Die kroatische Regierung hat angekündigt, in den
nächsten sechs Jahren rund 19 Millionen Euro in die Integration von Roma zu
investieren. So soll Kroatien bis 2027 ein Land der gleichen Rechte für alle
Angehörigen dieser Minderheit werden. Dem Integrationsprogramm zufolge soll vor
allem die Anzahl der Roma, die sich diskriminiert fühlen, gesenkt werden. Ein
weiteres Ziel sei es, den Anteil der BürgerInnen, die "die Roma nicht als
ihre NachbarInnen haben wollen, oder sich in Gesellschaft dieser ethnischen
Minderheit unwohl fühlen", zu einem Drittel zu reduzieren, so die
Regierung. Im Rahmen der Maßnahmen sollen soziale Mobilität sowie sexuelle
Aufklärung gefördert werden. Laut Statistik studieren derzeit nur 2,8
Prozent der Roma im Alter von 18 bis 24 Jahren, während jedes zweite
Roma-Mädchen im gleichen Alter ein Kind geboren hat. Die kroatische Regierung
hat sich zudem als Aufgabe gesetzt, die Wohnverhältnisse der
Roma-Gemeinschaften zu verbessern: Vier Fünftel der Gemeinschaften haben nur
Zugang zu verunreinigtem Trinkwasser, während sogar 32 Prozent in
abbruchreifen Häusern leben. Der jüngsten Statistik zufolge leben in
Kroatien 24.524 Angehörige der Roma-Minderheit. Laut Angaben müssen 92,3
Prozent davon mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgrenze auskommen.