Magistrat Prags bereitet rasante Verteuerung der Müllabfuhr vor

24.11.2021

Nachdem die Gebühren für Wasser, den öffentlichen Verkehr, für Heizung- und Stromkosten erhöht wurden, müssen sich die Prager*innen auf einen weiteren finanziellen Schlag einstellen. Ab dem 1. Jänner 2022 steigen auch die Preise für die Müllabfuhr deutlich. Betroffen sind vor allem jene Häuser beziehungsweise Wohnkomplexe, die über größere Mülltonnen verfügen. Dort, soll der Preis für die dreimal wöchentliche Entleerung einer Tonne von 1.800 Euro auf etwa 3.370 Euro pro Jahr ansteigen. Bei den kleinsten Mülltonnen, mit einem Fassungsvermögen von 80 Litern, bleibt der Preis unverändert. Die Preiserhöhung wurde am Prager Magistrat in aller Stille vorbereitet, ohne die Öffentlichkeit darüber zu informieren. Diese Vorgehensweise sorgt bei der Opposition für scharfe Kritik. Prag habe die Müllabfuhr nicht im Griff, hieß es. In den Straßen Prags würden sich bereits seit mehreren Monaten Abfallberge türmen, da die Stadt die Frequenz der Müllabfuhr verringert habe und nun wolle sie auch noch mehr von den Bürger*innen kassieren. Die Gemeinderätin Alexandra Udženija (ODS - Bürgerdemokratische Partei) verglich die Situation in Prag sogar mit Neapel. Des Weiteren sei es nicht fair, die Bürger*innen nur ein paar Tage vor dem in Kraft treten über eine Preiserhöhung zu informieren. Umweltstadtrat Petr Hlubuček (SSPP - Vereinte Kräfte für Prag) sieht die Kritik als unbegründet und verweist auf die Tatsache, dass die Entleerung der "braunen Mülltonnen" für Bioabfall, der aktuell 30 bis 40 Prozent des Prager Abfalles ausmache, für die Bewohner*innen kostenlos sei. Würden die Prager*innen ihren Bioabfall in den braunen Tonnen entsorgen, können sie sich die Kosten sparen, argumentiert Hlubuček.​​

Quelle: Metro - Praha, Prag