Seit rund sechs Jahren läuft das Projekt "Greenway" schon – der Bau eines insgesamt 121 Kilometer langen Fahrradhighways, der von der der slowenischen Grenze entlang an beiden Ufern des Saveflusses durch Zagreb und bis zur Gemeinde Rugvica südöstlich der Hauptstadt führen soll. Nun mussten die Bauarbeiten am sechsten Teilstück, das durch den Bezirk Trnje führt, gestoppt werden. Grund hierfür ist, dass das beauftragte Bauunternehmen irgendwann im Vergabeprozess nicht über eine vorhandene Kunstinstallation namens "Skulpturenallee" informiert wurde. Es handelt sich um zwölf Kunstwerke renommierter kroatischer Bildhauer, die seit den 1980er Jahren am Saveufer aufgestellt wurden. Die Bagger wurden buchstäblich am Sockel einer Skulptur gestoppt. Während sich die Opposition in ihrer Kritik über die Stümperhaftigkeit der Realisierung von städtischen Investitionen bestätigt sieht, übte sich der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) in Schadensbegrenzung. Die fragliche Trasse des Radwegs soll umgeleitet werden, und mit der Kroatischen Vereinigung der bildenden Künste (HDLU) sollen Maßnahmen zum Schutz der dortigen Skulpturen vereinbart werden, so Bürgermeister Tomašević. Wer letztendlich für dieses Malheur verantwortlich ist – das beauftragte Unternehmen oder die Stadt als Auftraggeberin – ist nicht klar.