City News Archiv

Kalender Kalender schließen
-
Kalender Kalender schließen
  • Bratislava
  • Slowakei
  • ARCHIV

Erste Frau wird Polizeipräsidentin der Slowakei

Zum ersten Mal in der Geschichte der Slowakei übernimmt eine Frau das Amt der Polizeipräsidentin. Innenminister Matúš Šutaj Eštok (HLAS-SD – Stimme-Sozialdemokratie) hat vor Kurzem Jana Maškarová ernannt, die bereits von 2018 bis 2021 Vizepräsidentin der Polizei war und zuvor das Nationale Kriminalamt leitete. Maškarová tritt die Nachfolge von Ľubomír Solák an, der nach einem Messerangriff in einer Schule in Spišská Stará Ves in der Ostslowakei vor zwei Wochen zurücktrat. Maškarová betonte, dass ihre Priorität die Stabilisierung der Polizei sei. Sie räumt ein, dass die Polizei derzeit mit schwierigen personellen Herausforderungen konfrontiert ist, da viele ihrer Kolleg*innen die Polizei verlassen haben – oft aufgrund von Versetzungen oder dem Auflösen der slowakischen Nationalen Kriminalagentur NAKA. Sie will nun junge Menschen dazu motivieren, Polizist*innen zu werden und verspricht ein Umfeld, in dem alle stolz auf ihre Arbeit sein können. Auf die Äußerungen von Regierungsvertreter*innen, die in Bezug auf die Proteste der letzten Woche einen Regierungsumsturz der Regierung befürchteten, reagierte Maškarová zurückhaltend. Sie betonte, dass es ihr nicht zustehe, die Aussagen von Politiker*innen zu kommentieren. Sie will sich weiterhin auf ihre Aufgabe, eine offene Kommunikation mit der Bevölkerung zu fördern und als Vorbild für die Bürger*innen zu agieren, konzentrieren.

27.1.2025
pfeil offnen
  • Prag
  • Tschechien
  • ARCHIV

Neue Straßenbahnen für Prag vorgestellt und 70 O-Busse bestellt

​Die Škoda-Gruppe aus Pilsen hat den Prototyp der neuen Straßenbahn Škoda ForCity Plus Praha 52T vorgestellt, deren Produktion vor acht Monaten begann. ​​Der Vertrag über bis zu 200 Fahrzeuge im Wert von 677 Millionen Euro wurde vor einem Jahr mit der Stadt Prag zur Modernisierung der Straßenbahnflotte abgeschlossen. Die ersten Fahrzeuge sollen im April geliefert werden, gefolgt von Tests ohne Fahrgäst*innen. Der Passagier​​*innenbetrieb könnte Ende des Jahres starten. Die neuen Straßenbahnen bieten 20 Prozent mehr Kapazität als die aktuellen 15T-Modelle. Sie verfügen über 70 Sitz- und 173 Stehplätze, Klimaanlage, Antikollisionsautomatik ​und barrierefreien Zugang. Kinderwagen- und Rollstuhlplattformen befinden sich an vier von fünf Türen, was den Einstieg erleichtert. Die Straßenbahnen sind speziell auf das historische Zentrum Prags ausgelegt. Die Fahrzeuge sind 32 Meter lang, die fünfgliedrige Konstruktion, basierend auf vier Drehgestellen sorgt für eine hohe Wendigkeit. Mit LED-Beleuchtung, leisem Betrieb, regenerativem Bremsen und sechs Informationsmonitoren sind die Fahrzeuge auf dem neuesten Stand der Technik.​ Bis 2026 sollen 40 Straßenbahnen ausgeliefert werden, von denen 20 aus EU-Mitteln finanziert werden. Gleichzeitig bestellte die Stadt Prag 70 neue O-Busse für 40 Millionen Euro. Der Rahmenvertrag sieht die Anschaffung in den nächsten fünf Jahren vor. Es handelt sich um O-Busse des türkischen Unternehmens Bozankaya Otomotiv.

27.1.2025
pfeil offnen
  • Zagreb
  • Kroatien
  • ARCHIV

Amtierender Bürgermeister Zagrebs noch Favorit bei Kommunalwahlen

Am 18. Mai 2025 stehen in Zagreb die Kommunalwahlen an. Für die Bürgermeister*innenwahlen gilt Amtsinhaber Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) trotz aller Kritik an ihm als Favorit. Er verweist auf Investitionen in Schulen, Kindergärten, Sportstätten sowie aktuelle Verkehrsprojekte und betont, dass die Stadtfinanzen stabilisiert wurden. Nach derzeitigem Stand hat Bürgermeister Tomašević bislang schon über zehn Herausforder*innen. Die größten Aussichten, mit Tomašević in die sichere Stichwahl zu kommen, haben inoffiziellen Umfragen der ehemalige Bildungsamtsleiter Ivica Lovrić von der Partei "Blaue Stadt" (PG) sowie der Präsident der Zagreber Parteifiliale der Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) Mislav Herman. Es ist nicht ausgeschlossen, dass quasi in letzter Sekunde noch weitere Kandidat*innen die politische Bühne Zagrebs betreten. So wird etwa gemunkelt, dass die unabhängige Parlamentsabgeordnete Marija Selak Raspudić ihre Kandidatur noch bekannt geben könnte. Sie landete bei den Präsidentschaftswahlen, die Ende 2024 stattgefunden hatten, auf Platz drei und erhielt allein in Zagreb rund 40.000 Stimmen. Alle Analyst*innen sind sich aber einig, dass auch im Falle des Wahlsiegs die komfortablen Zeiten für Tomašević vorbei sind, da seine Partei im Gemeinderat und auf Bezirksebene erheblich schlechter dasteht als der Bürgermeister selbst. Trotz ihres eher mauen Bürgermeisterkandidaten Branko Kolarić (SDP – Sozialdemokratische Partei) wird erwartet, dass die Sozialdemokrat*innen in den übrigen Gremien erheblich besser als vor vier Jahren abschneiden werden. Manche erwarten auch, dass die Bürgermeisterpartei und die SDP keine gemeinsame Mehrheit im Gemeinderat erreichen werden, was Tomasevic erheblich an der Realisierung seiner Politik hindern könnte.

27.1.2025
pfeil offnen
  • Bratislava
  • Slowakei
  • ARCHIV

Moderner Stadtteil Nové Lido in Bratislava geplant

Bratislava steht vor einer bedeutenden städtebaulichen Veränderung. Auf der rechten Seite der Donau soll der neue Stadtteil Nové Lido entstehen. Das Projekt wird den Stadtteil Petržalka mit dem Stadtzentrum verbinden und umfasst eine Fläche von 71 Hektar. Auf dieser Fläche werden Wohnungen, Arbeitsplätze, eine Schule, ein Park, ein Platz sowie eine Bootswerft gebaut. Das Gebiet, welches seit den 1980er Jahren bereits Baugewidmet war, wurde bisher vor allem für Kleingärten oder Lagerhäuser genutzt. Nun soll es in eine moderne städtische Struktur mit gemischter Nutzung umgewandelt werden. Laut dem Chefarchitekten von Bratislava, Juraj Šujan, soll das Projekt 5.100 Wohnungen sowie Arbeitsmöglichkeiten für rund 20.000 Menschen bieten. Die neue Fußgängerbrücke über die Donau wird Petržalka stärker mit dem Stadtzentrum vernetzen. Eine Donauufer-Promenade für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen sowie eine multifunktionale Sport- und Kulturhalle sowie weitläufige Grünflächen sind ebenfalls geplant. Vor zwei Jahren leitete die Stadtverwaltung auch eine Bürgerbefragung ein: In über 300 Seiten an Rückmeldungen bekundeten die Bürger*innen ihr Interesse, Grünflächen zu erhalten. Der Grüngürtel entlang des Donauufers bleibt erhalten – bestehende Bäume werden geschützt. Die Bauträger*innen haben sich außerdem verpflichtet, der Stadt 100 Wohnungen und ein Grundstück für den Bau einer Schule zur Verfügung zu stellen. Sobald der im Februar tagende Gemeinderat den neuen Raumentwicklungsplan genehmigt, kann mit dem Bau begonnen werden. Nové Lido ist eine der größten Investitionen in die Entwicklung Bratislavas und wird die Donau enger in das Leben der Bürger*innen einbinden.

26.1.2025
pfeil offnen
  • Bratislava
  • Slowakei
  • ARCHIV

Neues Zentrum für Architektur und Urbanismus in Bratislava geplant

Das Metropolitan Institute of Bratislava (MIB) wird im Stadtzentrum einen neuen Raum für städtische Themen schaffen. Das Zentrum, genannt "TU-BA (hier in Bratislava)", soll im Herbst 2025 eröffnet werden und Platz für Ausstellungen, Diskussionen und Veranstaltungen rund um Stadtplanung und Architektur bieten. Das MIB hat kürzlich alle Verträge zur Sicherung der Räumlichkeiten und der Finanzierung abgeschlossen. Die Kosten werden von externen Partnern wie JTRE, Lucron und Penta getragen. Das MIB betont, dass diese Partner*innen keinen Einfluss auf das Projekt haben. Die TU-BA wird eine Fläche von 323,3 Quadratmetern umfassen. Geplant sind ein Café, eine Info-Zone, ein Lesesaal, ein multifunktionaler Raum für Vorträge und Diskussionen sowie ein Bereich, der künftig ein physisches Stadtmodell enthalten soll. Das Zentrum wird auch außerhalb von Veranstaltungen zugänglich sein, wobei die Öffnungszeiten noch festgelegt werden. Laut der stellvertretenden Bürgermeisterin Lenka Plavuchová Antalová (Team Bratislava) wird die TU-BA ein neutraler Ort sein, an dem Architekt*innen, Expert*innen, Entwickler*innen, Stadtvertreter*innen und Bürger*innen zusammenkommen können. Ziel sei, "konkrete Diskussionen über abstrakte Themen" wie Stadtentwicklung, Stadtplanung, Wohnungsbau und öffentliche Räume zu führen. Der wichtigste professionelle Partner des Zentrums ist das Institut der slowakischen Architektenkammer.

23.1.2025
pfeil offnen
  • Bratislava
  • Slowakei
  • ARCHIV

Psycholog*innen fordern Rücktritt des slowakischen Premierministers

​Ein offener Brief, den bereits 500 Psycholog*inne​n und Psychiater*innen unterzeichnet haben, fordert Premierminister Robert Fico (SMER-SD – Richtung Sozialdemokratie) auf, sein Verhalten zu ändern oder die Politik zu verlassen. Sie kritisieren, dass seine Politik die Demokratie in der Slowakei bedrohe und die Gesellschaft durch Verschwörungen und Lügen polarisiere. Psychiater*innen warnen zudem, dass Ficos Verhalten bei vielen Menschen Frustration und Unzufriedenheit auslöse. Besonders brisant sind die jüngsten Äußerungen des stellvertretenden Parlamentsvorsitzenden Tibor Gašpar aus der Regierungsspartei SMER-SD. Am 17. Jänner sprach er im öffentlich-rechtlichen Rundfunk über einen möglichen EU-Austritt der Slowakei, nur wenige Tage nach einer Reise nach Moskau, bei der er sich mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow getroffen hatte. Diese Aussagen werfen Fragen über die außenpolitischen Absichten der slowakischen Regierung auf. Die Äußerungen Gašpars stießen auch bei den Koalitionspartner*innen der Partei Stimme-Sozialdemokratie (HLAS-SD) auf Kritik und beunruhigten führende Vertreter*innen von slowakischen Verfassungsorganen. Zudem bleibt unklar, was Premierminister Fico am 22. Dezember bei seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im Kreml besprochen hat. Oppositionsführer Michal Šimečka (PS – Fortschrittliche Slowakei) reagierte mit einem Besuch in der Ukraine, wo er am 17. Jänner Präsident Zelensky traf. Er erklärte, die Ukraine sei bereit, mit der Slowakei über Gas und Energie zu verhandeln und forderte Premierminister Fico auf, unverzüglich Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten aufzunehmen.​

21.1.2025
pfeil offnen
  • Berlin
  • Deutschland
  • ARCHIV

Neues "Unity Hub" für Ukrainer*innen in Berlin

Auf dem ehemaligen Flughafengelände in Berlin-Tegel leben tausende Geflüchtete unter schwierigen Bedingungen in einer Notunterkunft. Das Land plant nun dauerhafte Gemeinschaftsunterkünfte auf einem nahegelegenen Bundeswehr-Areal für 2.000 bis 3.000 Menschen. Die große Notunterkunft in Tegel, bestehend aus Leichtbauhallen, soll verkleinert werden, da sie laut zuständiger Senatorin Cansel Kiziltepe (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands) ungeeignet für die Integration und zu teuer sei. Anders als im bestehenden Flüchtlingszentrum Tegel mit aktuell 6.500 Plätzen handele es sich bei dem neuen Vorhaben um eine qualitätsgesicherte, dezentrale Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften und nicht um eine Notunterkunft. Die Bundesregierung unterstützt die Ukraine außerdem bei der Einrichtung eines "Unity Hubs" in Berlin, der Geflüchteten als Anlaufstelle dient. Er soll bei der Jobsuche, mit Bildungsangeboten und bei der freiwilligen Rückkehr in die Ukraine helfen. Bis Oktober 2024 waren 240.000 Ukrainer*innen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Der "Unity Hub" wird mit Jobcentern und der Bundesagentur für Arbeit kooperieren. Das Bundesentwicklungsministerium fördert zudem Rückkehrende und vulnerable Gruppen in der Ukraine mit Initiativen wie der "Skills Alliance", die sie für den Wiederaufbau des Landes ausbildet. Ziel ist, eine freie und europäische Ukraine nachhaltig zu stärken.​

20.1.2025
pfeil offnen
  • Bratislava
  • Slowakei
  • ARCHIV

Stadt Bratislava geht mit Unternehmen neue Wege im Klimaschutz

Die Stadt Bratislava hat ein Programm zur Zusammenarbeit mit Unternehmen ins Leben gerufen, um die Klimakrise zu bekämpfen und die Klimaziele zu erreichen. Das Projekt beruht auf Freiwilligkeit. Die Unterzeichnung des betreffenden Memorandums markiert den Start der Klima-Challenge von Bürgermeister Matúš Vallo (Team Bratislava), das die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 Prozent reduzieren soll. Im Pilotjahr beteiligen sich zehn Unternehmen, darunter Einzelhändler*innen und Eigentümer*innen großer Büroflächen. Ziel ist die Reduzierung der Treibhausgasemissionen, insbesondere von Gebäuden, die weltweit für 40 Prozent der Emissionen verantwortlich sind. Jedes Unternehmen wählt für das erste Jahr zwei Verpflichtungen aus einer vordefinierten Liste. Mindestens eine davon muss sich auf das Thema Energie beziehen, beispielsweise auf die Senkung des Energieverbrauchs oder die Nutzung erneuerbarer Energie. Für das zweite Ziel können Maßnahmen wie die Schaffung von Grünflächen auf Parkplätzen, die Wasserrückhaltung oder die Reduktion von Lieferemissionen gewählt werden. Die Maßnahmen werden an mindestens einem Standort umgesetzt. Mit dem Memorandum verpflichten sich die Unternehmen zur Teilnahme an den ersten beiden Klima-Challenges. Die Klima-Challenge ist eine der ersten Maßnahmen des Klimaplans für ein grüneres, gesünderes Bratislava, der im April 2024 vorgestellt wurde. Das neue Klimabüro am Magistrat ist dafür verantwortlich.​​

16.1.2025
pfeil offnen
  • Sofia
  • Bulgarien
  • ARCHIV

Fast 100 Projekte im heurigen Sofioter Kulturprogramm

Der Sofioter Gemeinderat hat am 16. Jänner 2025 über Projekte abgestimmt, die im Jahr 2025 mit finanzieller Unterstützung des Gemeindeprogramms für Kultur im Volumen von 750.000 Euro umgesetzt werden sollen. Das Programm für Kultur ist ein wichtiges Finanzinstrument zur Unterstützung der Kulturschaffenden, zeitgenössischen Künstler*innen und der Kreativwirtschaft in Sofia. Gleichzeitig verändern Kultur und Kunst die Lebensqualität in der Hauptstadt, stiften Identität, stärken die Gemeinschaft und den Charakter von Sofia, erklärte die Vizebürgermeisterin für Bildung, Kultur, Sport und Jugendaktivitäten, Blagorodna Zdravkova (parteilos). Die genehmigten Veranstaltungen kommen aus elf Bereichen, darunter Kulturelles Erbe und Sozialisation, Internationale Projektpartnerschaften und Sofia – kreative Stadt des Kinos unter der Schirmherrschaft der UNESCO. Der Schwerpunkt der bewilligten Projekte liegt in der Förderung von Kindern und Jugendlichen in ihrer Entwicklung als Publikum und Künstler*innen. Die Projekte umfassen daher auch Investitionen in junge Künstler*innen und neue Acts sowie die berufliche Entwicklung junger Kunstschaffender, Produzent*innen und Manager*innen. Eine Priorität des Programms besteht weiters darin, durch Partnerschaften, mittels neuer Vertriebskanäle und anderer geeigneter Maßnahmen den Zugang zur Kultur außerhalb der Innenstadt zu gewährleisten, um den Zugang und die Teilnahme zu erweitern. Das Sofioter Kulturprogramm wurde 2007 ins Leben gerufen, um die Entwicklung von Kultur, Kunst und dem kulturellen Erbe in Sofia zu unterstützen.​

16.1.2025
pfeil offnen
  • Zagreb
  • Kroatien
  • ARCHIV

Sozialdemokrat*innen Zagrebs wollen Grätzelräte abschaffen

Die Zukunft der Grätzelräte in Zagreb sorgt für Spannungen zwischen den Koalitionspartnern Wir können's (M) und der Sozialdemokratischen Partei (SDP). Ein Vorschlag, die Anzahl der Grätzelräte von 218 auf 208 zu reduzieren, wurde vorerst zurückgezogen. Denn die SDP verweigerte ihre Unterstützung. Grund dafür ist die Kritik der SDP, dass diese Maßnahme weder den städtischen Haushalt noch die Bürger*innen spürbar entlasten würde. Die SDP fordert eine grundlegende Reform der lokalen Selbstverwaltung: Die Grätzelräte sollen komplett abgeschafft und die Verwaltung auf zwei Ebenen reduziert werden – den Gemeinderat und noch eine weitere. Wie der Parteichef der Zagreber Sozialdemokraten Branko Kolarić erklärte, haben die aktuellen Grätzelräte keine Befugnisse. Durch die Reform sollte die zweite Ebene größere Entscheidungsbefugnisse und direkte Budgetkontrolle erhalten. Statt von bis zu elf Grätzelrät*innen soll ein Wohnviertel künftig von Beamt*innen betreut werden, die sich direkt um die Anliegen und Bedürfnisse der Bürger*innen kümmern. Die Bürgermeisterpartei Wir können's sieht hingegen in der Zusammenlegung von Grätzelräten eine Möglichkeit, Kosten zu sparen und die Zusammenarbeit bei Projekten wie Straßenbau oder Parkrenovierungen zu verbessern. Dennoch wurde die Diskussion aufgrund einer fehlenden Mehrheit auf Eis gelegt. Für 2025 ist eine umfassende Studie zur Reform der lokalen Selbstverwaltung geplant. In der Zwischenzeit soll die Anzahl der Mitglieder in den bestehenden Grätzelräten an die Bevölkerungszahlen der Volkszählung 2021 angepasst werden. Die Debatte könnte auch zu einem wichtigen Thema bei den Lokalwahlen 2025 werden.

16.1.2025
pfeil offnen
  • Belgrad
  • Serbien
  • ARCHIV

US-Sanktionen gegen Serbiens Mineralölkonzern NIS

​Die Vereinigten Staaten haben am 10. Jänner 2025 den serbischen Mineralölkonzern NIS auf die Sanktionsliste gesetzt, aufgrund seines Anteils an der russischen Firma Gazprom Neft. Damit soll verhindert werden, dass Russland Einnahmen aus der Energiebranche für den Krieg in der Ukraine nutzt. NIS ist das einzige Unternehmen in Serbien, das sich mit der Förderung, der Produktion und Verarbeitung von Öl sowie der Erdgasproduktion beschäftigt. Es besitzt mehr als 400 Tankstellen in Serbien und den Nachbarländern Bosnien-Herzegowina, Rumänien und Bulgarien. Die Verarbeitung von Rohöl erfolgt in der Ölraffinerie in Pančevo, die im NIS-System tätig ist. Der serbische Staat verkaufte 2008 einen Anteil von 51 Prozent des Unternehmens NIS an das russische Staatsunternehmen Gazprom Neft. Die serbischen Behörden erwarten, dass sie nach Gesprächen mit den amerikanischen Partner*innen der kommenden Regierung die besten Bedingungen aushandeln können. Für die Vereinigten Staaten bestehe jedoch der einzige Weg, das Risiko vollständig zu eliminieren, darin, den russischen Eigentumsanteil auf null zu reduzieren.​ Die serbische Seite hat angekündigt, nach einem Treffen mit den amerikanischen Partner*innen auch Gespräche mit der russischen Seite zu führen. Falls keine Einigung mit Russland erzielt werde, könnte die serbische Regierung NIS verstaatlichen, so die Analytiker*innen.

13.1.2025
pfeil offnen
  • Bratislava
  • Slowakei
  • ARCHIV

Premierminister Fico lädt Ukraines Präsidenten in die Slowakei ein

Der slowakische Premierminister Robert Fico (SMER-SD – Richtung Sozialdemokratie) hat vor Kurzem in einem offenen Brief den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu einem Treffen in die Slowakei eingeladen. Er argumentierte, dass die Unterbrechung des Transits von russischem Gas erhebliche Schäden für die Ukraine, die Slowakei und die Europäische Union (EU) verursache. Zudem äußerte Fico Zweifel an der Strategie des anhaltenden Blutvergießens in der Ukraine. Russland, das den Krieg begonnen hat, erwähnte er in seinem Schreiben jedoch nicht. Der Premierminister betonte, dass er alle Friedenspläne unterstütze und bot erneut die Slowakei als möglichen Ort für Friedensverhandlungen an. In einem Video auf der Mikroblogging-Plattform X schlug er vor, die Verhandlungen nahe der Grenze zur Ukraine abzuhalten. Der ukrainische Präsident Selenskyj antwortete auf X mit den Worten: "In Ordnung, kommen Sie am Freitag nach Kiew." Fico ließ in seinem Brief offen, ob er bereit sei, in die ukrainische Hauptstadt zu reisen. Vor Weihnachten hatte er jedoch Moskau besucht und dort Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geführt. Zudem reiste am 12. Jänner eine sechsköpfige Delegation von Abgeordneten der Regierungsparteien nach Russland, bestehend aus Andrej Danko und Adam Lučanský von der Slowakischen Nationalpartei (SNS), sowie Tibor Gašpar, Marián Kéry, Richard Glück und Ján Mažgút von der Partei Richtung-Sozialdemokratie (SMER-SD). Die Abgeordneten erklärten, dass sie "die abgebrannten Brücken wieder aufbauen wollen, nach denen der Frieden kommen kann." In Moskau traf die slowakische Parlamentsdelegation sowohl den Präsidenten der russischen Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin, als auch den russischen Außenminister Sergej Lawrow. Hauptthemen der Gespräche waren der Krieg in der Ukraine und die Energieversorgung Europas. Laut Tibor Gašpar sieht Russland derzeit keinen glaubwürdigen Partner für eine Konfliktlösung in der Ukraine, da der Westen angeblich frühere Verträge gebrochen habe.

13.1.2025
pfeil offnen
  • Prag
  • Tschechien
  • ARCHIV

Bezirksübergreifende Lärmschutznovelle in Prag geplant

Die Stadt Prag plant Verhandlungen zu einer neuen Verordnung, die Konzertlärm nach 22 Uhr einschränken soll. Bereits in der letzten Legislaturperiode hatte sich der Stadtrat für Stadteigentum, Transparenz und Legislatives, Adam Zábranský (Piratenpartei), mit Konzertlärm auf dem Gelände der ehemaligen Eisfabrik im Stadtteil Braník befasst. Allerdings konnte seinerzeit keine Einigung erzielt werden, die ausschließlich dieses Gelände betraf. Die neue Verordnung soll nun mit speziell definierten Ausnahmen für die gesamte Stadt gelten. Das Problem des Konzertlärms wurde während der Covid-19-Pandemie verstärkt, als eine Prager Musikbar Veranstaltungen in die Eisfabrik verlagerte. Es häuften sich Beschwerden der Anwohner*innen – die damalige Stadträtin für Legislatives Hana Kordová Marvanová (TOP 09 – Tradition, Verantwortung, Wohlstand) begann mit der Ausarbeitung einer Verordnung, welche jedoch auf rechtliche Schwierigkeiten stieß. Zábranský möchte sich nun an anderen tschechischen Städten orientieren, die ähnliche Regelungen umgesetzt haben. Die geplante Verordnung soll Konzerte und ähnliche Veranstaltungen nach 22 Uhr stadtweit verbieten, jedoch Ausnahmen ermöglichen, bei denen die Öffnungszeiten bis 23 Uhr verlängert werden können – insbesondere an Orten, wo der Lärm keine größeren Probleme verursacht. Durch den klaren Bezug auf Musik haben Betreiber*innen weniger Interpretations-Spielraum.

12.1.2025
pfeil offnen
  • Zagreb
  • Kroatien
  • ARCHIV

Vorwürfe gegen Stadt Zagreb wegen neuem Fußballstadion

Vladimir Kasun, Professor an der Fakultät für Architektur in Zagreb, war Mitautor des Konzepts zur Rekonstruktion des Stadions in der Kranjčevićeva-Straße, das als Übergangslösung für den Fußballverein Dinamo Zagreb und die kroatische Nationalmannschaft bis zum Bau des neuen Stadions Maksimir dienen soll. Der Stadionbau soll nach Plänen der Stadt 2026/2027 abgeschlossen sein. Kasun kritisierte in einem Interview zahlreiche Unregelmäßigkeiten bei diesem Projekt, insbesondere die intransparente Vorgehensweise der Stadt Zagreb. Laut Kasun umging die Stadt durch Manipulation der Grundstücksgrenzen die Bürger*innenbeteiligung. Zudem gab die Stadt Kasuns Entwurf auf und beauftragte ein anderes Unternehmen, was er als unethisch und rechtlich fragwürdig einstuft. Kasun beanstandet mutmaßliche Verstöße gegen Gesetze, darunter das Urheberrecht und das Gesetz über öffentliche Beschaffungen sowie die Nichteinhaltung des Masterraumplans. Diese Verstöße könnten zur Aufhebung der Baugenehmigung führen. Er kritisiert außerdem, dass das geplante Stadion höher als die umliegenden Gebäude sei und somit die Umgebung überragen würde. Weiterhin weist er auf Unregelmäßigkeiten bei der Definition des Begriffs "Rekonstruktion" hin, die den Verdacht auf Rechtsverstöße ebenfalls nähren. Zusammengefasst sieht Professor Kasun in der Projektumsetzung rechtliche, ethische und planerische Defizite, die er öffentlich anprangert, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Die Stadt Zagreb äußerte bislang sich nicht zu diesen Anschuldigungen.

12.1.2025
pfeil offnen