Laut Bürger*innenumfrage des unabhängigen Onlinemediums fokus.ba waren es gerade Frauen, präziser 50 Prozent von ihnen, die am stärksten von den Wahlunregelmäßigkeiten bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vom 2. Oktober betroffen waren. Gefolgt von Minderheiten und Menschen mit Entwicklungsstörungen. So gibt es im Repräsentantenhaus des Parlaments von Bosnien-Herzegowina nur sieben Frauen von insgesamt 42 Abgeordneten. Im Repräsentantenhaus des Parlaments der Föderation sind 25 von 98 Abgeordneten Frauen, im Parlament der Republika Srpska lediglich 21 von 83 Abgeordneten. Die Hauptverantwortung für die geringe Anzahl von Frauen in der Exekutive liege laut Befragten bei den politischen Parteien selbst. Zwei Drittel der Befragten machen dafür die Wahlmanipulationen verantwortlich. Es besteht eine ausgeprägte Diskrepanz zwischen der Beteiligung von Frauen an politischen Prozessen und der Vertretung in politischen Strukturen. Deshalb wird angenommen, dass ihre Beteiligung durch Wahlbetrug verhindert wird vor allem innerhalb der Parteien, denen die Frauen angehören.