Das ungarische Parlament wird am 15. Juni 2021 über ein Gesetz abstimmen, das eine schärfere Bestrafung von Pädophilie und die Einführung eines StraftäterInnen-Registers vorsieht. Sowohl die Regierung als auch die Oppositionsparteien waren sich über das Gesetz, in seiner ursprünglichen Form, einig. Allerdings wurden Anfang Juni von der Regierung Modifizierungen vorgeschlagen, die verbieten sollen, dass Jugendliche unter 18 Jahren ihre Homosexualität beziehungsweise ihre Transgender-Neigungen offen zeigen dürfen. Auch sollen nur ausgewählte Organisationen Aufklärungsunterricht durchführen dürfen, die im Zuge ihrer Tätigkeit auch keine Filme mit sexuellem Inhalt zeigen dürfen. Die Opposition und zivile Organisationen kritisieren das Gesetz, weil es Pädophilie und Homosexualität gleichsetzt und Menschen mit anderer sexueller Orientierung kriminalisiert. Bereits am Montag demonstrierten mehrere Tausend Menschen vor dem Parlament gegen den Gesetzesentwurf.