Am Mittwoch, den 29. Juli 2020, fand eine Sitzung des Aufsichtsrats
des "Slowenischen Nationalfernsehens" (RTVS) statt. Nach Angaben der Tageszeitung
"Delo" dauerte diese lediglich 19 Minuten, da sie vom Verwaltungsgericht unterbrochen wurde. Grund dafür war die Beschwerde eines vor drei Monaten vorzeitig entlassenen
Mitglieds des Aufsichtsrates, das, wie auch zwei weitere Personen, durch regierungsnahe
Personen ersetzt worden war. Als Reaktion auf den Beschluss des
Verwaltungsgerichts schrieb Premierminister Janez Janša (SDS – Slowenische
Demokratische Partei) auf Twitter, dass, seiner Ansicht nach nicht die
Regierung gegen das Gesetz verstoßen habe, sondern das Verwaltungsgericht. Janša
vergaß jedoch zu erwähnen, dass die Regierung neben der Entlassung und Ernennung
der drei Mitglieder versucht hatte, zwei weitere Personen im Aufsichtsrat zu
ersetzen. Die Regierung darf allerdings nur drei Mitglieder im Aufsichtsrat bestimmen, über die anderen beiden bestimmt das Parlament, weshalb das Vorhaben im Vorfeld verhindert worden war. Eine
Entscheidung des Verwaltungsgerichts, ob der Austausch der drei Mitglieder
gesetzeskonform war oder nicht, steht jedenfalls noch aus.