Seit rund vier Wochen eröffnet die kroatische Staatsanwaltschaft im Wochentakt Untersuchungsverfahren gegen Mitglieder der ehemaligen Stadtverwaltung. Diese Woche wurden der ehemalige Direktor der Zagreber Friedhöfe Damir Šegota und drei weitere Personen verhaftet. Šegota wird verdächtigt, von einem Bauunternehmer, der kürzlich Selbstmord beging, rund 80.000 Euro und eine Villa auf der Insel Krk als Schmiergeld für die Erteilung von Bauaufträgen auf den städtischen Friedhöfen kassiert zu haben. Neben Šegota wurden auch seine Schwester, über deren Firma das Schmiergeld bezahlt wurde, und zwei Angestellte des Grundbuchamtes des Gerichtes im Bezirk Sesvete verhaftet. Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (Wir können's!) erklärte, dass der Fall besonders tragisch sei, da der verstorbene Unternehmer noch vor rund zwei Wochen in der Stadtverwaltung versucht habe, ausstehende Rechnungen der Friedhöfe einzutreiben, für die es jedoch keine Rechnungen gab. Dies könnte bedeuten, dass Aufträge unter der Hand vergeben wurden, was bedeutet, dass die Justiz hier weitere Arbeit haben könnte, so Bürgermeister Tomašević.