Gestern, am 12. Oktober 2020, spielten sich dramatische Szenen auf dem Zagreber Markusplatz, auf dem sich der Sitz der kroatischen Regierung sowie das Parlament befinden, ab. Gegen acht Uhr schoss ein 22-jähriger kroatischer Staatsbürger mit einem Sturmgewehr auf den Regierungssitz. Vier Kugeln trafen einen Polizeibeamten, der vor dem Eingang stand. Der Attentäter feuerte danach weitere Kugeln auf das gegenüberliegende Parlamentsgebäude. Nach einem Schusswechsel mit weiteren Polizeibeamten floh der Attentäter, der sich wenig später in der Nähe das Leben nahm. Es gibt noch keinerlei Motiv für das Attentat. Der verletzte Polizeibeamte wurde einer Notoperation unterzogen. Die behandelnden Ärzte erklärten, dass keine der Kugeln lebenswichtige Organe getroffen habe und der Zustand des Polizisten stabil sei. Er sollte heute, am 13. Oktober 2020, aus der Intensivstation entlassen werden. Der Attentäter stammte aus dem rechten Milieu. In seinem Elternhaus wurde ein illegales Waffenarsenal in Besitz seines Vaters, eines Kriegsveteranen, beschlagnahmt. Der Vater wurde in der Zwischenzeit in Untersuchungshaft genommen. Der Vorfall zeigt erneut, dass das Sicherheitskonzept auf dem Markusplatz dringend geändert werden muss. Allerdings ist hier das größte Problem ein Urteil des Verfassungsgerichtes, das 2011 befand, dass der Platz frei zugänglich sein muss.