Die Zagreber BürgerInnen sind in Bezug auf Korruption und
Kriminalität einiges von ihrer Stadtverwaltung gewohnt. Nun ist eine neue
Affäre in Sicht. So veröffentlicht eine anonyme Nutzerin beziehungsweise ein
anonymer Nutzer einen siebenstündigen Film über den Bau der Zagreber Seilbahn
auf "YouTube". Im Film werden zahlreiche Dokumente veröffentlicht,
die belegen, dass die Baukosten, die auf rund 720 Millionen Kroatische
Kuna (95 Millionen Euro) geschätzt werden, um mindestens 15 Prozent künstlich
aufgebläht wurden. Zudem wurden minderwertige Baumaterialien verwendet,
weswegen ein Bauingenieur einen Prüfungsbericht nicht unterzeichnen wollte.
Anhand der veröffentlichten Materialien ist es ersichtlich, dass der
Whistleblower ein Insider aus dem Umfeld des Projektes ist. Die Opposition
nannte den Bau der Seilbahn die "Mutter aller Affären" und forderte
die Staatsanwaltschaft auf, den Fall genau zu prüfen und die Verantwortlichen
vor Gericht zu bringen.