Auf Berliner*innen entfallen laut Statistischem Bundesamt rein rechnerisch Schulden in Höhe von knapp 16.900 Euro pro Kopf. Deutschlandweit liegt diese Zahl nur bei knapp 7.700 Euro. Im Schulden-Ranking schafft es Berlin damit unter die Top 3 in Deutschland, nur Bremen und Hamburg sind noch stärker pro Kopf verschuldet. Einerseits sind dafür die aktuellen Krisen verantwortlich. Erst die Corona-Krise, darauf folgten der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die Energie-Krise. Zum anderen spielt aber auch die Historie Berlins eine wichtige Rolle. Durch die Wiedervereinigung und die Tatsache, dass zwei Städte zusammenwuchsen, führte das zu höheren Ausgaben, als in anderen Bundesländern. Mit diesen Altlasten aus den Neunziger- und Nullerjahren hat Berlin bis heute zu kämpfen. Jedoch kann das Land Berlin trotz der aktuellen Krise weiter mit deutlichen Steuermehreinnahmen rechnen. Nach Zahlen der regionalisierten Steuerschätzung wird für das laufende Jahr ein Steuerplus von rund 1,3 Milliarden Euro erwartet. Für 2023 geht die Finanzverwaltung von rund 500 Millionen Euro mehr aus als noch in der Frühjahrsschätzung veranschlagt.