Politik ignoriert Heimatdenkmal des verstorbenen Bürgermeisters in Zagreb

22.2.2022

Ende 2020 wurde in Zagreb ein Heimatdenkmal für die Gefallenen im Kroatienkrieg (1991 bis 1995) enthüllt. Obwohl seitdem mehrere Staats- und Regierungschefs in Zagreb zu Besuch waren, wurde das Denkmal nur ein einziges Mal in ein diplomatisches Protokoll einbezogen. Bei seinem Besuch Ende 2021 machte der französische Staatspräsident Emmanuel Macron vor dem Heimatdenkmal Halt und legte auf eigenen Wunsch einen Kranz nieder. Zur Tatsache, dass sie das Denkmal ignorieren, haben sich kroatische und Zagreber Politiker*innen bisher nicht geäußert. Wie die kroatische Tageszeitung Večernji list berichtet, haben einige Politiker*innen in inoffiziellen Gesprächen angedeutet, dass das Denkmal eher an den verstorbenen Zagreber Bürgermeister Milan Bandić erinnert, dessen zwanzigjährige Amtszeit von zahlreichen Korruptions- und Klientelismusvorwürfen geprägt war. Ferner sorgte eine Kostenerhöhung bereits vor seiner Enthüllung für Empörung. Statt der geplanten rund 2,8 Millionen Euro kostete die Errichtung schließlich circa fünf Millionen Euro. Erst vor Kurzem hat die Stadt Zagreb auch ein öffentliches Ausschreibungsverfahren zur Instandhaltung des Monuments eingeleitet.​

Quelle: Večernji list, Zagreb