Der Zagreber Regisseur Dario Juričan, der bei den kroatischen Präsidentschaftswahlen rund 4,6 Prozent der Stimmen erhielt, lässt auch nach den Wahlen nicht von seinem erklärten Ziel ab, Bürgermeister Milan Bandić (365RIS – Arbeits- und Solidaritätspartei) als korrupt bloßzustellen. Am 8. Jänner 2020 organisierte er eine Performance vor dem Sitz der Zagreber Stadtwerke mit dem Titel "100 Prozent für Kroatien, 365 Prozent für die Holding". Nach dem Vorbild von rechten Veteranenvereinigungen, die 2014 monatelang vor ihrem Ministerium gegen die damals linke Regierung demonstrierten, errichtete Juričan ein Zeltlager vor den Stadtwerken. Juričan erklärte, dass es sein Ziel sei, aufgrund des guten Wahlergebnisses, die Stadtwerke als "Lehen" zu erhalten. Dann könne er dort schalten und walten wie heute Bandić. Auch für die kroatische EU-Ratspräsidentschaft hat sich Juričan was Besonderes ausgedacht. Durch eine Crowdfunding-Kampagne sammelt er Geld für eine Plakatkampagne. Auf verschieden Plakaten will er die Brüsseler Funktionäre mit dem Werk von Bandić bekannt machen. Unter anderem werden auf den Plakaten Fotos von Bandić beim Verlassen des Zagreber Kreisgefängnisses, vergessliche ZeugInnen oder freundliche Shakehands mit dem kroatischen Premierminister abgebildet sein.