Boris Pahor war einer der bedeutendsten Autoren slowenischer Sprache und mit seinen 108 Jahren einer der größten literarischen Zeitzeugen des letzten Jahrhunderts. Der Schriftsteller aus Triest überlebte mehrere Konzentrationslager und erinnerte in seinen Werken an die Gräueltaten des 20. Jahrhunderts, denen er auch selbst zum Opfer fiel. Noch als Kind musste Pahor mit ansehen, wie italienische Faschist*innen das slowenische Volkshaus in Triest niederbrannten. Im Zweiten Weltkrieg hatte er sich den Partisan*innen angeschlossen und überlebte fünf Konzentrationslager, darunter auch die Gefangenschaft in Dachau. Auch gegenüber dem kommunistischen Jugoslawien nahm er später eine kritische Haltung ein. Sein autobiografischer und preisgekrönter Roman Nekropolis beschreibt seinen fünfzehnmonatigen Überlebenskampf in fünf deutschen Konzentrationslagern. Pahor war auch Träger zahlreicher Auszeichnungen (Europäischer Bürgerpreis 2013) und einer der meistübersetzten slowenischen Autoren.