Historischer Versöhnungsakt zwischen Italien und Slowenien

13.7.2020

Staatspräsident Borut Pahor (parteilos) und sein italienischer Amtskollege Sergio Mattarella trafen am 13. Juli 2020 in Triest zusammen. Sie gedachten gemeinsam des 100. Jahrestags des ersten faschistischen Verbrechens in Europa, der Niederbrennung des slowenischen Volkshauses (Narodni dom). Das mittlerweile wiederaufgebaute Gebäude wurde in Beisein der beiden Staatspräsidenten sowie des Zeitzeugen und Schriftstellers Boris Pahor der slowenischen Volksgruppe in Italien offiziell zurückgegeben. Gemeinsam besuchten die beiden Staatsmänner die Gedenkstätte der ersten vier Opfer des faschistischen Regimes in Italien und die Foiba (Karsthöhle) von Basovizza. Die Kranzniederlegung bei der Gedenkstätte für italienische Opfer der jugoslawischen Nachkriegsverbrechen wurde in Slowenien kritisiert. Die Vorsitzende der slowenischen "Sozialdemokraten" (SD), Tanja Fajon, warnte davor, dass der Staatspräsident mit dieser symbolischen Geste einer Interpretation der Geschichte zustimme, die eine Revision der Geschichte bedeute und politisch missbraucht werden könne. Pahor erklärte, dass der Wunsch nach Versöhnung und Freundschaft zwischen SlowenInnen und ItalienerInnen stärker sei als der Schmerz und die Spaltung.

Quelle: Rtvslo.si, Ljubljana