Gratis-Mahlzeit für Volksschüler*innen – viele Schulen in Kroatien nicht bereit

13.12.2022

Die Verpflegungskosten für die Gratis-Mahlzeiten, die ab 9. Jänner 2023 in rund 311.000 kroatischen Volksschulen ausgeteilt werden sollen, werden von den Schulerhaltern übernommen. Diese werden etwa 1,30 Euro pro Kind vom Staat bekommen, um den Schüler*innen mindestens eine Mahlzeit sicherstellen zu können. Der Staat finanziert das Projekt mit rund 73,3 Millionen Euro. Die Präsidentin des kroatischen Schulleiter*innenverbandes Antonija Mirosavljević kommentierte gegenüber dem Kroatischen Rundfunk HRT, dass rund 40 Prozent der kroatischen Volkschulen nicht für die Durchführung des Projekts vorbereitet seien. Die Situation sei am schlimmsten in Zagreb. Die meisten Schulen würden über keine Küche oder Kantine verfügen und seien zu groß, um sich einen Umbau leisten zu können. Auch in den Schulen in der Gespanschaft Split-​Dalmatien sähe es ähnlich aus. In der Region Slawonien gäbe es Küchen, aber wenige Kinder. Schulleiter*innen landesweit sollen über das Projekt aus den Medien erfahren haben und keine Anweisungen bekommen haben, wie sie es realisieren sollen. Das kroatische Ministerium für Wissenschaft und Bildung dementierte dies in einer Pressemitteilung. Im November 2022 soll ein Treffen mit allen Schulerhaltern stattgefunden haben. Laut Angaben des zuständigen Ministeriums würden alle Schulen erst dann die gleichen Voraussetzungen haben, wenn die dafür benötigte Infrastruktur sichergestellt werde. Dies sollte bis 2028 erreicht sein, weswegen Ausschreibungen für den Bau, die Umgestaltung und Ausstattung der Schulen sowie Stellenangebote für Köch*innen veröffentlicht werden. Miroslavljević hofft jedoch, dass die Kinder zunächst mindestens eine Milchmah​lzeit bekommen.​​

Quelle: Vijesti.hrt.hr, Zagreb