Mietenkluft in Berlin wächst weiter

19.8.2024

​Die Kluft zwischen Neu- und Bestandsmieten in Berlin wächst weiter, da immer weniger Haushalte umziehen, um steigende Mietkosten zu vermeiden. Eine Auswertung des Maklerhauses Jones Lang LaSalle zeigt, dass Neumieter*innen in Berlin im ersten Halbjahr 2024 rund 7,50 Euro mehr pro Quadratmeter zahlen als Bestandsmieter*innen. Diese Diskrepanz treibt die Mietpreise weiter nach oben, da das Angebot schrumpft und die Nachfrage steigt. Neben dem Wohnungsneubau könnte ein gezielter Wohnungstausch eine Lösung bieten, doch bisherige Tauschportale haben den Markt kaum entlastet. Für frischen Wind soll jetzt das so genannte "Schneller-Bauen-Gesetz" sorgen, das der Berliner Senat verabschiedet hat, um den Wohnungsbau durch effizientere Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Ziel ist es, Planungsprozesse zu straffen, Fristen einzuführen und die Zuständigkeiten zwischen Land und Bezirken klarer zu regeln. Trotz dieser Bemühungen äußerten mehrere Bezirke Bedenken. Kritik kam vor allem wegen der Personalnot in den Bezirksämtern, die weiterhin als größtes Hindernis für Bauprojekte gilt. Während Naturschutzverbände und einige politische Gruppen das Gesetz skeptisch sehen, befürwortet die Bauwirtschaft die Maßnahmen.​

Quelle: Der Tagesspiegel, Berlin