Slowakische Gesundheitsorganisationen fordern die Regierung auf, sich umgehend mit ihrer Unterfinanzierung zu befassen. Andernfalls wollen 60 der insgesamt 80 kleinen und mittleren Krankenhäuser ihre Verträge mit allen drei in der Slowakei tätigen Krankenkassen kündigen. Die Gewerkschaften ziehen wiederum die Möglichkeit in Betracht, Streikbereitschaft auszurufen. Das Gesundheitsministerium gab bekannt, dass es mit dem Finanzressort über eine Lösung der Situation verhandelt. Laut dem Präsidenten der slowakischen Vereinigung der Krankenhäuser würden für den normalen Betrieb etwa 300 Millionen Euro zusätzlich benötigt. Ihm zufolge gäbe es noch keine Zusage für die dringend nötigen Finanzmittel. Wenn die Situation nicht gelöst wird und die Krankenhäuser die Verträge kündigen, werden sie wahrscheinlich ab dem 1. Juli nur eine akute und dringliche medizinische Versorgung gewährleisten. In einer ähnlichen Situation befinden sich laut der slowakischen Vereinigung der Privatärzt*innen auch die Arztpraxen, denen von der Allgemeinen Krankenkasse ein Vertragsnachtrag angeboten wurde, wonach die Mittel für einzelne Praxen um etwa 400 Euro reduziert werden sollen. Derzeit läuft ein Schlichtungsverfahren, aber es droht, dass die Arztpraxen in eine Situation geraten, in der nur noch Patient*innen mit akuten Beschwerden behandelt werden können.