Bundesweit sind am Wochenende Hunderttausende Menschen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen. Allein in Berlin seien am Sonntag 350.000 Menschen gekommen, teilten die Mitveranstalter Netzwerk Campact und Fridays for Future mit. In München sprachen die Veranstalter*innen von rund 250.000 Teilnehmenden. Die Polizei schätzte sowohl in Berlin als auch in München die Zahl der Demonstrierenden auf bis zu 100.000. Die Organisator*innen der zahlreichen Kundgebungen errechneten für die Tage von Freitag bis Sonntag eine Gesamtzahl von 1,4 Millionen Teilnehmenden. In München und schon am Freitag in Hamburg mussten die Demonstrationen wegen Überfüllung abgebrochen werden. Nach den Großdemonstrationen gegen Rechtsextremismus wird eine der ersten Umfragen veröffentlicht: Entgegen dem Trend der vergangenen Monate verliert die AfD und fällt von 23 auf 21,5 Prozent. Die Demos "zeigen Wirkung", fand Meinungsforscher und Insa-Chef Hermann Binkert dazu im Gespräch mit der Bild. Laut Bild handle es sich beim Ergebnis des Insa-"Meinungstrends" um das größte Umfrage-Minus für die AfD seit fast zwei Jahren. Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP profitiere von den Entwicklungen nicht, sie erreichten zusammen 31 Prozent, die SPD selbst sogar nur 13,5 Prozent. Als Gewinner zählen eher "sonstige Parteien" wie auch das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).