Die Fernwärme Sofia befindet sich in einer weiteren finanziellen Krise, da das Unternehmen aktuell nicht in der Lage ist, seine Schulden in Höhe von 115 Millionen Euro für die CO2-Abgaben für das Jahr 2021 zu bezahlen. Dem Geschäftsführer des Unternehmens, Alexander Alexandrov, zufolge müsse das Unternehmen seine Schulden bis zum 30. April 2022 begleichen, andernfalls würden Bußgelder in doppelter Höhe fällig. Laut den Gemeinderät*innen der Partei Demokratisches Bulgarien (DB) werde die Fernwärme Sofia, aufgrund der stetig steigenden Erdgaspreise, immer höhere Verluste machen. Die Verbindung zur griechischen Gaspipeline, über die die Stadt günstiges Gas aus Aserbaidschan erhalten hätte, sei jedoch von der ehemaligen Regierung der Partei Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens (GERB) boykottiert worden. Die DB-Fraktion sei der Ansicht, dass auch die GERB-regierte Sofioter Stadtregierung wegen ihrer Untätigkeit Schuld an der aktuellen Situation der Fernwärme Sofia trage. Die veralteten Kessel seien nämlich nicht durch hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungs-Kessel ersetzt worden, die auch viel günstiger Strom produzieren könnten. Die Gemeinderät*innen der DB riefen die Stadtregierung auf, schnellstmöglich alle notwendigen Maßnahmen auf kommunaler und staatlicher Ebene zu ergreifen, um die Fernwärme zu retten.