Kaiser Wilhelm II. wollte die Elektrische Straßenbahn von seiner schönsten Straße fernhalten und forderte: "Drunter durch, nicht drüber weg." So baute man einen 193 Meter langen Straßenbahntunnel, der 1916 in Betrieb ging. Die letzte Straßenbahn rollte hier im Jahr 1951. Inzwischen ist der Tunnel in ungenügendem Zustand, so der Verkehrssenat. Alle drei Monate wird er auf seinen Zustand untersucht. Von innen musste das Bauwerk mit einer Platte und Stützen stabilisiert werden – nur so dürfen Lkw mit 18 Tonnen Gewicht drüber rollen. Es sei unwirtschaftlich den Tunnel aufwendig instand zu halten. Im Straßenbereich soll der Tunnel in der zweiten Jahreshälfte 2023 abschnittsweise verfüllt werden, der Verkehr aber während der Bauzeit weiter passieren können. Der Teil des Tunnels, der nicht unterhalb der Fahrbahn liegt, kann weiter als Kulissenlager vom Maxim-Gorki-Theater genutzt werden. Die Kosten werden 2,85 Millionen Euro ausmachen.