgrader Baudirektion werde die Brücke in Einzelteile zerlegt, die gesamten Abbauarbeiten und der Abriss der Pfeiler werden bis Oktober 2026 dauern. Über den dauerhaften Standort der alten Brücke wird später entschieden. Gleichzeitig werden die Pfeiler und die Konstruktion der neuen Save-Brücke gebaut, für die schon eine Baugenehmigung erteilt wurde. Der Abbau des alten Übergangs über die Save, der 400 Meter lang ist, ist Teil des Bauprojekts, das den Bau einer neuen Brücke an derselben Stelle sowie den Bau eines Tunnels umfasst. Für die Belgrader Bevölkerung hat die alte Brücke einen sentimentalen Wert. Sie erinnert an die Heldentat des Lehrers Miladin Zarić, der sie am 20. Oktober 1944 vor der Sprengung durch die Nazis gerettet hat, die die Brücke bei ihrem Rückzug zerstören wollten.
Vertreter*innen aller vier repräsentativen Gewerkschaften im Bildungsbereich haben einen Plan für einen Boykott in den Schulen in Serbien erarbeitet, der am Montag, dem 4. November 2024, beginnen wird. Dies wird von einer vollständigen Arbeitseinstellung in den Schulen am Freitag, dem 1. November, und einer großen Protestveranstaltung in Belgrad begleitet. Daran werden Beschäftigte aus Bildungseinrichtungen aus ganz Serbien teilnehmen. Von 4. bis 8. November ist unter anderem ein Boykott in Belgrad geplant. In der kommenden Woche werden Novi Sad, die Vojvodina und die Schulen der Schulverwaltung Valjevo im Streik sein. In der dritten Novemberwoche werden die Unterrichtsstunden in den Schulen der Regionen Niš, Vranje, Leskovac, Zaječar sowie in der Schulverwaltung Kruševac verkürzt. In der vierten Woche wird der Streik in Zentral- und Westserbien stattfinden. Die Gewerkschaften fordern, dass das Einstiegsgehalt der Lehrer*innen ab dem 1. Jänner 2025 dem durchschnittlichen Landeseinkommen entspricht. Die Gewerkschaften verlangen zudem einen sofortigen Beginn der Verhandlungen über die Arbeitskosten für 2025 und einen besonderen Tarifvertrag für Beschäftigte in Grund- und Mittelschulen, da der aktuelle im Frühjahr ausläuft.
Die serbische Regierung hat eine Verordnung zur Festlegung des Raumordnungsplans für das Pumpspeicherkraftwerk (PSW) Bistrica und das Wasserkraftwerk Potpeć beschlossen. Der Plan umfasst eine Fläche von 253 Quadratkilometern auf dem Gebiet der Gemeinden Nova Varoš, Priboj und Prijepolje. Die wichtigsten im Plan vorgesehenen Änderungen beziehen sich auf die Umwandlung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen in Bau- und Wasserflächen für den Bau von Energieanlagen, einschließlich des Klak-Speichers, der Versorgungs- und Entwässerungstunnels sowie der ober- und unterirdischen Teile des Systems. Das geplante System des Pumpspeicherkraftwerks Bistrica umfasst mehrere wichtige Infrastruktureinrichtungen, die zusammen den gesamten Energiekomplex bilden. Die obere Speicherkapazität Klak wird durch den Bau des gleichnamigen Damms am Fluss Uvac entstehen, während die bestehende Speicherkapazität Potpeć am Fluss Lim als untere Speicherkapazität genutzt wird. Diese Kombination wird eine brutto Höhendifferenz des PSW Bistrica-Systems von etwa 370 Metern gewährleisten. Mit einer Leistung von über 600 Megawatt wird sie zur Stabilität bei der Energieversorgung Serbiens und der Region beitragen.
Die serbische Regierung hat eine Verordnung verabschiedet, die den Raumordnungsplan des Sondergebiets des Infrastrukturkorridors der Bahnstrecke Belgrad–Niš festlegt. Sie schafft damit die Voraussetzungen für die Modernisierung und den Wiederaufbau der bestehenden Bahnstrecke auf drei Abschnitten: Velika Plana–Gilje, Paraćin–Stalać und Đunis–Trupale. Die Gesamtlänge beträgt rund 109 Kilometer. Mit der Verabschiedung dieses Raumordnungsplans werden
auf diesen Abschnitten die Voraussetzungen für den Bahnverkehr mit einer Geschwindigkeit
von 200 Stundenkilometer und für die Verbesserung der Qualität der
Schieneninfrastruktur der E-70 und E-85 im Korridor 10 geschaffen. Auf diesem
Abschnitt ist die Erweiterung von bestehenden
Strecken geplant, die den Verkehr mit 160 Stundenkilometer ermöglichen werden. Die Reformagenda Serbiens enthält eine Liste von
Projekten, die zur Finanzierung aus dem EU-Investitionsrahmen für den
Westbalkan (WBIF) vorgeschlagen werden. Dazu zählen der Wiederaufbau und die
Modernisierung mehrerer Eisenbahnstrecken, wie der Abschnitt von Valjevo nach
Vrbnica und weiter bis zur Grenze zu Montenegro. Der für Infrastruktur
zuständige Minister Goran Vesić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) sagte, Serbien werde zusammen mit Montenegro
die EU um Unterstützung für die Modernisierung der Eisenbahnstrecke Belgrad-Bar
bitten. Der Wiederaufbau und die Modernisierung der
Eisenbahnabschnitte Stalać – Kraljevo und Kraljevo – Rudnica ist ebenfalls ein Kandidat für EU-Unterstützung. Auf der
Tagesordnung steht auch der Umbau und die Modernisierung des
Eisenbahnabschnitts Ostružnica – Surčin – Batajnica. Dieser Abschnitt ist Teil des
Hauptgüterverkehrskorridors auf dem paneuropäischen Güterverkehrskorridor Alpen
– Westbalkan und dient ausschließlich dem Güterzugverkehr. Zudem steht auch der Wiederaufbau und die Modernisierung des Bahnabschnitts Stara
Pazova – Šid auf der Tagesordnung.
Serbien bereitet sich auf neue Maßnahmen im Bereich der Dekarbonisierung vor. In diesem Sinne haben die Serbischen Stromwerke (EPS) eine Ausschreibung für die Erstellung einer Umweltschutzstudie für die Einstellung der Kohlekraftwerke Kolubara im Belgrader südlichen Vorort Lazarevac sowie Morava in Zentralserbien veröffentlicht. Serbien orientiert sich dabei an der Industrieemmissions-Richtlinie der Europäischen Union (EU), die Umweltschutzstandards zur Reduzierung des Schadstoffausstoßes vorgibt. Laut dem serbischen "Nationalplan zur Emissionsreduzierung" (NERP) konnten die Kraftwerkblöcke, welche diese Bedingungen nicht erfüllen, von 2018 bis 2024 mit einer beschränkten Leistung von 20.000 Arbeitsstunden betrieben werden. Da sich die meisten Kraftwerkblöcke am Ende dieser Laufzeit befinden und die Ausstoßwerte mit den Vorschriften nicht harmonisiert wurden, sollen sie abgeschaltet werden. Das Kohlekraftwerk Kolubara im Süden der Hauptstadt ist das älteste serbische Kraftwerk. Nun könnten die Kraftwerkstandorte einen neuen Zweck erfüllen, wobei die Hauptanlagen in beiden Kraftwerken vorbereitet werden sollen, damit sie im Notfall wieder an das Energieversorgungssystem des Landes angeschlossen werden können. Der Tender im Wert von 325.000 Euro läuft bis 13. November 2024.
Die serbische Regierung hat die Aufnahme eines Kredits in Höhe von 178,38 Millionen Euro für den Bau der ersten U-Bahn-Remise in Belgrad verabschiedet. Damit werden 85 Prozent der Baukosten abgedeckt, während die restlichen Kosten aus dem Stadtbudget bereitgestellt werden sollen. Der Kredit soll bei der Niederlassung der Deutschen Bank in Hong Kong aufgenommen werden. Im serbischen Staatsbudget 2024 sind Kreditverschuldungen bei ausländischen Finanzinstitutionen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro für den Bau der Belgrader U-Bahn vorgesehen. Der Kredit für den Remise-Bau soll binnen 13 Jahren zurückgezahlt werden. Die Gesamtkosten für den Bau des U-Bahn-Depots im südlichen Belgrader Stadtteil Makiš liegen bei 209,9 Millionen Euro. Bereits im Jahr 2023 kam es zur Unterzeichnung des Vertrags über den Bau der U-Bahn-Remise zwischen der Stadt Belgrad, dem serbischen Ministerium für Bau, Verkehr und Infrastruktur sowie dem chinesischen Bauträger Power China. Gemäß früherer bilateraler Vereinbarungen wird das Belgrader U-Bahn-Netz von chinesischen und französischen Firmen gebaut.
Serbien will illegalen Bauabfall-Deponien ein Ende setzen. In dieser Hinsicht wird eine Bauschutt-Regelung vorbereitet, welche Bauinvestor*innen dazu zwingen soll, Nachweise über den Ablauf der Bauschutt-Ablagerung vorzuweisen. Ohne entsprechender Dokumentation des Bauschutt-Ablagerungsverfahrens werden keine Baugenehmigungen erteilt, verspricht Serbiens Minister für Bau, Verkehr und Infrastruktur, Goran Vesić (SNS – Serbische Fortschrittspartei). Eine Ausnahme von dieser Regelung stellen lediglich Baustellen dar, in deren Umkreis von 50 Kilometern es keine Bauschuttdeponien gibt. Laut Minister Vesić gibt es in Serbien mehr als 3.000 illegale Bauabfalldeponien, obwohl die Investor*innen auch bislang verpflichtet waren, den Bauschutt ordnungsgemäß abzulagern. Allerdings waren mit den bisherigen gesetzlichen Regelungen keine Strafen für illegale Ablagerungen von Bauschutt vorgesehen. Landesweit soll es laut Angaben des Bauministeriums 165 geregelte Deponien geben, an denen der Bauabfall gelagert werden kann. Neue Regelungen sehen ebenfalls vor, dass beim Straßenbau in Serbien mindestens 25 Prozent wiederverwertbare Materialen benützt werden mit der Tendenz, dass dieser Prozentsatz bis 2035 verzweifacht wird. Das ganze Verfahren der Bauschuttablagerung soll von lizenzierten Aufsichtsstellen kontrolliert werden.
Eine Delegation der Stadt Belgrad nahm Mitte Oktober 2024 am sechsten China-Mittel-Ost-Europa-Gipfel (China-CEEC) im chinesischen Yantai teil. Im Fokus des Gipfels stand die Zusammenarbeit der Volksrepublik China mit Lokalbehörden in Mittel- und osteuropäischen Ländern. Geleitet wurde die Belgrader Delegation von Gemeinderatspräsident Nikola Nikodijević (SPS – Sozialistische Partei Serbiens). Im Rahmen des Gipfels trafen die Vertreter*innen der Stadt Belgrad Wirtschaftstreibende und Großkonzerne. Dabei präsentierte die Stadt Belgrad Großprojekte in Planung wie etwa den Bau von zwei neuen Brücken sowie zwei Straßentunnels unter der Belgrader Innenstadt. Die chinesischen Baufirmen wurden von Gemeinderatspräsident Nikodijević eingeladen, aktiv an der künftigen dynamischen Umwandlung der serbischen Hauptstadt teilzunehmen und mit ihren Erfahrungen und fortgeschrittenen Technologien ihren Beitrag zu leisten. Das Gipfelformat China-CEEC wurde ins Leben gerufen mit dem Ziel, die interregionale Zusammenarbeit – welche ein breiteres Spektrum von Bereichen wie Wirtschaft, Handel, Verkehr, Wissenschaft und Technologie, Kultur und Bildung umfasst – zu fördern. Der Gipfel ist Teil der chinesischen globalen strategischen Initiative "Neue Seidenstraße".
Das serbische Bahnunternehmen Srbijavoz verbessert sein Angebot für Fahrgäste. Somit sollen künftig Informationen zu allen Zügen und Strecken in Serbien auch über Google Maps zugänglich sein. Laut Serbiens Minister für Bau, Verkehr und Infrastruktur, Goran Vesić (SNS – Serbische Fortschrittspartei), wird den Fahrgästen eine optimale Auswahl für die Reiseplanung, die auch die Kombination von unterschiedlichen Beförderungsarten mit dem Bahnverkehr ermöglicht, zur Verfügung gestellt. Vorerst sind 75 Prozent des geplanten Verkehrsumfangs auf Google Maps eingespeist, bald sollen auch die restlichen Routen aktualisiert werden. Neben Google Maps bietet Srbijavoz auch eine eigene App mit Fahrplänen und Reiseplanungsmöglichkeiten an.
Die graue Zone im Tourismusbereich nimmt immer mehr zu, weswegen Serbien nun handeln will. Das serbische Ministerium für Tourismus und Jugend konzentriert sich auf die Plattform für Unterkunftsbuchungen Booking.com sowie ähnliche Apps und will radikale Maßnahmen einleiten. Diese Plattformen werden seitens der serbischen Behörden illegaler Tätigkeiten beschuldigt, doch Booking.com schiebt die Schuld auf Wohnungs- und Unterkunftsvermieter*innen in Serbien, die Steuern vermeiden. Gespräche mit der Plattform Booking.com hätten bereits stattgefunden, und vorerst hieß es, Serbien überlege sogar radikale Maßnahmen wie das Verbot dieser App. Auf der anderen Seite hat sich Booking.com für bereit erklärt, mit den serbischen Behörden zu kooperieren, und will seine Partner*innen über ihre gesetzlichen Pflichten belehren. Mehr als das sei Booking.com nicht bereit zu tun. Rechts- und Tourismusexpert*innen weisen darauf hin, dass ein Verbot von Booking.com oder anderen Plattformen keine gute Lösung und in der Praxis auch nicht leicht umsetzbar wäre. Sie schlagen stattdessen vor, dass Serbien das Zentrale Informationssystem im Tourismusbereich namens eTourist, welches Unterkunftsvermietungen nur für registrierte Benützer*innen zulässt, stärken und für Vermieter*innen schmackhaft machen soll.
Das serbische Landesstatistikamt hat die Ergebnisse der jüngsten Untersuchung über das serbische Bildungssystem veröffentlicht. Aus den Daten geht hervor, dass die Volksschulbildung in Serbien im Wesentlichen vom Staat übernommen wird. Der Anteil privater Volksschulen an der Gesamtanzahl dieser Einrichtungen beträgt weniger als ein Prozent und ist damit vernachlässigbar. Anders als bei den Volksschulen gibt es im Bereich von Mittelschulen etwa zehn Prozent Privateinrichtungen. Bei der Hochschulbildung steigt dieser Anteil dann deutlich und beträgt 36 Prozent. Bei den Kindergärten liegen die Privateinrichtungen deutlich vorne: 63,4 Prozent der Kindergärten und Vorschuleinrichtungen sind in privater Hand. Die Daten umfassten für 2023 unterschiedliche Niveaus im Bildungsbereich mit insgesamt 1.213.209 Kindern, Jugendlichen und weiteren Personen. Davon waren 19,3 Prozent im Vorschulbereich, 41,5 Prozent in Volksschulen, 18,6 Prozent in Mittelschulen und 20,6 Prozent im Hochschul-/Universitätsbereich.
50 Wissenschafter*innen der Universität Belgrad befinden sich auf der Rangliste der amerikanischen Universität Stanford, welche die zwei Prozent der weltweit am häufigsten zitierten Wissenschafter*innen im Jahr 2024 umfasst. Die Bestplatzierten arbeiten derzeit an der Fakultät für Organisationswissenschaften, am Institut für Nuklearwissenschaften "Vinča" und an der Fakultät für Physikalische Chemie. Unter den gelisteten Wissenschafter*innen befinden sich auch pensionierte und verstorbene Professor*innen, deren Arbeiten jedoch weiterhin zu den meistzitierten gehören.
An jeder der etwa 200 Hauptschulen in Belgrad fehlt mindestens eine Lehrkraft für Mathematik oder Technik und Technologie. Auch in den Fächern Informatik, Physik und Chemie ist die Situation alarmierend. Aktuell werden diese Schulfächer meist von Ingenieur*innen mit einem Diplom einer technischen Fakultät unterrichtet. Diese können jedoch nicht in ein festes Arbeitsverhältnis aufgenommen werden. Der Grund: Durch die letzten Gesetzesänderungen über die Grundlagen des Bildungssystems erfüllen sie die Voraussetzungen nicht. Der Verband der Lehrer*innen für Technik und Technologie plant eine Initiative an das Bildungsministerium. So soll ein Weg gefunden werden, um diese Lehrkräfte umzuschulen, ohne dass sie fünf weitere Jahre studieren müssen.
Das Nikola Tesla Museum wird im nächsten Jahr
aus der Belgrader Innenstadt in eine ehemalige Papierfabrik
umgesiedelt. Letzte Woche wurde ein offener, internationaler, einstufiger und anonymer
Wettbewerb für den architektonisch-urbanistischen Entwurf des neuen Museums
ausgeschrieben. Das Preisgeld beträgt 120.000 Euro. Die Frist für die
Einreichung der Arbeiten ist der 17. Dezember 2024. Am 31. Dezember 2024 werden
die Ergebnisse des Wettbewerbs bekanntgegeben. Die Aufgabe umfasst die
Planung des Museums durch die Sanierung und Umgestaltung des Gebäudes,
die Planung des Außenbereichs – einschließlich Verkehrs- und
Fußgänger*innenzugänge – sowie die Begrünung.
Von 2013 bis 2023 wurden 406 Frauen in Serbien von ihren engsten Angehörigen – Ehemännern, Vätern oder Brüdern – getötet. 293 von ihnen waren Mütter. Viele Kinder waren Zeugen des Femizids. Obwohl Verwandte die Erziehung der meisten dieser Kinder übernommen haben, haben nur wenige den Status von Pflegeeltern. Somit erhalten sie vom serbischen Staat keinerlei finanzielle Unterstützung. Das autonome Frauenzentrum fordert daher die Anpassung der entsprechenden Gesetzesvorschrift über finanzielle Unterstützung für Familien mit Kindern. Denn nur so haben alle Kinder, deren Mütter Opfer von Femiziden wurden, Anspruch auf Kindergeld.
Die Anzahl der Todesopfer bei Verkehrsunfällen in Serbien ist 2024 im Vergleich zu 2023 um neun Prozent gestiegen. Dabei ist die Zahl der jungen Menschen um ein Drittel höher. Seit Jahresbeginn sind auf den Straßen Serbiens 395 Menschen ums Leben gekommen, jede fünfte verstorbene Person ist jünger als 30 Jahre. Die meisten Verkehrsteilnehmer*innen kamen als Fahrer*in eines PKWs (32 Prozent), als Fußgänger*innen (21 Prozent) und als Fahrgäste in einem PKW (19 Prozent) ums Leben. Das teilte die Belgrader Verkehrspolizei mit.
Die Abgeordneten des serbischen Parlaments haben nach vier Tagen parlamentarischer Diskussionen den Gesetzesvorschlag zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes über Bergbau und geologische Untersuchungen nicht angenommen. Dieser wurde zuvor von der Opposition eingebracht. Für die Änderungen stimmten 84 Abgeordnete – 128 waren dagegen. Der Vorschlag sollte den Abbau von Lithium und Bor verbieten, da das Projekt "Jadar" laut Opposition eine Gefahr für die Umwelt darstellt.
Die serbische Regierung hat einen Vertrag zur drängenden Erneuerung der Eisenbahninfrastruktur in Serbien unterzeichnet. Der Vertrag sieht ein Darlehen in Höhe von 50 Millionen Euro bei der Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) vor. Diese Mittel werden für die Sanierung von 200 Kilometern Schienen in Serbien verwendet. Das Land saniert jedes Jahr etwa 100 Kilometer Schienen im Wert von 20 bis 30 Millionen Euro. Insgesamt gibt es in Serbien nahezu 3.400 Kilometer Schienenstrecken. Die Infrastruktur wurde die letzten sieben bis acht Jahre kaum instandgehalten. Das führt jetzt zu höheren Kosten für die Erneuerung.
Analysen
zivilgesellschaftlicher Organisationen zeigen, dass in Serbien jährlich über
17.500 Menschen vorzeitig an den Folgen der starken Luftverschmutzung sterben.
Neben den Kohlekraftwerken seien private Heizungen die größte Quelle der
Verschmutzung. Die serbische Umweltschutzbehörde (SEPA) hat einen Bericht über
die Luftqualität für das Jahr 2023 veröffentlicht, der eine gewisse
Verbesserung im Vergleich zu 2022 zeigt. Serbien emittiert im Vergleich zu den
Nachbarländern dennoch die höchste Menge an schwebenden Partikeln pro Kopf (11.580 Tonnen), gefolgt
von Kroatien (9.630 Tonnen), Rumänien (7.550 Tonnen), Tschechien, Slowenien,
Nordmazedonien und Bulgarien mit je 6.500 Tonnen pro Kopf.
Die Vermessungsbehörde der Republik Serbien hat den Prozess der direkten Dateneingabe in den Immobilienkataster durch eine digitale geodätische Vermessung begonnen. Diese Innovation ermöglicht eine effiziente Dateneingabe in den Immobilienkataster, wodurch das gesamte Katastersystem erheblich verbessert wird. "Diese direkte Eingabe ist in ganz Serbien verfügbar und wird insbesondere in großen Städten wie Belgrad, Novi Sad, Niš und Kragujevac das System verbessern, wo die Automatisierung ihren höchsten Stand erreicht hat. Bisher wurden 391 Vermessungstechniker*innen von 309 autorisierten Geodäsie-Unternehmen zertifiziert und in der Verwendung dieses modernen Systems zur direkten Eingabe geschult", teilt die Vermessungsbehörde mit. Einer der wichtigsten Vorteile des neuen Ansatzes sei die enorme Verkürzung der Zeit, die für Änderungen im Immobilienkataster benötigt wird.
Die Herzchirurg*innen des Universitätsklinikums in Belgrad haben als erste weltweit einem Patienten mittels einer minimal-invasiven Methode einen fünffachen Bypass gesetzt. Das Team führte die Operation bei einem 60-jährigen Patienten durch, wobei ausschließlich arterielle Grafts verwendet wurden – und zwar minimal-invasiv am schlagenden Herzen. Dieser Eingriff wurde durch einen kleinen Schnitt von fünf Zentimetern im Interkostalraum durchgeführt, ohne die Knochenstrukturen zu durchtrennen. Ein Lungenflügel des Patienten war stillgelegt. Laut dem Leiter des OP-Teams, Dr. Danko Grujić, ist die Operation sehr gut verlaufen und der Patient wurde am vierten Tag nach der Operation nach Hause entlassen. Das Team des Belgrader Universitätsklinikums ist seit langem führend in der Anwendung minimal-invasiver Bypass-Methoden in der Herzchirurgie, vor diesem ersten fünffachen Bypass hatten sie bereits bei rund dreißig Patient*innen dreifache und vierfache Bypässe gesetzt.
Im kommenden Winter könne Serbien mit sicherer
Lieferung von rund einer Million Kubikmeter Gas aus Aserbaidschan rechnen,
sagte die serbische Ministerin für Bergbau und Energie, Dubravka Đedović
Handanović (parteilos). Đedović Handanović hat dies nach einem bilateralen
Treffen mit dem aserbaidschanischen Energieminister Arviz Shahbazov erklärt,
mit dem sie ein Memorandum of Understanding über die Zusammenarbeit im Bereich
der grünen Energie unterzeichnet hat. Die zwischen Srbijagas und Aserbaidschans
Socar unterzeichneten Verträge ermöglichen Serbien zusätzliche Sicherheit bei
der Gasversorgung im kommenden Winter. Eines der Themen des bilateralen
Treffens war der Grüne Energiekorridor, der Aserbaidschan mit den Ländern
Mittel- und Osteuropas verbinden wird. Es wurde die Möglichkeit besprochen,
dass Serbien Teil des Grünen Korridors zwischen der Kaspischen Region und
Südosteuropa wird, da Serbien bereits an drei Länder angrenzt, die am
Projekt beteiligt sind und sowohl die Rolle eines Nutzers als auch eines
Transitlandes übernehmen kann.
Die Belgrader Stadtverwaltung hat ihre Pläne zur Errichtung von Wohn- und Geschäftsgebäuden für bis zu 15.000 neue Einwohner*innen im Belgrader Stadtteil Mirijevo aktiviert, obwohl dies die Zerstörung eines 66 Hektar großen Waldgürtels im Gebiet Bajdin bedeutet. Trotz des scharfen Widerstands der Bewohner*innen von Mirijevo und der umliegenden Viertel, der vor zwei Jahren zur Einstellung des Plans führte, hat die städtische Kommission für Stadtplanung eine Fortsetzung der öffentlichen Einsichtnahme in den Detailregulierungsplan und eine Diskussion zu diesem Thema angesetzt. Der Plan steht im Widerspruch zu allen ökologischen Strategien der Stadt, insbesondere zum "Aktionsplan für die grüne Stadt" und zur Aufforstungsstrategie von Belgrad, so die Bürger*inneninitiative "Mirijevo, grün und gesund". Außerdem widerspricht er staatlichen Strategien und internationalen Konventionen, die den Schutz bestehender städtischer Wälder vorsehen. Die Bürger*inneninitiative hat die Öffentlichkeit darauf hingewiesen, dass die Fortsetzung der öffentlichen Sitzung rechtswidrig sei, und daran erinnert, dass das Projekt gestoppt wurde, um den Wald im Gebiet Bajdina zu erhalten, der seit Jahrzehnten das Viertel vor Luftverschmutzung aus der Belgrader Deponie Vinča schützt und das Mikroklima reguliert.
Weniger als die Hälfte der
Belgrader Bewohner*innen, genauer 44 Prozent, sind laut dem Bericht der
Europäischen Kommission über die Lebensqualität in den Städten Europas aus dem
Jahr 2023 mit dem öffentlichen Verkehr zufrieden. Das sind im
Durchschnitt etwa vier von zehn Belgrader*innen, während 56 Prozent der
Bürger*innen mit den Dienstleistungen des öffentlichen Verkehrs unzufrieden
sind. Unter den zehn europäischen Städten mit dem geringsten prozentualen
Zufriedenheitsgrad im öffentlichen Verkehr befinden sich fünf Hauptstädte
am Balkan. Neben Belgrad und Tirana gehören dazu Bukarest (54 Prozent),
Skopje (47 Prozent) und Podgorica (37 Prozent). Am besten schnitten
Zürich mit 95 Prozent, Wien mit 91 Prozent, Rotterdam mit 89
Prozent ab. Vierundfünfzig Prozent der Befragten in Belgrad nutzen die
Öffis, was Belgrad unter die zehn Städte mit der höchsten Anzahl an
Nutzer*innen reiht. Was die nachhaltige Mobilität betrifft, zu der
Radfahren und zu Fuß gehen gehören, seien diese in Belgrad nicht weit
verbreitet. Nur sechs Prozent der Bewohner*innen fahren Fahrrad und etwas
weniger als ein Viertel der Belgrader*innen (21 Prozent) geht zu Fuß.
Auf die Frage, welche Stadt in Serbien am besten zum Leben geeignet sei, lautet die Einschätzung der künstlichen Intelligenz basierend auf den verfügbaren Informationen, Novi Sad. Die Stadt wird in den Medien am häufigsten positiv dargestellt, als ein sicherer, wohlhabender Ort mit niedriger Kriminalitätsrate. Novi Sad ist bekannt für seinen ausgewogenen Lebensstil mit vielen kulturellen, Bildungs- und Freizeitangeboten. Die Stadt bietet Zugang zu guten Schulen, Universitäten, Museen und Theatern. Der Nationalpark Fruška Gora und die Donau bieten hervorragende Möglichkeiten für Erholung und Freizeit. Novi Sad ist eine der Städte mit den meisten Grünflächen in Serbien. Außerdem ist Novi Sad das zweitgrößte Wirtschaftszentrum des Landes mit einem entwickelten IT-Sektor, Tourismus und Industrie, was solide Beschäftigungsmöglichkeiten bietet. Die Stadt gilt als sicherer Wohnort mit einer relativ niedrigen Kriminalitätsrate und gut entwickelter Infrastruktur. Als Heimat des großen Musikfestivals Exit hat Novi Sad eine lebendige Kunst- und Musikszene, die sie besonders für junge Menschen attraktiv macht.
Die serbische Regierung hat bei einer kürzlich abgehaltenen Regierungssitzung den Beschluss zur Bildung einer Arbeitsgruppe für die Wiedereinführung der Wehrpflicht verabschiedet. Serbien hatte 2011 den obligatorischen Wehrdienst abgeschafft. Laut aktuellen Vorschlägen soll der Wehrdienst für Männer verpflichtend sein und 75 Tage dauern. Für Frauen wird der Wehrdienst auf freiwilliger Basis beschlossen, die Bedingungen sollen für Männer und Frauen gleich sein. "Die Wehrplicht ist nicht nur für die Verteidigung des Landes wichtig, sie wird Verantwortung und Ernsthaftigkeit bei jungen Menschen stärken", erklärte der serbische Präsident.
Nach über 50 Jahren wird das zentrale Omnibusterminal aus der Innenstadt nach Novi Beograd umgesiedelt. Am 29. September werden schließlich alle Busse nach Novi Beograd umgeleitet. Die Umsiedlung soll in einem Tag abgewickelt werden, ohne Komplikationen für die Passagier*innen. Das neue Terminal befindet sich in unmittelbarer Nähe der Schnellstraße durch Belgrad, gleich neben der Zughaltestelle Novi Beograd und nur wenige Minuten von Öffi-Haltestellen entfernt, mit denen der Flughafen Nikola Tesla erreichbar ist. Die Arbeiten am Busbahnhof sind noch im Gange, werden aber den Verkehr nicht beeinträchtigen. Der neue Terminal verfügt über 65 Bussteige.
Die neuen 80 Busse, die in den kommenden Tagen auf die Belgrader Straßen kommen werden, wurden am 12. September auf dem Parkplatz des städtischen Verkehrsunternehmens GSP präsentiert. Bis Ende des Jahres, wie der Bürgermeister Aleksandar Šapić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) angekündigt hat, werden die Bürger*innen in etwa 750 brandneuen Bussen fahren. Šapić betonte, bis Ende 2026 werde die Anzahl der Fahrzeuge um weitere 500 steigen. Auf die Ausschreibung der Magistratsabteilung für öffentlichen Verkehr zur Übernahme der Belgrader Buslinien 300, 400 und 500 sowie einiger anderer Linien, hat sich nur ein Konsortium gemeldet. Die Vergabekommission der Magistratsabteilung für öffentlichen Verkehr hat beschlossen, den Auftrag an das Konsortium BG BUS Transport zu vergeben, das aus etwa zwanzig Mitgliedern besteht. Das Konsortium wird 84 Linien übernehmen und in den nächsten 10 Jahren bedienen. Der Wert des erhaltenen Auftrags beträgt etwa 1,34 Milliarden Euro, einschließlich Mehrwertsteuer.
Wie eine Studie des Pharmaunternehmens Teva/Actavis zeigt, leiden in Serbien 16,5 Prozent der Beschäftigten an Migräne. Vor dem Hintergrund des Weltmigränetags betonte die Neurologin Svetlana Simić vom Universitätsklinikum Vojvodina aber, dass durch neue Therapien viele Patient*innen trotz Migräne ein normales Leben führen könnten. Auch neue Medikamente würden es ermöglichen, die Häufigkeit, Intensität und die Schwere der Attacken deutlich zu reduzieren und damit die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, so Simić. Laut Teva/Actavis betrifft Migräne einen von sieben berufstätigen Menschen in den produktivsten Jahren ihres Lebens, normalerweise zwischen 35 und 45 Jahren, und kann erhebliche Auswirkungen auf ihre Karriere und ihr allgemeines Wohlbefinden haben. Frauen sind drei Mal häufiger von Migräne betroffen als Männer. Schätzungen zufolge leiden in Serbien etwa eine halbe Million Menschen an Migräne.
Die Umgestaltung des Nikola-Pašić-Platzes in der Belgrader Innenstadt, die Ende Februar begonnen hat und ursprünglich auf sieben Monate begrenzt war, wird um weitere 75 Tage verlängert. Nach der Änderung im Mai dieses Jahres wurde eine neue Änderung des ursprünglichen Vertrags veröffentlicht, die eine zusätzliche Verteuerung der gesamten Arbeiten und eine Fristverlängerung vorsieht. Der Gesamtwert der neuesten Vertragsänderung beträgt circa 200.000 Euro ohne Mehrwertsteuer. Das bedeutet, dass der Gesamtwert der Reperaturarbeiten etwas weniger als 6,5 Millionen Euro einschließlich Steuern betragen wird. Als Grund für die Vertragsänderung wird der "Bedarf an zusätzlichen Arbeiten, Dienstleistungen oder Gütern, die notwendig geworden sind", angegeben.
Am vergangenen Samstag zogen Tausende Teilnehmer*innen an der Parade durch die zentralen Straßen der serbischen Hauptstadt. Verglichen zu den
vergangenen Jahren, als immer wieder große Spannung rund um die Pride-Woche
herrschte, verlief die diesjährige Veranstaltung zum ersten Mal ungewöhnlich friedlich und
ohne Auseinandersetzungen und größere Vorfälle. Medienberichten zufolge sei
dieser Umstand dem guten Veranstaltungsmanagement zu verdanken. Trotzdem war
auf Belgrads Straßen ein großes Polizeiaufgebot präsent. Darüber hinaus waren
breitere Gebiete der Innenstadt für den Verkehr gesperrt und durch
Sicherheitsbarrikaden abgesperrt. Die Pride-Parade endete mit einem großen
Konzert im Park Manjež. Nach wie vor kämpft die Pride-Szene in Serbien mit Problemen. So haben
lediglich drei serbische Minister*innen Unterstützung für die Pride in Belgrad geleistet, die Unterstützung von den ranghöchsten Staatspolitiker*innen blieb hingegen aus.
An der Ausschreibung für
den Konzessionsbetrieb von 84 Belgrader Buslinien wurde lediglich ein Angebot
eingereicht. Das Konsortium BG Bus Prevoz GmbH, bestehend aus etwa 20
Busunternehmen, soll den Betrieb an insgesamt 84 Strecken in den kommenden zehn
Jahren übernehmen. Das eingereichte Angebot soll einen Wert von etwa 1,34
Milliarden Euro inklusive Umsatzsteuer haben. Dabei wurde der Ausschreibungswert
auf 1,5 Milliarden Euro geschätzt. Die privaten Busunternehmen sollen 497
Fahrzeuge einsetzen und weitere 50 Busse als Reserve bereithalten. Mit dieser
Konzession werden mehr als 30 Buslinien von den Belgrader Städtischen
Verkehrsbetrieben (GSP) dauerhaft entzogen. Der Marktanteil der GSP ist in den letzten Jahren von 91 auf 30 Linien geschrumpft. Erstmals in der Geschichte des Belgrader Öffi-Verkehrs
würden die GSP weniger Busse im Einsatz haben als die selbständigen
Busbetreiber*innen. Die GSP-Gewerkschaften warnten vor den schädlichen Folgen
dieses Deals. Ihren Behauptungen zufolge geht alles in Richtung Privatisierung
des größten Öffi-Unternehmens im Lande. Der Gesamtwert aller aktuellen
Linienkonzessionen im Belgrader öffentlichen Personennahverkehr beläuft sich
nun auf etwa 2,53 Milliarden Euro.
PinPet heißt die neue serbische App, die vermisste Haustiere nun einfacher orten soll. Die App entstand in der nordserbischen Stadt Novi Sad, ist kostenlos und kann einfach installiert und benutzt werden. Sie dient als Zusatz zu den bereits existierenden Gruppen für vermisste und gefundene Tiere, die es in den sozialen Medien gibt. Mithilfe der App können Poster mit den Fotos vermisster Haustiere erstellt werden, die von Haustierbesitzer*innen entweder ausgedruckt oder über Viber- und WhatsApp-Messenger und Social Media verbreitet werden können. Auch für den Fall, dass ein Tier gefunden wurde, können die Personen Postings zu dem Tier erstellen samt Fotos, Standort und zusätzlichen Informationen.
Die serbische Nichtregierungsorganisation "Bürgerinitiativen" hat Anfang September 2024 das ALERT-Formular ins Leben gerufen. Es handelt sich um eine digitale Plattform, auf der Aktivist*innen jede Art von Unterdrückung durch Staatsorgane und staatliche Institutionen melden können. Die Initiative entstand grundsätzlich als Reaktion auf immer häufigere Einschüchterungen und Festnahmen von Umweltschutzaktivist*innen, die sich gegen den Lithium-Abbau in Serbien wehren. Zusätzlich können auch Personen, die sich aktiv mit verschiedenen gesellschaftlichen Fragen und Problemen auseinandersetzen, auf dieser Plattform Schutz suchen. Das Projekt hat zum Ziel, Informationen zu sammeln, sowie sämtliche Fälle der Repression zu dokumentieren und serbische sowie internationale Stellen darüber zu informieren. Wegen erhöhter Druckausübung der Regierung auf die serbische Zivilgesellschaft hat auch der serbische Nationale Konvent zur Europäischen Union (NKEU) reagiert. Dieser Bund versammelt 850 proeuropäisch orientierte Nichtregierungsorganisationen und äußerte in einer öffentlichen Mitteilung höchste Besorgnis um den Zustand der Demokratie und der Menschenrechte in Serbien sowie um die europäische Zukunft des Landes.
In der Fußgänger*innenzone in der Belgrader Innenstadt
befindet sich das Haus der Europäischen Union, welches am 4. September in
Anwesenheit von serbischen Staatspolitiker*innen und EU-Botschafter*innen in
Serbien eröffnet wurde. Das Europa-Haus in Belgrad wird die
Stärkung der Verbindungen zwischen Serbien und der Europäischen Union zum Ziel
haben. Es handelt sich quasi um ein Kulturzentrum, das für Zusammentreffen,
Lernen, Debatten sowie die Verbreitung von europäischen Ideen durch vielfältige
Kultur- und Bildungsprogramme gedacht ist. Bürger*innen können an diesem Ort
nützliche Informationen zur EU erhalten und gleichzeitig erfahren, wie sie an
verschiedenen Aktivitäten in den Bereichen Innovationen, Bildung, Kultur,
Wirtschaft, Sport und Jugend teilnehmen können.
Die hohen Temperaturen im August, die auch im September anhalten, beginnen die Wasserversorgung in Belgrad zu beeinträchtigen. In einigen Stadtteilen kommt es häufig zu Wasserausfällen und der Wasserverbrauch übersteigt alle bisher gemessenen Werte für diese Jahreszeit. Aufgrund des "irrationalen und unverantwortlichen Verbrauchs" sei das gesamte System gefährdet. Die Belgrader Wasserwerke appellieren an die Bürger*innen, das Wasser aus dem städtischen Versorgungsnetz bewusst und verantwortungsvoll zu nutzen und erinnert daran, dass Wasser zum Trinken, für die Zubereitung von Speisen sowie für persönliche und häusliche Hygiene verwendet werden soll. Aktivitäten wie das Bewässern von Grünflächen und landwirtschaftlichen Flächen, das Befüllen von Brunnen, das Bespritzen und Kühlen von Gehwegen und Terrassen sowie das Waschen von Fahrzeugen stellen laut den Wasserwerken eine irrationale Nutzung des Trinkwassers dar.
Alle vier serbischen Bildungsgewerkschaften haben vor dem serbischen Regierungssitz eine Pressekonferenz abgehalten. Dabei wurde von der Regierung eine Antwort auf die Frage gefordert, warum sie die Verpflichtungen aus dem unterzeichneten Protokoll mit den Bildungsarbeiter*innen nicht erfüllen wolle. Die Gewerkschaften kündigten an, dass sie, falls die Forderungen nicht erfüllt würden, am 16. September landesweit streiken wollen. "Genau vor elf Monaten haben wir mit den verantwortlichen Personen ein Protokoll unterzeichnet. Ein Teil, der einige dringende Angelegenheiten betrifft, wurde umgesetzt. Der wichtigste Teil, die Verschärfung von Strafen bei Angriffen auf das Lehrpersonal, wurde jedoch nicht umgesetzt. Auch wurde uns mitgeteilt, dass der Staat kein Geld habe, um die Gehälter der Berufsanfänger*innen bis Ende 2024 an den nationalen Durchschnitt anzugleichen. Ihr Gehalt beträgt 735 Euro, der nationale Durchschnitt liegt bei 820 Euro", hielt Dobrivoje Marjanović fest, Vorsitzender der Gewerkschaft der Bildungsarbeiter*innen Serbiens.
Ab Freitag, dem 6. September, soll eine Blockade aller administrativen Übergänge im Kosovo nach Serbien organisiert werden. Das kündigte Raša Rojević an, Vorsitzender des Bürger*innenvereins des Kreises Kosovska Mitrovica, im Norden des Kosovos. Er forderte den Rückzug der kosovarischen Polizeikräfte aus dem Norden des Kosovo und rief die internationalen Kosovo-Truppen (KFOR) auf, gemäß der Resolution 1244 die Kontrolle im Norden des Kosovo zu übernehmen. An den Blockaden würden keine Serb*innen aus dem Kosovo teilnehmen, sondern nur Bürger*innen aus Zentralserbien, Montenegro und der Republik Srpska, so Rojević. Während der Blockaden sollen Krankenwagen passieren können.
Die freien Tage für den Schulbeginn von Erstklässler*innen fallen in diesem Jahr auf den 2. und 3. September, einige Eltern werden für diese Tage freigestellt. Gemäß einem Sondervertrag des Arbeitsgesetzes für Behörden aus dem Jahr 2019 haben Beamt*innen, deren Kinder in die erste Klasse kommen, zwei Arbeitstage frei. Das bedeutet, dass alle Beschäftigten im Gesundheitswesen, im Bildungswesen und in anderen staatlichen Institutionen dieses Recht in Anspruch nehmen und diese zwei Tage ihren Kindern widmen können. Diese Regelung wird vereinzelt auch im privaten Sektor, abhängig vom jeweiligen Kollektivarbeitsvertrag angewendet.
Die Stadt Belgrad wird insgesamt rund zwei Millionen Euro aus der laufenden Staatshaushaltsreserve erhalten, um die "Gefährdung der laufenden Liquidität" der Hauptstadt zu verhindern. Der Betrag war ursprünglich im Haushaltsplan dem Finanzministerium zugewiesen worden, für die Durchführung von Gerichtsverfahren, für Geldstrafen und Strafzahlungen aufgrund von Gerichtsurteilen. Belgrad hat auch in der Vergangenheit bereits Geld aus der Staatskasse erhalten, um eine potenzielle Gefährdung der Liquidität zu verhindern. Bürgermeister Aleksandar Šapić (SPS – Serbische Fortschrittspartei) hatte zuvor erklärt, das Budget für 2024 sei schlecht, weil es "übereilt erstellt" wurde, und kündigte einen Budgetausgleich vor Ende des laufenden Jahres an. Das Stadtbudget 2024 war am 1. Juli im Gemeinderat verabschiedet worden. Etwa ein Drittel der gesamten Mittel aus dem Finanzausgleich wurde von 2018-2023 Belgrad zugewiesen, die anderen Großstädte (Niš, Novi Sad, Kragujevac) mussten mit weit weniger auskommen.
Das serbische Umweltministeriums hat einem der wichtigsten Kohlekraftwerke des serbischen Stromversorgungsunternehmens EPS, dem Kohlekraftwerk "Kostolac B", die umfassendste Genehmigung im Bereich Umweltschutz erteilt. Die Einheiten B1 und B2 des Kohlekraftwerks "Kostolac B" verfügen seit dem 15. August über eine integrierte Genehmigung (IPPC). Der Stromversorger EPS sei seinen Verpflichtungen gemäß dem Gesetz zur integrierten Vermeidung und Kontrolle der Umweltverschmutzung nachgekommen und die Genehmigung, die die Bedingungen für den Betrieb des Kraftwerks im Hinblick auf den Umweltschutz vorschreibt, wurde für zehn Jahre erteilt. Das Kohlekraftwerk "Kostolac B" verfügt nun über ein Rauchgasentschwefelungssystem, eine Abwasseraufbereitungsanlage und Lagerplätze zur Entsorgung von Asche und Schlacke sowie Gips. Die letzten Arbeiten zur Inbetriebnahme des SNCR-Systems (Methode zur Reduktion von Emissionen von Stickoxiden) sind im Gange, wodurch die Stickoxidemissionen im Rauchgas weiter reduziert werden.
Radfahrer*innen, die herkömmliche oder elektrische Fahrräder besitzen, können diese an zehn wichtigen Standorten in der Stadt kostenlos parken und aufladen, während zwei Stationen für Nutzer*innen von E-Scootern vorgesehen sind. Während sie auf das Aufladen der Batterien warten, steht den Fahrer*innen auch ein A1-WLAN-Hotspot zur Verfügung. Eine Liste aller Park- und Ladestationen ist in der "Bikeep"-App zu finden. Das Projekt wird von den Unternehmen "A1 Srbija" und dem amerikanischen "Bikeep"-Netzwerk durchgeführt und ist die jüngste von mehreren lokalen Initiativen, die zum Umweltschutz beitragen. Im Rahmen des Projekts "Niklo kao ja" hat A1 zehn urbane Gärten in ganz Serbien angelegt, für Herbst ist eine die Anlegung eines weiteren sogenannten Regengartens geplant, um die Folgen von Überschwemmungen in Städten in ganz Serbien zu verringern.
Ein Implantat aus Plazentagewebe, das individuell für Patientinnen nach einer Mastektomie angefertigt und von einem 3D-Drucker ausgedruckt wird, könnte dank des Projekts "Amnio Print Care" bald Realität werden. Das Projekt hat im Jänner dieses Jahres begonnen und läuft bis Ende nächsten Jahres. Es wird vom Wissenschaftsfonds im Rahmen des Programms "Promis 2023" für junge Forscher*innen unterstützt und von Wissenschaftler*innen vom Institut für Medizinische Forschung der Universität Belgrad, dem Institut für Onkologie und Radiologie Serbiens sowie dem Innovationszentrum der Fakultät für Technologie und Metallurgie in Belgrad durchgeführt. Projektleiterin Dr.in Hristina Obradović erklärt, dass erstmals Plazentagewebe als Biomaterial für den 3D-Druck zur Geweberegeneration der Brust mit Antitumor-Effekten untersucht wird. In zahlreichen vorklinischen Studien wurde gezeigt, dass die Amnionmembran der Plazenta therapeutisches Potenzial, darunter auch Regenerations- und Antitumor-Eigenschaften, besitze. Daher gehen die Wissenschaftler*innen von der Hypothese aus, dass ein Implantat auf Basis von Plazentagewebe zur Geweberegeneration beitragen und die Entstehung von Metastasen und Rückfällen verhindern kann.
Die neuesten Daten des serbischen Pensionsversicherungsfonds für das Jahr 2023 zeigen, wie lange Frauen und Männer bis zu ihrem Ableben Pensionszahlungen erhielten. Frauen bezogen durchschnittlich 21 Jahre ihre Pension während Männer 17 Jahre eine Altersrente erhielten. Die schlechteste Statistik betrifft selbstständige Pensionist*innen, bei denen Frauen im Durchschnitt 14 Jahre Pensionsleistungen bezogen und Männer elf Jahre. Wird der durchschnittliche Pensionsbezug für Landwirt*innen betrachtet, so befinden sich Männer etwa 17 Jahre in Pension und Frauen 23 Jahre. Die durchschnittliche Lebenserwartung im Jahr 2022 laut offiziellen statistischen Angaben betrug 78,1 Jahre für Frauen und 73 Jahre für Männer. Die durchschnittliche Beschäftigungsdauer aller Pensionsbezieher*innen beträgt bei Männern 34 Jahre und bei Frauen 30 Jahre.
Das Konzert des Bolschoi Theaters wird am 13. September im Sava-Zentrum stattfinden, in dem das Ensemble zuletzt im Jahr 1979 aufgetreten war. Ensemblemitglieder werden Ausschnitte aus den Balletten "Schwanensee", "Dornröschen", "Spartacus", "Don Quijote", "Le Corsaire", "Talisman" und vielen anderen, aber auch aus anthologischen zeitgenössischen Werken der Choreographen Mauro Bigonzetti und Wayne McGregor aufführen. Das Ensemble, das vor 248 Jahren von Kaiserin Katharina der Großen gegründet wurde, bewahrt in seinem künstlerischen Ausdruck die Tradition des klassischen Balletts. Schirmherr des Konzerts ist das Unternehmen NIS. Der gesamte Erlös aus dem Kartenverkauf wird zur Unterstützung talentierter Kinder und junger Künstler*innen in Serbien gespendet.
Das 30. Nišville Jazz Festival hat am 9. August in zentralserbischem Niš begonnen und dauert bis zum 18. August. Im Fokus des ersten Teils des zehntägigen Festivals steht ein Theater- und Filmprogramm mit Auftritten zahlreicher Theatergruppen aus der ganzen Welt. Anders als in den vergangenen Jahren finden die Aufführungen an verschiedenen Locations im Zentrum von Niš statt. Der Filmteil des Festivals ist in mehrere Segmente unterteilt, in denen sowohl Hollywood-Produktionen als auch unabhängige, experimentelle Filme und Klassiker des Stummfilms gezeigt werden. Eine bedeutende Neuerung in diesem Jahr ist die Verlegung des "Šaban Bajramović"-Programms auf die Sommerbühne in der Festung, damit mehr Besucher*innen die Melodien des "Königs der Roma-Musik" genießen können.
Die dritte Linie der Belgrader U-Bahn könnte zusätzlich zum bisherigen Plan auch zum Nikola-Tesla-Flughafen führen. Dies wurde im Projektauftrag für die Erstellung der projekttechnischen Dokumentation für die Linie 3 der Belgrader U-Bahn vom öffentlichen Unternehmen "Belgrader U-Bahn und Zug" ergänzt. Wie in der Ausschreibung im Wert von circa 25,2 Millionen Euro angegeben, sei die Verlängerung der Linie 3 der künftigen U-Bahn geplant. Die beiden vom Generalprojekt der U-Bahn vorgeschlagenen Linien bilden die Grundlage des zukünftigen U-Bahn-Systems. Allerdings könne dieses System nur mit der dritten Linie den Transportanforderungen der Stadt Belgrad gerecht werden, heißt es in den Unterlagen. Die Entwicklung der projekttechnischen Dokumentation für die Linie 3 soll in zwei Phasen erfolgen, im ersten Teil soll die Erweiterung bis zum Flughafen (linkes Save-Ufer) umfasst und mit der zweiten Etappe in Richtung BIO4-Campus in Angriff genommen werden (rechtes Save-Ufer). Die Ausschreibung läuft bis zum 1. Oktober.
Nach mehr als 40 Protesten gegen den Lithiumabbau und das Projekt "Jadar" in Städten in ganz Serbien fand am 10. August eine große Kundgebung in Belgrad unter dem Motto "Es wird keine Mine geben" statt. Mit mehreren Zehntausend Bürger*innen war dies bisher die größte Umwelt-Protestversammlung in Serbien. Vor 40 Tagen übergaben Umweltorganisationen der serbischen Regierung die Forderung, bis zum 10. August ein Gesetz zum Verbot von geologischen Untersuchungen und dem Abbau von Lithium und Bor zu verabschieden. Diese Forderung wurde bis zu dem angegebenen Datum nicht erfüllt. Nachdem der formelle Teil des Protests in Belgrad beendet war, begannen die versammelten Bürger*innen mit Blockaden an mehreren Orten in der Stadt. Die Demonstrierenden blockierten in der Nacht die rechte Spur der Autobahn in den Stadtteil Novi Beograd sowie die Bahnhöfe Prokop und Novi Beograd. In den Morgenstunden löste die Polizei die Versammlung auf und nahm drei Aktivist*innen fest. Der serbische Premierminister Miloš Vučević (SNS – Serbische Fortschrittspartei) bezeichnete die Teilnehmer*innen des Protests als "erbärmliche Bande" und erklärte, dass der Protest in Belgrad politisch motiviert und ein "versuchter Staatsstreich" gewesen sei.
Laut den Daten des städtischen Instituts für öffentliche Gesundheit in Belgrad gibt es im Gebiet der Hauptstadt über 180 Trinkwasserbrunnen. Das bedeutet, dass es nur einen Brunnen für mehr als 9.300 Einwohner*innen gibt. Ein noch größeres Problem ist ihre ungleichmäßige Verteilung. Die meisten öffentlichen Brunnen befinden sich in den zentralen Stadtbezirken von Belgrad, während es beispielsweise im Außenbezirk Grocka nur zwei gibt. Bürger*innen berichten, dass die Situation in den Städten Niš und Kragujevac in Zentralserbien alarmierend sei. Die Stadt Niš verfügt lediglich über 17 öffentliche Brunnen. In Kragujevac gebe es nur Daten über öffentliche Brunnen mit Quellwasser, davon gebe es elf. Laut den neuesten Untersuchungen sei das Wasser in keinem dieser Brunnen trinkbar.
Serbien bereitet sich auf den Start seines ersten Satelliten vor und gesellt sich somit zu 106 anderen Staaten, die bereits Weltallprogramme betreiben. Der Satellit namens Mosaik soll Ende 2025 beziehungsweise Anfang 2026 ins Weltall geschickt werden. Die Beobachtung der Sonne im Röntgenbereich wird seine Hauptaufgabe, aber der erste serbische Satellit soll auch andere Aufträge ausführen. Mosaik wird mit einer kleinen Kamera ausgerüstet, mit der Serbien konstant aufnehmen will. Ein weiteres Ziel der Mission ist, neue Techniken zu erforschen, um später auch größere Satelliten entsenden zu können. Mosaik gehört zur Klasse der kleinen Satelliten, bekannt als CubeSat. Derzeit steht noch nicht fest, ob das Projekt in Kooperation mit den USA, Russland, China oder EU-Ländern umgesetzt wird. Das Projekt startete vor zwei Jahren in Zusammenarbeit mit der Sternwarte Belgrad, der Belgrader Universität und dem Wissenschaftsinstituts Mihajlo Pupin.
Immer weniger Flüchtlinge aus Nahost und Afrika kommen nach Serbien. Aus diesem Grund wurden die Flüchtlingsaufnahmezentren im südserbischen Dimitrovgrad sowie jene in den nördlichen Gemeinden Kikinda und Šid dauerhaft geschlossen. Weitere sieben Zentren werden von 1. August bis 30. September 2024 vorübergehend gesperrt. Die volle Kapazität hingegen behalten sieben andere Zentren. Laut dem serbischen Kommissariat für Flüchtlinge und Migration ist die Anzahl der Flüchtlinge, die Serbien erreichen, gegenüber 2023 um 80 Prozent gesunken. Aktuell befinden sich etwa 450 Geflüchtete in den Aufnahmezentren. Als Hauptursache für den Rückgang der Flüchtlingszahlen in Serbien wird das Grenzschutz-Abkommen zwischen Griechenland und der Türkei genannt, wodurch es für Flüchtlinge schwieriger ist, die Europäische Union zu erreichen. Zudem habe die Änderung der serbischen Visumspolitik gegenüber Indien, Tunesien und Burundi zum Rückgang beigetragen.
Eine Spende der EU in Höhe von 16 Millionen Euro soll die Schiffsfahrt an der Donau in Serbien künftig entlasten. Es geht um die Bergung von 21 der insgesamt rund 200 Schiffe der Deutschen Kriegsmarine, die 1944 bei Prahovo versenkt wurden. So sollte einst verhindert werden, dass sowjetische Kriegsschiffe nach Belgrad vordringen. Bei niedrigem Wasserpegel stellen die Wracks eine Gefahr für die Schifffahrt dar – also besonders in den Sommermonaten. Die EU ist nach wie vor der größte Spender in Serbien und hat bislang mehr als vier Milliarden Euro für mehr als 1.500 unterschiedliche Projekte im ganzen Land zur Verfügung gestellt.
Ab Herbst 2024 soll in Belgrad das Screening für Lungenkrebs eingeführt werden. Ein entsprechendes Pilotprojekt zur frühen Lungenkrebs-Erkennung wird bereits seit drei Jahren am Institut für Lungenkrankheiten Vojvodina im nordwestserbischen Sremska Kamenica umgesetzt. Nun soll es auch auf die serbische Hauptstadt ausgeweitet werden. Später sollen derartige Screenings landesweit ermöglicht werden. Die Kosten der ärztlichen Untersuchungen werden von der Krankenkassa übernommen. Jährlich werden in Serbien etwa 7.000 Lungenkrebs-Erkrankungen diagnostiziert, mehr als 5.000 Menschen sterben an einem Lungenkarzinom. Den Angaben der serbischen Gesundheitsbehörden zufolge wird diese Krebsart bei mehr als 70 Prozent der serbischen Patient*innen erst in der Endphase entdeckt.
Immer mehr Raser*innen auf serbischen Straßen müssen mit schwerwiegenden Folgen rechnen. Laut ersten Statistikdaten der serbischen Verkehrspolizei nach einer Strafverschärfung für schwere Vergehen im Straßenverkehr wurden in den ersten fünf Monaten seit dessen Inkrafttreten 188 Fahrzeuge von Verkehrssünder*innen vorübergehend beschlagnahmt. Am häufigsten wurde in Belgrad agiert, dort wurden 23 Fälle verzeichnet. Den Statistikangaben zufolge sind die meisten Fahrzeughalter*innen (36 Prozent) nicht älter als 30 Jahre. Neben 161 Personenkraftwagen wurden elf Fahrräder, zehn Motorräder, drei Schwerlaster, zwei Traktoren und ein Pferdefuhrwerk abgenommen. Die Fahrzeuge werden beschlagnahmt, wenn die Fahrzeughalter*innen schwere Verstöße begehen und in den letzten zwei Jahren mindestens zweimal wegen schweren Verkehrssicherheitsvergehen verurteilt wurden.
Die serbische Regierung setzt ihr Programm zur thermischen Sanierung von öffentlichen Gebäuden fort. Im Rahmen des Sanierungsprogramms für das Jahr 2024 sollen Gebäude von öffentlicher Bedeutung in insgesamt 41 serbischen Städten und Gemeinden thermisch saniert werden. Dadurch sollen Energieeinsparungen von bis zu 50 Prozent erreicht werden. Das serbische Ministerium für Bergbau und Energie hat für diese Zwecke umgerechnet 6,83 Millionen Euro bereitgestellt, wobei die Fördermittel im Vergleich zum Jahr 2023 verdoppelt wurden. An der Finanzierung der Gebäudesanierung werden sich auch die serbischen Lokalverwaltungen mit eigenen Budgets beteiligen, sodass insgesamt 11,1 Millionen Euro in die Sanierungsprojekte fließen sollen. An dem Projekt sind Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Gesundheitszentren, Jugendherbergen, Kulturzentren und Kommunalbetriebe beteiligt. Durch die Sanierung sollen auf Jahresebene 9.000 Megawattstunden an Wärmeenergie und Strom gespart werden, wobei der jährliche Kohledioxid-Ausstoß um ganze 5.500 Tonnen reduziert werden könne.
Laut den Angaben des Patient*innenverbandes warten in Serbien etwa 67.500 Bürger*innen auf einen chirurgischen Eingriff, je nach Einrichtung beträgt die Wartezeit im Durchschnitt fünf Monate bis vier Jahre. Die längsten Wartelisten gibt es für das Einsetzen einer Hüftendoprothese und für Knieoperationen. Aufgrund dessen entscheiden sich viele für einen chirurgischen Eingriff in einer Privatpraxis. Der Präsident des Patient*innenverbandes Serbiens, Savo Pilipović, erklärte, der Hauptgrund für die Wartelisten liege darin, dass es sich um Patient*innen handelt, die nicht in Lebensgefahr seien. Als Grund für die jahrelange Wartezeit für eine Hüft- und Knieoperation führte die ehemalige Gesundheitsministerin Danica Grujičić (SNS - Serbische Fortschrittspartei) an, die langen Wartelisten würden absichtlich erstellt, damit Menschen, gezwungen werden, die Operationen privat zu bezahlen.
Die serbische Regierung hat die Nationale Strategie zur Bekämpfung der Korruption für den Zeitraum von 2024 bis 2028 verabschiedet. Im Dokument werden die Bereiche Polizei, Gesundheit, Bildung, lokale Selbstverwaltung, Bauwesen, Finanzierung politischer Aktivitäten, Steuern und Zölle, öffentliche Aufträge, Privatisierung und öffentliche Unternehmen als risikoreich betrachtet. Die Umsetzung der Nationalen Strategie wird zur Erfüllung der 14 Übergangskriterien für Kapitel 23 – Justiz und Grundrechte im Rahmen der EU-Beitrittsverhandlungen Serbiens beitragen. Was repressive Maßnahmen betrifft, verweist die Strategie auf die Notwendigkeit einer Analyse der erforderlichen Änderungen und Ergänzungen des entsprechenden Gesetzes sowie auf die Verbesserung der Ergebnisse von polizeilichen Ermittlungen, der Strafverfolgung von Korruptionsdelikten, die Erhöhung der Zahl von Verurteilungen und die Einbehaltung von Vermögenswerten aus Korruptionsstraftaten. Die erste Nationale Strategie zur Bekämpfung der Korruption wurde 2005 verabschiedet.
Die serbische Regierung hat eine neue Verordnung verabschiedet, die die maximalen Einzelhandelspreise für Kraftstoffe über einen Zeitraum von sechs Monaten festlegt. Die Preisfestsetzung bleibt wie bisher bestehen, Tankstellen können die durchschnittlichen Großhandelspreise für Diesel und Benzin um bis zu 0,13 Euro erhöhen. Der Dieselpreis für landwirtschaftliche Betriebe bleibt ebenfalls begrenzt. Für registrierte landwirtschaftliche Betriebe wird Diesel weiterhin für 1,52 Euro pro Liter verkauft. Das serbische Ölunternehmen NIS AG Novi Sad wird an seinen Tankstellen unter Verwendung von Sonderkarten, die an registrierte landwirtschaftliche Betriebe ausgegeben wurden, Diesel zum maximalen Einzelhandelspreis von 1,52 Euro pro Liter verkaufen, mit einer maximalen Menge von bis zu 100 Litern pro Hektar für den Einsatz bei landwirtschaftlichen Maschinen und Transportbehältern.
Die serbische Regierung verabschiedete einen integrierten Energie- und Klimaplan, der vorsieht, dass bis 2030 45 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Laut der Ministerin für Bergbau und Energie, Dubravka Đedović Handanović (parteilos), erhalte Serbien durch diesen Plan ein strategisches Dokument, das mit der europäischen Vision der Dekarbonisierung des Energiesektors übereinstimmt. Der Plan legt den Schwerpunkt auf Investitionen in erneuerbare Energiequellen, wobei bis 2030 rund 3,5 Gigawatt neuer Solar- und Windkraftanlagen ans Netz gehen sollen, sodass nahezu jede zweite erzeugte Megawattstunde aus sauberen Quellen stammen wird. Zu den im Plan vorgesehenen Maßnahmen gehören unter anderem intensive Investitionen in die Steigerung der Energieeffizienz in allen Sektoren, eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien für Heizung und Kühlung sowie eine schrittweise Elektrifizierung des Verkehrs. Die politischen Maßnahmen und Ziele des integrierten Plans sind in fünf Schlüsselbereiche gegliedert: Dekarbonisierung, die Emissionen von Treibhausgasen (THG) und erneuerbare Energiequellen, Energieeffizienz, Energiesicherheit, Binnen-Energiemarkt sowie Forschung, Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit.
Eine neue Welle einer Untervariante des Omikron-Stammes des Coronavirus, genannt FLiRT, scheint auch Serbien erreicht zu haben und ist derzeit die dominante Form des Coronavirus weltweit. In Serbien ist es trotz der gestiegenen Anzahl an Infektionen unmöglich, Corona-Tests in Gesundheitszentren und Apotheken zu bekommen. Ärzt*innen behandeln das Virus wie eine Erkältung – die Symptome ähneln der Grippe, können aber langfristige Folgen haben. In Serbien wird das Auftreten des Coronavirus nicht mehr erfasst. Das serbische Institut für öffentliche Gesundheit "Batut" hat zuletzt Anfang Juli Daten über die Krankheit veröffentlicht. Damals gab es 73 Infizierte.
Täglich werden in Serbien zwei Millionen Kilogramm Lebensmittel weggeworfen – zehnmal mehr als gespendet werden. Dabei haben mehr als 450.000 Bürger*innen keine regelmäßigen Mahlzeiten. Während an der Vereinfachung der Verfahren zur Spende größerer Mengen von Lebensmitteln gearbeitet wird, organisieren einige Unternehmen Aktionen, um den Hungernden zu helfen. Im Juli können alle die Mahlzeiten benötigen an 14 Standorten in Serbien Lebensmittelpakete im Rahmen des Projekts "Essen für alle" abholen, bei dem geplant ist, etwa 400 Tonnen Lebensmittel zu spenden. Lebensmittel werden hauptsächlich weggeworfen, weil sie verderben oder einfach im Kühlschrank oder Gefrierschrank vergessen werden. Studien zeigen, dass am meisten Brot, gefolgt von Fleisch und Milch weggeworfen werden. Obst und Gemüse werden am wenigsten entsorgt.
Wappen, Hymnen und Uniform nsind einige der Dinge, die den Schulen in Serbien fehlen, um ihr Ansehen zurückzugewinnen, so die serbische Bildungsministerin Slavica Đukić-Dejanović (SPS – Sozialistische Partei Serbiens). Viele Schulen haben bereits Wappen, einige sogar inoffizielle Hymnen, die oft bei Sportwettkämpfen von den Tribünen zu hören sind, aber fast keine Schule hat Uniformen. Die Kleiderordnung der Schüler*innen in den Schulen wird immer häufiger zu einem wichtigen gesellschaftlichen Thema. Die Ministerin erklärte, dass das Ansehen der Schulen verbessert werden muss und deshalb erwogen werden sollte, dass jede Schule ihr eigenes Wappen, ihre eigene Hymne und auch Uniform hat, damit die Kinder, die diese Schule besuchen, wirklich einen Bezug zu ihr haben. Kürzlich hat auch die Ministerin für Familienangelegenheiten und Demografie, Milica Đurđević Stamenkovski (SSZ – Serbische Partei der Eidwächter) die Rückkehr der Uniformen in die Schulen erneut thematisiert.
Das Historische Museum veröffentlichte Mitte Juli 2024 die Ausschreibung für die Sanierung und den Umbau des ehemaligen Hauptbahnhofsgebäudes in Belgrad. Der Alte Bahnhof soll somit zum neuen Zuhause des Museums werden. Die Sanierungs- und Umbauarbeiten beziehen sich lediglich auf die Innenräume und geringfügige Eingriffe an den Fassadenelementen sowie am Gebäudedach. Das Gebäude selbst steht unter Denkmalschutz und darf äußerlich nicht verändert werden. Noch im November 2020 entschied die serbische Regierung, das aufgelassene Hauptbahnhofsgebäude dem Historischen Museum Serbiens zur Verfügung zu stellen. Der Alte Bahnhof in der Belgrader Innenstadt war von 1884 bis 1. Juli 2018 in Betrieb. Die Bahngleise wurden nach der Einstellung des Betriebs bereits entfernt.
Die Belgrader Magistratsabteilung für Verteidigung, Krisensituationen und Koordination veröffentlichte im Juli die Ausschreibung für die Beschaffung einer Krisenmanagement-Software.Die Software ist für das Schutz- und Rettungsmanagement vorgesehen und soll die Arbeit des städtischen Krisenstabs in Ausnahmefällen effizienter gestalten. Auch Zivilschutzeinheiten und andere Organisationen werden davon profitieren. Die Krisenmanagement-Software soll für Android-, iOS- und Webplattformen angepasst werden. Es handelt sich um ein System des geschlossenen Typs, damit nur User*innen, die von der Lokalverwaltung berechtigt wurden, Zugang haben. Die User*innen sollen über ein mehrstufiges Berechtigungssystem mit der Möglichkeit der Zuteilung von Sonderberechtigungen verfügen. Die Software soll die einfache Erstellung von Berichten über Krisensituationen ermöglichen, wie auch den Eintrag von Daten zu Ereignissen in Krisensituationen (Text, Bild und Standort), den Upload von Fotos von Einsatzorten und die Ermittlung von Geodaten des Einsatzortes.
Die Städtischen Belgrader Verkehrsbetriebe (GSP) werden 25 neue Niederflurstraßenbahnen vom türkischen Hersteller Bozankaya bestellen. Das wurde nach der öffentlichen Ausschreibung, die im Juni 2024 zu Ende ging, bekannt. Die neuen Straßenbahnen werden etwa 81 Millionen Euro inklusive Mehrwertsteuer kosten. Dieser Umstand löste in der Öffentlichkeit Korruptionsverdacht aus, da die rumänische Stadt Temeswar für die gleichen Straßenbahnen um etwa eine Million Euro pro Fahrzeug weniger bezahlte. Die ersten zwölf Fahrzeuge sollen binnen zwölf Monaten an die GSP geliefert werden, die restlichen Fahrzeuge sollen spätestens 13 Monate später in den GSP-Remisen eintreffen. Neben Bozankaya nahm an der Ausschreibung auch Siemens Mobility teil, ihr Angebot wurde aber abgelehnt, da es nicht über die Webseite der öffentlichen Ausschreibungen eingereicht wurde. Der im April 2024 veröffentlichte Tender für den Straßenbahnkauf wurde aufgrund der Einreichung von Beschwerden der interessierten Angebotssteller*innen mehrmals aufgehoben und wieder fortgesetzt.
Die serbische Regierung
unterzeichnete Mitte Juli 2024 Verträge und Abkommen mit der Europäischen Bank
für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) hinsichtlich der Einführung von
erneuerbaren Energiequellen in zehn serbischen Fernwärmeanlagen. Es handelt
sich um Investitionen im Gesamtwert von 40,5 Millionen Euro, welche den
serbischen Energiewandel unterstützen sollen. Das Projekt wird in Bečej, Bogatić, Kragujevac, Kraljevo, Kruševac,
Novi Pazar, Niš, Pančevo, Paraćin und Vršac umgesetzt. Die Fernwärmeanlagen in diesen Städten und Gemeinden
zeichnen sich durch hohe Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus und sind
dadurch äußerst energieineffizient. Von dem Gesamtförderbetrag stellen 10,5
Millionen Euro Spenden dar. Die EBRD wird darüber hinaus auch technische
Unterstützung für die serbische Verwaltung für die Finanzierung und Förderung
der Energieeffizienz leisten. In diesem Zusammenhang sollen 2,35 Millionen Euro
für Subventionen in Energieeffizienz von öffentlichen Objekten sowie für die
Erhöhung der Energieeffizienz in Privathaushalten eingesetzt werden.
Serbien wird sich um nahezu
359 Millionen Euro bei der serbischen Postsparkasse "Poštanska
štedionica" verschulden, um den Bau
des neuen Nationalstadions im Belgrader Vorort Surčin zu finanzieren. Der
Kredit soll binnen elf Jahren zu einem Zinssatz von 2,9 Prozent mit einem Tilgungsaufschub von drei Jahren zurückgezahlt
werden. Das Unternehmen Power Construction Corporation of China (PCCC) soll die Bauarbeiten an dem neuen Stadion durchführen. Das neue Nationalstadion mit 52.000 Sitzplätzen soll auch
zahlreiche Begleitinfrastruktur beinhalten. Schon im Herbst 2023 hatte Serbien
einen Kredit bei der Postsparkasse sowie der UniCredit Bank für den Ausbau der begleitenden Infrastruktur wie beispielsweise Bahn- und
Straßenanbindungen aufgenommen. Dieser Kredit hat einen Wert von etwa 190
Millionen Euro. Der genaue Kostenpunkt für die Errichtung des Nationalstadions
samt Infrastruktur ist nicht bekannt, laut manchen Schätzungen könnte
das Vorhaben bis zu 960 Millionen Euro kosten.
Das Belgrader Stadtmuseum und das Festivalzentrum CEBEF haben die Ausstellung "Alle Farben von Warhol" in der Belgrader Galerie Salon eröffnet. Die Besucher*innen haben die Möglichkeit bis Ende Juli 2024 40 Grafiken des berühmten Pop-Art-Künstlers zu sehen, die von Lazar Vujić, einem bedeutenden europäischen Galeristen, ausgewählt wurden. Gezeigt werden berühmte Porträts von Marilyn Monroe, Martha Graham, die weltweit bekannten Campbell's Suppendosen, "Space Fruit" und "Flowers". Als teuerstes Kunstwerk des 20. Jahrhunderts wurde das Bild von Marilyn Monroe im Jahr 2022 für 200 Millionen Euro verkauft. Lazar Vujić hat Andy Warhol bei der Arbeit an den Grafiklösungen für die Olympischen Winterspiele 1984 in Sarajevo kennengelernt und war damals fest entschlossen, Warhols Werke einzubeziehen. Die Ausstellung "Alle Farben von Warhol" ist im Privatbesitz der Visconti Fine Art Sammler*innen Živa Škodlar Vujić und Lazar Vujić aus Slowenien.
Für den Bau des Campus der technischen Fakultäten in Belgrad wird die Europäische Union 21 Millionen Euro bereitstellen. Das Abkommen über den Zuschuss aus dem Investitionsrahmen der EU für den Westbalkan zur Verbesserung der Universitätsinfrastruktur in Serbien wurde in Paris vom serbischen Minister für öffentliche Investitionen, Darko Glišić (SNS – Serbische Fortschrittspartei), und der für Finanzstrategie zuständigen Vizegouverneurin der Entwicklungsbank des Europarats, Sandrine Gaudin, unterzeichnet. Laut Minister wird der Gesamtwert der Investitionen für den Bau des neuen Campus und die energetische Sanierung der alten Einrichtungen auf 63 Millionen Euro geschätzt, wovon der Zuschuss 30 Prozent des Projektwerts ausmacht. "Dieser Zuschuss zusammen mit dem Darlehen dient dem Bau des gesamten Campus der technischen Fakultäten. Die Mittel sollen für den Bau zusätzlicher Kapazitäten für die Fakultäten für Elektrotechnik, die Schaffung fehlender Lehr- und Forschungskapazitäten für die Fakultäten für Architektur und Bauingenieurwesen sowie für die Verbesserung der allgemeinen Bedingungen für Professor*innen und Student*innen durch den Bau von Gemeinschaftsräumen und einer Tiefgarage für alle fünf technischen Fakultäten (Elektrotechnik, Bauingenieurwesen, Technologie und Metallurgie sowie Maschinenbau) in einem Gebäude verwendet werden", betonte Glišić. Darüber hinaus werden die Mittel in die Verbesserung der Energieeffizienz der bestehenden Gebäude der fünf technischen Fakultäten und in die Anpassung der bestehenden Gebäude mit den Sicherheits- und Zugänglichkeitsstandards investiert, fügte Minister Glišić hinzu.
Das kreative Innovationszentrum Ložionica und die Plattform "Serbien gestaltet" haben ein Memorandum zur strategischen Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Entwicklungsinstitut für künstliche Intelligenz Serbiens und dem Zentrum zur Förderung der Wissenschaft unterzeichnet. Die strategische Zusammenarbeit betrifft in erster Linie die Nutzung von Wissenschaft, Innovation und künstliche Intelligenz im Bereich der Kreativwirtschaft, wobei der Schwerpunkt insbesondere auf der Kreativität der Menschen, dem intellektuellen Kapital, der Harmonisierung von Technologien mit den Menschen und der Natur liegt. Diese Zusammenarbeit werde zur allgemeinen Entwicklung der Kreativwirtschaft in Serbien beitragen, aber auch die Nutzung künstlicher Intelligenz fördern, um die Menschen zu stärken und den Fortschritt der gesamten Gesellschaft und Wirtschaft voranzutreiben, gab das Zentrum zur Förderung der Wissenschaft bekannt. Durch den Zusammenschluss werde Ložionica seine Mission verwirklichen, die darin bestehe, als erstes serbisches Zentrum der Kreativwirtschaft zum treibenden Motor Serbiens in der bevorstehenden industriellen Revolution 5.0 zu werden. Serbien werde weltweit bereits als wichtiger Partner im Bereich der künstlichen Intelligenz anerkannt, weshalb es kürzlich zum Vorsitzenden der Globalen Partnerschaft für künstliche Intelligenz gewählt wurde, so die Leiterin von Ložionica und der nationalen Plattform "Serbien gestaltet", Ana Ilić.
Innerhalb nur eines Monats haben im Rahmen des Pilotprojekts "Lebensmittelabfälle für grüne Energie" drei Gastronomiebetriebe in Belgrad durch die Verarbeitung von 5,8 Tonnen Lebensmittelresten zu Biogas und Kompost eine Einsparung von vier Tonnen Kohlendioxid erreicht. Das entspricht der Menge, die 190 Bäume in einem Jahr absorbieren. Das zuständige Ministerium kündigt an, dass ab Herbst weitere Restaurants und Cafés an diesem Projekt teilnehmen sollten und dass an gesetzlichen Regelungen gearbeitet werde, um diese Art von Abfällen in Zukunft angemessen zu entsorgen. Knochen, Schalen und Speisereste sind nicht nur Abfall, sondern auch eine Quelle neuer Energie. Durch effizienteres Management könnten die Treibhausgasemission reduziert und der Übergang zu erneuerbaren Energiequellen beschleunigt werden, heißt es aus dem Umweltministerium.
Die Stadt Belgrad plant, in den nächsten drei Jahren circa 87,2 Millionen Euro in einen Linienpark entlang des Ufers der Save-Donau-Mündung zu investieren. Laut dem kürzlich verabschiedeten Haushaltsplan für 2024 sollen bis Ende 2024 mehr als 8,5 Millionen Euro für den Linienpark bereitgestellt werden, während für 2025 weitere 31,6 Millionen Euro und für 2026 47 Millionen Euro vorgesehen seien. Der Linienpark soll, wenn er fertiggestellt ist, 4,8 Kilometer lang sein und sich vom Spazierweg bei der Betonhalle unterhalb der Kalemegdan-Festung entlang der ehemaligen Eisenbahnstrecke an den Ufern der Save und Donau bis zur Pančevo-Brücke erstrecken. Bisher wurde von den zehn Abschnitten des Linienparks nur der erste fertiggestellt. Die Umwandlung der ehemaligen Eisenbahnstrecke in einen modernen grünen Gürtel soll laut Ausschreibungsunterlagen 70,5 Millionen Euro kosten. Die Vorbereitungsarbeiten haben Anfang 2022 begonnen.
Das Belgrader Verkehrsunternehmen (GSP) hat beschlossen, neue Busse für 80 Millionen Euro zu kaufen. Der Vertrag wird an zwei Konsortien vergeben: BMC soll 100 Gelenkbusse für 481.000 Euro pro Bus liefern, und Buses and Coaches GmbH 50 Busse für 385.112 Euro pro Bus. Alle Busse sind gasbetrieben und aus türkischer Produktion. Nikola Jovanović vom Zentrum für lokale Selbstverwaltung hat eigenen Angaben zufolge festgestellt, dass Athen 100 Gelenkbusse des italienischen Herstellers Iveco für 385.000 Euro pro Stück gekauft hat, während Belgrad etwa 480.000 Euro zahlen wird. GSP hat aus dem Ticketverkauf letztes Jahr um 14,5 Millionen Euro weniger eingenommen als 2022, trotz gesenkter Ticketpreise. Der Bericht der Staatlichen Rechnungsprüfungsinstitution zeigt, dass der ehemalige türkische Betreiber des Fahrkarten-Zahlungssystem Kentkart in fünf Monaten höhere Einnahmen erzielte als das neue Kommunalunternehmen in sieben Monaten. Ab nächstem Jahr werden in Serbien Mautgebühren nicht nur auf Autobahnen, sondern auch auf Schnellstraßen erhoben. Für Lkws gelten diese Gebühren ebenso auf Hauptstraßen.
Laut der Studie "Untersuchung der Gesundheit der Bevölkerung Serbiens 2019", die vom Statistikamt Serbiens, dem Institut für öffentliche Gesundheit "Dr. Milan Jovanović Batut" und dem Gesundheitsministerium durchgeführt wurde, betrug der Anteil der übergewichtigen Kinder im Alter zwischen fünf und 14 Jahren 12,9 Prozent, während 16,6 Prozent mäßig übergewichtig waren. Ein deutlich höherer Prozentsatz übergewichtiger Kinder (21,1 Prozent) wurde bei Kindern im Alter zwischen fünf und sechs Jahren festgestellt. Laut Prognosen werden bis 2030 fast zwei Millionen Einwohner*innen Serbiens übergewichtig sein. Mehr als 215.000 Kinder im Alter zwischen fünf und 19 Jahren werden Probleme mit Übergewicht haben. Laut der Internationalen Föderation für Adipositas sei dies einer der höchsten Prozentsätze in Europa. In der Veröffentlichung "Epidemie der Übergewichtigen in Serbien" wird angegeben, dass 30 Prozent der übergewichtigen Vorschulkinder zu übergewichtigen Erwachsenen werden. Zudem sind 50 Prozent der übergewichtigen Kinder im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren auch im Erwachsenenalter übergewichtig, ebenso wie 70 Prozent der übergewichtigen Jugendlichen.
Am 1. Juli 2024 trat das Freihandelsabkommen zwischen Serbien und China in Kraft. Das Abkommen ermöglicht serbischen Hersteller*innen einen bevorzugten Zugang zu einem Markt mit 1,4 Milliarden Einwohner*innen. Laut Prognosen von Wirtschaftsexpert*innen ist das Ziel, den Export Serbiens nach China zu steigern und serbische Unternehmen in die globalen Lieferketten Chinas einzubeziehen. Das Abkommen umfasst 10.412 serbische und 8.930 chinesische Produkte und sieht vor, dass am ersten Tag des Inkrafttretens des Abkommens 60 Prozent der Waren zollfrei sein werden. Innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre sollen weitere 30 Prozent der Waren folgen.
In Serbien haben von 145 Städten und Gemeinden nur 20 gültige Umweltschutzprogramme. Obwohl sie laut Umweltschutzgesetz seit 20 Jahren verpflichtet sind, solche Programme zu erstellen, haben 78 lokale Selbstverwaltungen noch nie über ein solches Dokument verfügt. Die Provinz Vojvodina hat ein eigenes Programm, das bis nächstes Jahr gültig ist. In diesem Jahr laufen die Programme in Novi Sad, Lajkovac und Kruševac aus, und nach 2025 werden nur noch sieben Städte gültige Dokumente haben. Ferner bezweifelt das ökologische Zentrum "Stanište", wie weit die Programme, dort wo sie vorhanden sind, überhaupt umgesetzt werden. Das nationale Programm wurde im Jahr 2010 verabschiedet und ist bereits 2020 ausgelaufen. Jedoch sollen zumindest bis Ende dieses Jahres sechs "grüne Stationen" mit 30 Ladegeräten für E-Autos auf serbischen Autobahnen installiert werden, die neben Ladegeräten mit einer Leistung von mindestens 150 Kilowatt, auch über Sonnenkollektoren und Toiletten verfügen sollen.
In Serbien könnte jeder zweite Unternehmer eine Frau sein, weil die demografische Situation dies ermöglichen würde. Konkret seien es derzeit aber, laut der Leiterin des Entwicklungsfonds, Tatjana Matić, nur 34 Prozent. Gründe hierfür seien, dass viele Frauen aufgrund von Angst vor Unrentabilität und wegen der Unvereinbarkeit von Beruf und Familie, ihr Unternehmen aufgeben würden. Deshalb befinde sich Serbien ungefähr auf dem Niveau von Ländern wie Kroatien oder der Slowakei, in denen die Bedingungen für Unternehmerinnen ähnlich seien wie in Serbien. Matić zufolge sei es notwendig Unternehmertum für Frauen in Serbien zu ermöglichen, da diese äußerst fleißig und verantwortungsbewusst seien und darüber hinaus zum gebildeteren Teil der arbeitsfähigen Bevölkerung gehören würden.
Am 25. Juni 2024 unterzeichneten Vertreter*innen Serbiens und der Europäischen Union ein Abkommen über operative Aktivitäten, welche die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex) in Serbien durchführt. Gemäß dem Abkommen sollen die Kräfte von Frontex nicht nur an den Grenzen zu Bulgarien und Ungarn, sondern auch an den Grenzen zu anderen Ländern eingesetzt werden. Dies werde erheblich zur gemeinsamen Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität und illegaler Migration beitragen, so der serbische Innenminister, Ivica Dačić (SPS – Sozialistische Partei Serbiens). EU-Kommissarin, Ylva Johansson, gratulierte Serbien zu der gesunkenen Anzahl an Migrant*innen, die illegal durch Serbien in die EU kommen würden. Frontex-Beamt*innen sollten künftig auch an den Grenzen zu Bosnien-Herzegowina und Nordmazedonien eingesetzt werden können, so die Kommissarin. Johansson übergab Dačić in diesem Kontext auch eine Spende der EU in Form von 56 Fahrzeugen für die Grenzpolizei und Ausrüstung zur Überwachung der Grenzübergänge.
Ab dem 1. September ändert Serbien seinen Ansatz zur Gesundheitsversorgung, indem Programme zur Früherkennung häufiger Krebserkrankungen bei Personen über 40 Jahren zugänglicher gemacht werden. Zusätzlich wird die Gesundheitsversorgung junger Menschen verstärkt, einschließlich regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen im schulpflichtigen Alter. Für Personen über 40 werden an jedem Wochenende kostenlose Tumormarkertests für Prostata-, Darm-, Lungen- und Brustkrebs durchgeführt. Dieser nationale Früherkennungsprogrammplan solle bis zum 1. Jänner nächsten Jahres abgeschlossen sein, so der serbische Präsident, Aleksandar Vučić (SNS – Serbische Fortschrittspartei). Laut den Angaben des Instituts für öffentliche Gesundheit Serbiens "Dr. Milan Jovanović Batut" sei Brustkrebs der häufigste bösartige Tumor und führende Todesursache durch Krebserkrankungen bei Frauen in Serbien. Ferner sei alarmierend, dass in Serbien, alle zwei Stunden eine Person an Lungenkrebst sterbe, so der Leiter der Klinik für Pulmologie im Klinischen Zentrum Serbiens, Mihailo Stjepanović.
Laut der Ministerin ohne Portefeuille, Tatjana Macura, die für Geschlechtergleichstellung und Frauenrechte zuständig ist, seien in den letzten zehn Jahren in Serbien 406 Frauen und Mädchen ermordet worden. Anlässlich des Nationalen Tags der Geschlechtergleichstellung betonte sie, dass im vergangenen Jahr mehr als 32.000 Notmaßnahmen gegen Gewalttäter ergriffen worden seien, aber dass in nur drei Prozent der Fälle die ermordeten Frauen zuvor Gewalt gemeldet hatten. Außerdem äußerte Macura, dass die Meldung von Gewalt der erste und wichtigste Schritt zur Verhinderung tödlicher Folgen sei.
Falls sich die Erwartungen des Erfinders der Online-Plattform "Meine Herde" erfüllen, könnten Nutzer*innen mittels einer eigens entwickelten App ab dem 1. Juli die Mast und Aufzucht eigener Nutztiere steuern. Das Gewicht der Tiere wird durch einen Algorithmus bestimmt. Die Plattform ermöglicht Privatpersonen, ein Ferkel, Lamm oder Kalb bei einem beliebigen landwirtschaftlichen Betrieb in Serbien zu kaufen und zu mästen, wobei die Mast in monatlichen Raten bezahlt würde. Basierend auf dem gewünschten Gewicht berechnet der Algorithmus den Futterverbrauch und die Futtertage, wodurch die Mastkosten ermittelt werden. Die Plattform will sicherstellen, dass weder der*die Landwirt*in noch der*die Nutzer*in benachteiligt werden. Wenn der*die Nutzer*in seine*ihre monatliche Verpflichtung nicht erfüllt, stoppt die Plattform die Mast und das Tier wird ihm mit dem aktuellen Gewicht geliefert. Die Plattform ist so konzipiert, dass die Informationen auf jedem Handy, Tablet und Computer zugänglich sind.
Die mögliche Aufhebung des Schutzstatus der Gebäude des Generalstabs der Armee von Serbien und Montenegro, des Verteidigungsministeriums und zwei weiterer Gebäude als unbewegliches Kulturgut und deren möglicher Abriss hat zahlreiche Reaktionen in der Öffentlichkeit hervorgerufen. Mehr als 30 Vereinigungen sowie wissenschaftliche und fachliche Institutionen haben sich gegen die Aufhebung des Denkmalschutzes ausgesprochen. Die vier geschützten Gebäude wurden Ende des 19. Jahrhunderts sowie zwischen 1924 und 1928 und zwischen 1955 und 1965 errichtet. Nach den NATO-Angriffen im Jahr 1999 erhielten die Gebäude einen historischen Erinnerungswert. Gemäß dem Gesetz über das Kulturerbe kann ein Kulturgut nur dann aus dem Register gestrichen werden, wenn es seine Eigenschaft verloren hat, oder wenn es zerstört wurde. Die Konservator*innen des serbischen Amtes für Denkmalschutz sind der Ansicht, dass keines der vier unbeweglichen Güter zerstört worden sei, beziehungsweise seine Eigenschaft verloren habe. Dem Republikamt hat sich auch das Denkmalschutzamt der Stadt Belgrad angeschlossen.
Die Arbeiter*innen in Serbien stehen erneut an der Spitze der europäischen Liste mit den meisten Arbeitsstunden pro Woche. Die tatsächliche Arbeitszeit ist um 15 Prozent höher als der EU-Durchschnitt, so arbeiten serbische Arbeiter*innen durchschnittlich 41,7 Stunden pro Woche. Mehr Zeit bei der Arbeit als die Beschäftigten in Serbien verbringen nur die Arbeiter*innen in der Türkei mit 44,2 Stunden pro Woche. Viele Arbeitnehmer*innen in Serbien, die mit der Bezahlung unzufrieden sind, akzeptieren Überstunden. Die Arbeitsproduktivität sei aufgrund unzureichender technologischer Entwicklungen in bestimmten Branchen, mangelnder Ausrüstung und Maschinen sowie schlechter Arbeitsorganisation geringer, so das Netzwerk für Unternehmensunterstützung.
Im serbischen Nationalpark Fruška gora sind vier Photovoltaik-Ladestationen
für E-Bikes und E-Scooter an vier Standorten eingerichtet worden. Die
Ladestationen sind Eigentum der Provinz Vojvodina, die letztes Jahr ihre
Anschaffung öffentlich ausgeschrieben hat. Die Verwaltung des Nationalparks
Fruška gora wird selbst für die Instandhaltung der Ladestationen
sorgen. In den nächsten zwei bis drei Jahren wird das Laden kostenlos
sein. Es ist vorgesehen, dass die Leistung mittels App entsperrt
wird. Jede Ladestation kann gleichzeitig bis zu drei E-Fahrräder
aufladen. Der Nationalpark ist beliebt unter Fahrradfahrer*innen, von denen
immer mehr elektronische Räder nutzen.
Höfe, Eingangsbereiche und Flure in Belgrader
Kindergärten und Schulen sollen mit Kameras ausgestattet werden, die über
eine spezielle Software zur Erkennung von Waffen und plötzlichen
Bewegungen verfügen. Diese Kameras sollen dann mit kommunalen
Sicherheitsstationen verbunden werden. In jedem Belgrader Bezirk werden je nach
Größe zwischen drei und sieben Stationen eingerichtet. Bisher wurden etwa 20
bereits installiert, bis Ende des Jahres sollen weitere 107 hinzukommen.
Das Projekt soll in anderthalb Jahren abgeschlossen sein. Ein spezieller
städtischer Dienst wird die Höfe und Parks rund um Kindergärten
und Schulen patrouillieren, um die Belgrader Polizei zu unterstützen. Sie sollen dabei
aber helfend und nicht repressiv wirken.