Die Staatsanwaltschaft in Sofia gab gestern bekannt, dass der bulgarische Minister für Umwelt und Gewässerschutz Neno Dimov (parteilos) am 9. Jänner 2020 für 24 Stunden unter Arrest gestellt worden sei. Zuerst habe es eine Durchsuchung im Umweltministerium im Zusammenhang mit der Wasserkrise in der Kreisstadt Pernik gegeben. Danach sei Dimov mehrere Stunden von der Sonderstaatsanwaltschaft verhört worden. Er habe versichert, dass er bereit sei die Ermittlung zu unterstützen. Am selben Tag wurden auch die Ex-Kreisvorsteherin von Pernik und der Geschäftsführer der Wasserbetreibergesellschaft in Pernik verhört, aber nicht verhaftet. Bereits Anfang November 2019 erschienen in den Medien die ersten Meldungen, dass die Stadt Pernik von der Einführung eines Wasserregimes bedroht sei. Das Regime trat in der Folge am 18. November in Kraft indem die tägliche Wasserzuteilung auf zehn Stunden begrenzt wurde. Kurz vor Weihnachten wurde der Katastrophenzustand ausgerufen und die tägliche Wasserzuteilung auf acht Stunden reduziert. Seit Anfang der Wasserkrise fordern die EinwohnerInnen der Stadt Pernik den Rücktritt des derzeitigen Umweltministers. Sie glauben nicht, dass die Trockenheit in diesem Jahr schuld an der Ausnahmesituation ist, sondern Perniks marodes Wassernetz, bei dem 70 Prozent des Wassers im Boden versickern.