Zagreber Bürgermeister erntet Kritik für umstrittenen Dokumentarfilm

30.7.2020

​Für große Empörung in der Öffentlichkeit sorgt die neulich getroffene Entscheidung des Zagreber Bürgermeisters Milan Bandić (365RIS – Arbeits- und Solidaritätspartei), die Produktion eines Dokumentarfilms zu finanzieren. Für einen Film über Zagreb und dessen Umgebung vor und nach dem verheerenden Erdbeben am 22. März 2020 wird die Stadt 242.000 Kroatische Kuna (etwa 32.244 Euro) ausgeben. Der Film soll für Werbezwecke verwendet werden, um die Öffentlichkeit über die Lage in der Stadt zu informieren und zu sensibilisieren. Mehrere KritikerInnen werfen dem Zagreber Bürgermeister nun vor, öffentliche Gelder erneut für unnötige und sinnlose Vorhaben zu verschleudern. Mehr als vier Monate nach dem Erdbeben kommt der Wiederaufbau der durch das Erdbeben betroffenen Gebiete nicht voran. Ferner sind neulich durch zwei schwere Gewitter zahlreiche Sachschäden entstanden. Es ist immer noch nicht bekannt, ob die Stadt dafür aufkommen wird. Besondere Aufmerksamkeit wird in den kroatischen Medien auch der Tatsache geschenkt, dass der Dokumentarfilm vom umstrittenen Filmregisseur und Holocaustleugner Jakov Sedlar gedreht werden soll. Sedlar ist unter anderem für die Relativierung der Verbrechen im kroatischen Konzentrationslager Jasenovac, das er in einem seiner Filme lediglich als Arbeitslager bezeichnete, bekannt. Vor ein paar Jahren erhielt er auch die alljährlich vergebene Auszeichnung der Stadt Zagreb, was stark kritisiert wurde.

Quelle: Telegram.hr, Zagreb