Am 21. August nahmen in Prag rund 10.000 Menschen an einer Kundgebung teil, bei der der Opfer in den Jahren 1968 und 1969 gedacht wurde. Nach dem Beginn der militärischen Intervention durch Truppen des Warschauer Pakts gegen den Prager Frühling am 21. August 1968, kam es auch in den Monaten danach zu Todesopfern, als die kommunistische Regierung Tschechiens die Proteste blutig unterdrücken ließ. Die Demonstration begann auf dem Wenzelsplatz. Einige ZeitzeugInnen erzählten über ihre Erlebnisse vor 50 Jahren. Die RednerInnen warnten vor dem Aufstieg der KommunistInnen in Tschechien. Anschließend begaben sich die DemonstrantInnen zum Sitz der kommunistischen Partei, vor dem sie einen symbolischen Sarg mit Namen und Fotos der Menschen, die 1969 von den sogenannten "Volksmilizen" erschossen wurden, niederlegten. Die Kundgebung wurde vom Verein "Eine Million Augenblicke für die Demokratie" organisiert. Beendet wurde sie am Abend vor dem "Masaryk-Denkmal" auf der Prager Burg. Auch Staatspräsident Miloš Zeman (parteilos) stand an dem Tag unter Kritik. Diese ging vor allem vom Begründer des Vereins, Mikuláš Minář, aus. Er behauptete, dass Zeman, durch die Ablehnung des sozialdemokratischen Kandidaten, Michal Šmarda, für den Posten des Kulturministers die Verfassung verletzt habe.