Obwohl in der tschechischen Hauptstadt ein Viertel des ganzen tschechischen Bruttoinlandproduktes erwirtschaftet wird und die Stadt Prag zu den fünf reichsten Regionen der EU gehört, hat die Stadt selbst nur sehr wenig davon. Die Prager Einnahmen werden landesweit umverteilt, und die Stadt Prag erhält nur einen Bruchteil davon. Zusammengefasst: Prag ist nicht so reich, wie es auf ersten Blick scheint. Einer Studie des Prager "Instituts für Stadtplanung und Entwicklung" zufolge, die auch von Finanzstadtrat Jan Vyhnánek (PS - Prag für sich) bestätigt wurde, kann sich die Stadt Prag große Investitionen ohne staatliche Hilfe nicht leisten. Betont wurden vor allem die neue Linie der Prager U-Bahn und die Fertigstellung des inneren und äußeren Stadtrings, für die die Stadt Prag fast acht Milliarden Euro benötigen würde. Laut Vyhnánek finanziert in vielen anderen europäischen Metropolen ähnliche Ausbauten der Staat, nicht so im Falle von Prag. Des Weiteren stünden der Prager Hauptstadt keine europäischen Gelder beziehungsweise Fonds zu, da die Stadt "auf dem Papier" eine reiche Stadt sei. Vyhnánek zufolge ist eine Systemänderung in der Gesetzgebung notwendig. Prag solle eigenes Geld für seine Entwicklung erhalten. Während sich die Förderungen pro Kopf, die Prag vom Staat erhält, nicht wesentlich von den Förderungen für andere tschechische Städte unterscheiden, sind die Investitionen in die Infrastruktur der Stadt dreimal so hoch.