Das Zagreber Stadtparlament wird am 19. April 2017, in der letzten Sitzung der aktuellen Legislaturperiode, u. a. über die Nominierungen für den Preis der Stadt Zagreb entscheiden, welcher anlässlich des Stadtfeiertages am 31. Mai verliehen wird. Heuer ist die Vergabe besonders umstritten, da für den Preis der kroatische Regisseur und Holocaustleugner Jakov Sedlar nominiert wurde. Sedlar veröffentlichte vor rund zwei Jahren einen Dokumentarfilm, in dem er die Rolle des kroatischen KZ Jasenovac kleinredete. So erklärte Sedlar in diesem Film, dass die Anzahl der Getöteten im Lager weit übertrieben sei und dass die KommunistInnen nach dem Zweiten Weltkrieg dort weit mehr Personen ermordet hätten, als das kroatische Ustascha-Regime. Zahlreiche Personen erklärten, dass es eine Schande sei, dass Sedlar überhaupt nominiert wurde. Dies zeuge davon, wie sehr es der Zagreber Bürgermeister Milan Bandić (Bandić Milan 365, Arbeits- und Solidaritätspartei), der Vorsitzende des Ausschusses für öffentliche Auszeichnungen, den rechten Kriegsveteranenverbänden Recht machen möchte. Diese hatten Sedlar nominiert.