Seit mehr als 30 Jahren prägt Daniel Barenboim als Generalmusikdirektor die Berliner Staatsoper Unter den Linden. Ende Jänner 2023 tritt er nun zurück – der Gesundheitszustand des seit Langem erkrankten Dirigenten habe sich verschlechtert. Kultursenator Klaus Lederer (Linke) sagte in einem ersten Statement, er sei überzeugt, Daniel Barenboim habe die richtige Entscheidung getroffen. Sie sei reflektiert und stelle das Wohl der Staatsoper und der Staatskapelle in den Vordergrund. Der Intendant der Staatsoper, Matthias Schulz, sagte: "Der Respekt ist groß, dass Daniel Barenboim nun im Sinne der Institution diesen Schritt geht und seine Aufgaben als Generalmusikdirektor zum Ende diesen Monats zurücklegt." Anfang Oktober hatte Barenboim auf Twitter öffentlich gemacht, dass bei ihm eine schwere neurologische Erkrankung diagnostiziert worden sei. In der Folge hatte er unter anderem das Konzert zu seinem 80. Geburtstag am 15. November absagen müssen. In seinem Statement zum Rücktritt kündigte Barenboim allerdings an, weiterhin als Musiker tätig sein zu wollen: "Selbstverständlich bleibe ich – solange ich lebe – mit der Musik engstens verbunden und bin bereit, auch künftig als Dirigent zu wirken, auch und gerade mit der Staatskapelle Berlin", sagte Barenboim. Neben seiner Funktion als Generalmusikdirektor der Staatsoper war Barenboim bis August 2002 auch ihr künstlerischer Leiter. Im Herbst 2000 wählte ihn die Staatskapelle Berlin zum Chefdirigenten auf Lebenszeit. Neben zahlreichen weiteren musikalischen Projekten hatte er am 1. Jänner 2022 zum dritten Mal das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker dirigiert.