Wiederaufbau nach Erdbeben in Kroatien läuft noch immer schleppend

23.8.2021

Rund acht Monate seit dem verheerenden Erdbeben am 29. Dezember 2020 mit einer Stärke von 6,4 nach Richter nahe der kroatischen Stadt Petrinja (rund 50 Kilometer südlich von Zagreb) liegt dessen rund 200 Jahre alter Stadtkern noch immer in Trümmern. In den Monaten seit dem Erdbeben wurden zwar die größten Ruinen beseitigt, von einem systematischen Wiederaufbau kann jedoch nicht die Rede sein. Die BewohnerInnen der Region fühlen sich vom Staat allein gelassen und betonen, dass einzig durch Privatinitiativen Hilfe beim Wiederaufbau geleistet werde. Die Regierung wehrt sich mit zahlreichen Statistiken über die bereits geleisteten Hilfen, diese scheinen jedoch nicht bei den BürgerInnen anzukommen. Auch wegen der immer wieder auftretenden, teilweise starken Nachbeben liegen die Nerven der BewohnerInnen blank. In der kroatischen Hauptstadt Zagreb, die am 22. März 2020 von einem Erdbeben der Stärke 5,5 nach Richter getroffen wurde, läuft der Wiederaufbau ebenfalls nur schleppend. Hier ist das größte Problem das bürokratische Prozedere, das durch das Wiederaufbaugesetz vorgeschrieben wurde. Bislang wurden nur wenige unbewohnbare Gebäude abgerissen. Auch hier organisieren sich die BewohnerInnen hauptsächlich selbständig und hoffen, später die Kosten erstattet zu bekommen.​


Quelle: Večernji list, Zagreb