Slowenien: Vorfall in der Adriabucht von Piran

28.8.2017

Seit dem Schiedsgerichtsurteil zum kroatisch-slowenischen Grenzstreit am 29. Juni 2017 wurden in der Bucht von Piran bereits 279 Überschreitungen der vorgegebenen Seegrenze verzeichnet. Am Sonntag, den 27. August 2017 ereignete sich der jüngste Vorfall. In die Bucht von Piran fuhren fünf kroatische Fischereischiffe und zwei private Boote ein, die gar nicht wegen der Fischerei gekommen sind, sondern ein Picknick in mitten der Bucht veranstalten wollten. Nach der Warnung der slowenischen Polizei, dass sie sich in den slowenischen Gewässern befinden, kamen noch zwei kroatische Polizeischiffe dazu. Nach einer eineinhalb Stunden langen Diskussion fuhren die Schiffe wieder davon. Am Vortag bekamen die kroatischen FischerInnen Besuch vom kroatischen Premierminister Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft), der ihnen versicherte, dass sie sich in der Bucht von Piran weiterhin aufhalten dürfen, da Kroatien das Urteil der EU-Gerichtshofes nicht anerkennt. Der slowenische Außenminister Karl Erjavec (DeSUS – Demokratische Pensionistenpartei Sloweniens) reagierte darauf und sagte, dass es besorgniserregend sei, dass der kroatische Premierminister zu solchen Provokationen aufruft. Der slowenische Regierungschef Dr. Miro Cerar (SMC – Partei des modernen Zentrums) warnte davor, dass ihm die Geduld langsam ausgehen wird, wenn Plenković im September beim Treffen in Zagreb nicht bereit sein wird, das Schiedsgerichtsurteil zu implementieren.

Quelle: Rtvslo.si, Ljubljana