Kein Ende für Kohlekraftwerke in Bosnien-Herzegowina

9.9.2021

Als eines der wenigen europäischen Länder hat Bosnien-Herzegowina noch keine Frist für den Kohleausstieg festgelegt. Nach aktuellen Angaben sind die Schwefeldioxid-Emissionen in den Kohlekraftwerken am Westbalkan zweieinhalb Mal höher als in den verbliebenen Kraftwerken in der Europäischen Union. Nach Angaben der NGO "CEE Bankwatch", die Bankenaktivitäten im Umweltbereich überwacht, überschritten die Werte in Bosnien-Herzegowina die festgesetzte Emissionshöchstmenge um das Zehnfache. Die hohen Emissionen wurden trotz Investitionen in die Rauchgasentschwefelung im Wärmekraftwerk "Ugljevik" erreicht. In Bosnien-Herzegowina werden noch 80 Prozent des Stroms aus nicht erneuerbaren Ressourcen wie Kohle gewonnen. Fachleute gehen davon aus, dass Wärmekraftwerke in absehbarer Zukunft keine günstigen Stromerzeuger sein werden. Da mit Sanktionen aufgrund von hoher Kohlenstoffemission gerechnet werden müsse, werden die Vertragsstrafen höher sein als die Stromherstellung selbst.​

Quelle: Akta.ba, Sarajevo-Ilidža