Obwohl sie eigentlich nur in Einzelfällen eine
Notbetreuung von Kindern anbieten sollen, liegt nach Angaben der Gewerkschaft
"Verdi" die Auslastung in Berliner Kindertagesstätten
(Kita)-Eigenbetrieben bei 43 Prozent. Für kommende Woche sei sogar eine
Auslastung von bis zu 63 Prozent zu erwarten. Von einer Notversorgung, von der
der Senat spreche, könne keine Rede sein, erklärte die stellvertretende
Verdi-Landesbezirksleiterin Andrea Kühnemann. Während des Lockdowns im Frühjahr
wurde über eine Liste systemrelevanter Berufe definiert, wer sein Kind in die
Kita schicken durfte und wer nicht. Dieses Vorgehen hatte jedoch im Frühling 2020 dazu
geführt, dass zehntausende Kinder völlig ohne Kita-Förderung blieben. Aktuell
gibt es keine solche Liste. Laut Bildungsverwaltung haben die Einrichtungen, zu
denen nicht nur Eigenbetriebe gehören, aktuell eine Betreuung von 31 Prozent
der Kita-Kinder gemeldet – Tendenz steigend, da für weitere zehn Prozent ein
Betreuungsbedarf für nächste Woche angekündigt worden ist. Eine Sprecherin
bekräftigte das Ziel des Senats, dass im Lockdown möglichst wenig Kinder in
Kitas sind. Die Einrichtungen könnten das bisher individuell mit den Eltern
regeln. Dieses Verfahren sei auch ihr Wunsch gewesen. Man sei aber permanent im
Gespräch mit den Kita-Trägern, ob die Situation gegebenenfalls neu bewertet
werden müsse.