Trotz Notbetrieb immer mehr Kinder in Berliner Kitas

13.1.2021

Obwohl sie eigentlich nur in Einzelfällen eine Notbetreuung von Kindern anbieten sollen, liegt nach Angaben der Gewerkschaft "Verdi" die Auslastung in Berliner Kindertagesstätten (Kita)-Eigenbetrieben bei 43 Prozent. Für kommende Woche sei sogar eine Auslastung von bis zu 63 Prozent zu erwarten. Von einer Notversorgung, von der der Senat spreche, könne keine Rede sein, erklärte die stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin Andrea Kühnemann. Während des Lockdowns im Frühjahr wurde über eine Liste systemrelevanter Berufe definiert, wer sein Kind in die Kita schicken durfte und wer nicht. Dieses Vorgehen hatte jedoch im Frühling 2020 dazu geführt, dass zehntausende Kinder völlig ohne Kita-Förderung blieben. Aktuell gibt es keine solche Liste. Laut Bildungsverwaltung haben die Einrichtungen, zu denen nicht nur Eigenbetriebe gehören, aktuell eine Betreuung von 31 Prozent der Kita-Kinder gemeldet – Tendenz steigend, da für weitere zehn Prozent ein Betreuungsbedarf für nächste Woche angekündigt worden ist. Eine Sprecherin bekräftigte das Ziel des Senats, dass im Lockdown möglichst wenig Kinder in Kitas sind. Die Einrichtungen könnten das bisher individuell mit den Eltern regeln. Dieses Verfahren sei auch ihr Wunsch gewesen. Man sei aber permanent im Gespräch mit den Kita-Trägern, ob die Situation gegebenenfalls neu bewertet werden müsse.​

Quelle: Der Tagesspiegel, Berlin