Zagreber Bürgermeister will U-Bahn-Bau vorschlagen

28.5.2020

​Mehr als zwei Monate nach dem Erdbeben am 22. März 2020 verkehren einige Straßenbahnlinien immer noch nicht, während manche umgeleitet wurden. Dies bezieht sich auf jene Linien, die üblicherweise durch das Stadtzentrum von Zagreb verlaufen. Wann genau sich der Bim-Verkehr in der kroatischen Hauptstadt wieder normalisieren wird, ist derzeit nicht bekannt. Straßenbahnen verursachen durch ihre Fahrt Vibrationen, die in der vom Erdbeben besonders hart getroffenen Innenstadt weitere Schäden an Gebäuden und Häusern anrichten könnten. Immer lauter wird daher die Forderung, das Stadtzentrum auch künftig für den Verkehr zu sperren und dieses in eine FußgängerInnenzone zu verwandeln. Dazu äußerte sich kürzlich auch der Zagreber Bürgermeister, Milan Bandić (365RIS – Arbeits- und Solidaritätspartei). Er kündigte an, dass er bald den Bau einer U-Bahn vorschlagen wolle. Ihm zufolge sollte die U-Bahn-Strecke vorerst etwa einen Kilometer lang sein und den zweitgrößten Platz der Stadt, "Britanski trg", über den Hauptplatz mit der Straße "Draškovićeva ulica" verbinden. Danach wäre die Umwandlung einiger Teile des Stadtzentrums in eine FußgängerInnenzone möglich, so Bandić. Die Ankündigung des Bürgermeisters erntete jedoch viel Spott, der Bau einer U-Bahn in der Stadt wird als eines seiner zahlreichen unerfüllten Versprechen bezeichnet.​

Quelle: Večernji list, Zagreb