Serbiens Staatspräsident Aleksandar Vučić (SNS
– Serbische Fortschrittspartei) hat beschlossen, das umstrittene "Gesetz über
Landenteignung" zurückzuziehen und es dem Parlament zur Neuentscheidung
vorzulegen. Dieses Gesetz hatte landesweite Bürger*innenproteste ausgelöst. Laut
Präsident Vučić seien die im Gesetz vorgeschriebenen Fristen für
Entscheidungen in Landenteignungsverfahren viel zu kurz. Es sei der
Gesetzesverabschiedung keine öffentliche Debatte vorausgegangen. Des Weiteren
beschloss der Staatspräsident das "Gesetz über
Volksabstimmungen" zurückzuziehen, damit es angepasst werden könne. Die Organisator*innen der Bürger*innenproteste wollen
allerdings mit der Entscheidung über die Fortführung der Proteste abwarten.
Während einige Organisationen mit der Zurücknahme der Gesetze zufrieden sind, wollen andere die Proteste fortführen bis der internationale Bergbauriese "Rio Tinto" alle Pläne für den Lithium-Abbau in Serbien, die mit den umstrittenen Gesetzen in Zusammenhang stehen, aufgibt. Während die Änderungen im Volksabstimmungsgesetz sofort erfolgen sollen, soll ein neuer
Gesetzesvorschlag zur Landenteignung erst nach den allgemeinen Wahlen im April
2022 präsentiert werden.