Für den Zagreber Bürgermeister Milan Bandić (Bandić
Milan 365, Arbeits- und Solidaritätspartei) scheint es keine Sommerpause zu
geben. In den vergangenen Tagen organisierte Bandić täglich Pressekonferenzen
zu verschiedenen Themen. So kritisierte er die vorgeschlagene Steuerreform, durch
die die Stadt rund 100 Millionen Kroatische Kuna (ca. 13 Mio. Euro) weniger
Steuern einnehmen werde. Bandić plädierte stattdessen für die Einführung einer
Vermögenssteuer. Weiters kritisierte er die kroatische Regierung, zu lasch auf
die jüngsten Äußerungen des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić, welcher
Kroatien mit Hitler-Deutschland gleichstellte, reagiert zu haben. Diese Kritik verwundert
vorallem deswegen, weil Bandić die aktuelle Regierung im Parlament stützt. Es
wird vermutet, dass sich Bandić auf
die Präsidentschaftswahlen Ende 2019 vorbereitet. Jedoch wird auch die
Möglichkeit diskutiert, dass der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković
(HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) bis Ende des Jahres vorgezogene
Parlamentswahlen provozieren könnte, weswegen Bandić seine Aktivitäten
intensiviert.