Die EU-Kommission wird sich nicht in den
Grenzstreit zwischen den EU-Nachbarländern Slowenien und Kroatien einmischen.
Dies teilte der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, nach drei
Monaten Wartezeit am 18. Juni 2018 mit. Er rief beide Länder dazu auf, eine
gemeinsame Lösung zur Umsetzung des EU-Schiedsgerichtsurteils zu finden.
Kroatien widerspricht vor allem bei der Seegrenzziehung und will das
Schiedsurteil nicht anerkennen. Die slowenische Staatsspitze zeigt sich in
den ersten Reaktionen enttäuscht - zwar habe die EU-Kommission nach
Artikel 259 des Vertrages der Europäischen Union ein Recht
darauf, eine neutrale Stellungnahme abzugeben, jedoch sei es
bedauernswert, dass die EU-Kommission nicht hinter Entscheidungen
von eigenen Institutionen für europäisches
und internationales Recht stehe. Es sei außerdem besorgniserregend
und kein gutes Zeichen für den Zusammenhalt der EU, dass Beschlüsse und
Abkommen von EU-Schiedsgerichten von der Kommission nicht laut und
deutlich unterstützt würden. Slowenien will nun Kroatien vor dem
Europäischen Gerichtshof (EuGH) ohne die Unterstützung der Kommission
verklagen.