Am Montag, den 28. August 2017 besuchte der russische Präsident, Wladimir Putin bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr Ungarn. Offiziell wurde er als Ehrenpräsident der "Internationalen Judo-Föderation" zur Weltmeisterschaft dieser Kampfsportart in Budapest eingeladen. Er wurde allerdings bei seinem Besuch in Ungarn von mehreren MinisterInnen der russischen Regierung begleitet. Nach den Spielen fand ein Arbeitsgespräch zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und dem ungarischen Premier Viktor Orbán (Fidesz – Bund Junger Demokraten) hinter verschlossenen Türen statt. Wie zu erahnen war, ging es dabei um die Finanzierung der Erweiterung des ungarischen Atomkraftwerks "Paks 2". Am späten Abend gab Außenminister Péter Szijjártó (Fidesz) bekannt, dass nichts das Projekt "Paks 2" mehr stoppen könne und die Bauarbeiten im Jänner 2018 starten würden. Ungarische OppositionspolitikerInnen kritisieren Putins Besuch bei Orbán scharf. Die junge Partei "Bewegung Momentum" (Momentum) organisierte eine Demonstration gegen den russischen Präsidenten am Gellértberg. "Es besteht die Gefahr, dass unser Ministerpräsident Orbán uns in die Arme Russlands treibt. Wir wollen eine Zukunft für Ungarn in Europa. Das wollen die Menschen hier auch seit mehr als tausend Jahren", erklärte András Fekete-Győr, der Präsident von Momentum. Die Partei protestierte zusammen mit den AktivistInnen der Mitte-Links-Parteien "Gemeinsam" (Együtt) und "Dialog für Ungarn" (PM) in Putin-Masken auch im Stadion, in dem die Spiele stattfanden. Kritik kommt auch vonseiten der "Ungarischen Sozialistischen Partei" (MSZP) und der abgespaltenen "Demokratischen Koalition" (DK) des ehemaligen ungarischen Premiers Ferenc Gyurcsány. Putin lud seinen ungarischen Amtskollegen, den Fußball-Fan Orbán, zur Fußball-WM 2018 in Russland ein.