Stufe zwei des Notfallplans ausgerufen: Berlin errichtet Zeltstadt für Geflüchtete

8.11.2022

​Aktuell stehen dem Berliner La​​​ndesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) laut Sozialverwaltung insgesamt 27.850 Plätze zur Verfügung. Davon sind derzeit 156 Plätze in regulären Unterkünften frei. Dem steht ein Unterbringungsbedarf für rund 2.700 Geflüchtete gegenüber. ​Sollte sich der Trend der Flüchtlingszahlen für Oktober fortsetzen, rechnet Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) bis Jahresende mit einem Platzbedarf für bis zu 10.000 Menschen, mindestens aber für 5.000 Personen. Allein das wäre eine Verdopplung im Vergleich zur September-Prognose zum zusätzlichen Platzbedarf.​ Um den Bedarf zu decken, betreibt die Senatsverwaltung seit der zweiten Oktoberhälfte die Akquise temporärer großflächiger Unterkünfte. Hinzu kommen Zehntausende ukrainische Kriegsflüchtlinge in der Stadt und die Befürchtung, dass deren Zahl infolge des russischen Angriffskrieges gerade im Winter wieder stärker zunimmt als zuletzt. Diese Menschen haben einen anderen Status als Asylbewerber*innen, viele kamen zunächst privat unter. Nun brauchen aber viele eine andere Unterkunft. Die Berliner Sozialverwaltung sieht nun eine winterfeste Zeltstadt als Lösung vor, später Leichtbauhallen. Als mögliche Standorte werden das Tempelhofer Feld, der Olympiapark, das Messegelände und Freiflächen auf dem frühere​n Flughafen Tegel genannt. Dort könnten jeweils mindestens 2.000 Menschen in Zeltstädten untergebracht werden. Die dafür nötigen Großzelte sind bereits im Frühjahr für die Geflüchteten aus der Ukraine angeschafft worden, werden derzeit aber nicht genutzt.

Quelle: rbb (Newsportal vom Rundfunk Berlin-Brandenburg), Berlin