In der Woiwodschaft Kleinpolen steigt die Zahl der HIV-Infizierten und auch die Zahl der Patient*innen im fortgeschrittenen Stadium AIDS nimmt zu. Ende November 2022 gab es bereits 313 Menschen mit einer HIV-Infektion und 13 AIDS-Kranke, während im gesamten Jahr 2021 332 positiv auf HIV getestet waren und nur bei vier Personen AIDS diagnostiziert wurde. Dies ist zum Teil auf die negativen Auswirkungen der Pandemie zurückzuführen, als die Patient*innen sich nicht bei ihren Ärzt*innen meldeten und sich nicht testen ließen. Ein weiterer Grund ist der Krieg in der Ukraine. Schon vor Ausbruch des Krieges hatte das Land mit der HIV-Epidemie zu kämpfen. Einige Ukrainer*innen, die nach Ausbruch des Krieges in Krakau ankamen, befanden sich in einem sehr fortgeschrittenen AIDS-Stadium und hatten Komplikationen wie Krebs. Die Daten aus der Region waren so alarmierend, dass Anfang Dezember 2022 zum ersten Mal nach der Corona-Pandemie eine Sondersitzung zum Thema HIV im Büro der Woiwode von Kleinpolen stattfand. Die Teilnehmer*innen diskutierten darüber, wie Menschen dazu gebracht werden können, sich testen zu lassen.