Skandal wegen kurzer Arbeitszeit am Flughafen

20.6.2017

​Am Wochenende wurden die Nerven der PassagierInnen, die am 16. Juni 2017 mit der Abendmaschine der kroatischen "Croatia Airlines" von Zagreb nach Dubrovnik reisen wollten, bis aufs Äußerste strapaziert. Die Maschine konnte auch nach mehreren Versuchen wegen starkem Wind nicht in Dubrovnik landen und musste nach Zagreb zurückkehren. Da das Flugzeug nach 22 Uhr landen wollte, war die Arbeitszeit des Bodenpersonals bereits beendet und niemand konnte die PassagierInnen in Empfang nehmen. Da auch alle anderen kroatischen Flughäfen geschlossen waren, musste die Maschine letztendlich nach Rom (!) ausweichen, wo die Fluggäste auf Kosten der Airline übernachteten und am nächsten Tag nach Dubrovnik reisen konnten. Für die Crew waren die Probleme jedoch nicht vorbei. Als die nun leere Maschine in der Nacht in Zagreb landen wollte, musste auch sie umkehren, da auch die Feuerwehr nicht mehr arbeitete! Es stellte sich heraus, dass der französische Flughafen-Konzessionär aus Kostengründen keinen 24 h-Dienst anbietet, obwohl dies laut Konzessionsvertrag vorgeschrieben ist. Nun droht das kroatische Verkehrsministerium mit einer saftigen Geldstrafe, da im Notfall in der Nacht keine Maschine in Kroatien landen kann. Das Konzessionsunternehmen "Bouygues" schob zunächst die Schuld auf die Airline, die die Landung nicht angekündigt hätte. Nach genauerer Prüfung übernahm der Konzessionär dann doch die Verantwortung, beschuldigte aber das Bodenpersonal. Es bleibt abzuwarten, wie das Verkehrsministerium entscheiden wird.

Quelle: Večernji list, Zagreb