Die bosnische Außenministerin Bisera Turković
(SDA-Partei der demokratischen Aktion) hat am 21. September 2020 ihren fünftägigen
Wien-Besuch begonnen. Gleich am ersten Tag nahm sie an der 64. Generalkonferenz
der Internationalen Atomenergie- Organisation (IAEA) teil. In ihrer Rede ging
sie auf die Problematik der Endlagerung von kroatischem Atommüll in
"Trgovska gora" nahe der bosnisch-herzegowinischen Grenze im Norden
des Landes ein. Sie ersuchte die zuständigen Behörden in Kroatien, ihre Entscheidung
nochmals zu überdenken und eine andere Lösung zu finden, da dem Grundwasser,
das in den Fluss "Una" abfließt, sonst eine Verseuchung drohe. Die
Staatsagentur für radioaktive Sicherheit Bosnien-Herzegowinas geht davon aus,
dass der Lagerungsstandort hohes Erdbeben-, Erdrutsch- und Hochwasserrisiko
berge. Auf dem Programm der Außerministerin stehen in den kommenden Tagen auch
mehrere bilaterale Treffen mit der österreichischen Staatsspitze sowie mit dem
Honorarkonsul von Bosnien-Herzegowina.