Bis 31. Oktober 2022 lief eine Frist von Seiten der Europäischen Union zur Übernahme der 44 Prozent Besitzanteile, die die russischen Banken Sberbank und VTB am größten kroatischen Konzern Fortenova halten. Obwohl geplant war, dass die vier kroatischen Pensionsfonds diese Anteile übernehmen, scheiterte dies in letzter Sekunde an einem Veto der deutschen Allianz-Versicherung , die 51 Prozent am größten kroatischen Pensionsfonds AZ hält (49 Prozent gehören der Unicredit). Dann wurde am 3. November 2022 bekanntgegeben, dass ein unbekannter angeblicher Scheich aus Dubai die Anteile von den russischen Banken übernommen habe. Von dieser Transaktion wussten weder die Verwaltung von Fortenova, noch die kroatische Regierung und die übrigen Besitzer*innen. Die Übernahme wurde in den Niederlanden, wo die Fortenova-Holding registriert ist, abgewickelt. Es wird vermutet, dass der "Scheich" nur ein Strohmann für die russischen Banken ist, welche auch weiterhin hinter den Kulissen die Mehrheit haben. Der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) erklärte, dass die Causa genau geprüft werde. Fraglich sei, ob die Übernahme überhaupt die notwendigen Genehmigungen hatte und ob EU-Sanktionen umgangen wurden, so Plenković. Auch die Frage, weswegen das Veto der Allianz in letzter Sekunde erfolgte, wird geprüft. Plenković kündigte auf jeden Fall Konsequenzen für den Pensionsfonds an, wollte diese jedoch nicht näher erläutern.