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als zwei Monate nach dem Erdbeben am 22. März 2020 verkehren einige
Straßenbahnlinien immer noch nicht, während manche umgeleitet wurden. Dies
bezieht sich auf jene Linien, die üblicherweise durch das Stadtzentrum von
Zagreb verlaufen. Wann genau sich der Bim-Verkehr in der kroatischen Hauptstadt
wieder normalisieren wird, ist derzeit nicht bekannt. Straßenbahnen
verursachen durch ihre Fahrt Vibrationen, die in der vom Erdbeben besonders
hart getroffenen Innenstadt weitere Schäden an Gebäuden und Häusern anrichten
könnten. Immer lauter wird daher die Forderung, das Stadtzentrum auch künftig für
den Verkehr zu sperren und dieses in eine FußgängerInnenzone zu verwandeln. Dazu
äußerte sich kürzlich auch der Zagreber Bürgermeister, Milan Bandić (365RIS –
Arbeits- und Solidaritätspartei). Er kündigte an, dass er bald den Bau einer
U-Bahn vorschlagen wolle. Ihm zufolge sollte die U-Bahn-Strecke vorerst etwa
einen Kilometer lang sein und den zweitgrößten Platz der Stadt, "Britanski
trg", über den Hauptplatz mit der Straße "Draškovićeva
ulica" verbinden. Danach wäre die Umwandlung einiger Teile des
Stadtzentrums in eine FußgängerInnenzone möglich, so Bandić. Die
Ankündigung des Bürgermeisters erntete jedoch viel Spott, der Bau einer U-Bahn in
der Stadt wird als eines seiner zahlreichen unerfüllten Versprechen bezeichnet.