Streit um Krankenhaus-Strategie nach der Pandemie in Berliner Charité

21.2.2022

​Der Vorstand der Berliner Charité hat mit sofortiger Wirkung Pflegedirektorin Judith Heepe und ihre Stellvertreterin Jenny Wortha von ihren Aufgaben entbunden. ​Der Charité-Aufsichtsrat, dem Wissenschafts- und Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) vorsitzt, werde später über eine endgültige Neubesetzung entscheiden, bis dahin werden die Aufgaben kommissarisch übernommen. Heepe war seit 2015 im Amt und hatte sich wegen der bundesweiten Pflegenot 2018 auch in Mexiko und Albanien nach Fachkräften umgesehen. Zuletzt hatte es zwischen Heepe und dem Vorstand, der sich seit der Coronakrise neu zusammensetzt, Spannungen gegeben. Carla Eysel, im Vorstand für Personal zuständig, und Martin Kreis, Chef der Krankenversorgung, wollen strategische Änderungen in Struktur und Abläufen des Krankenhauses. Unbestätigten Informationen aus der Charité zufolge soll Heepe den neuen Tarifvertrag kritisiert haben. Andere Quellen sagen, ihr gehe es vielmehr um Autonomie der Pflege, die durch die Strategie des Vorstands gefährdet sei. Mit Verweis auf das laufende Verfahren äußern sich beide Seiten nicht zu Details.

Quelle: Der Tagesspiegel, Berlin