Nach dem ersten langen Wochenende mit dem Neun-Euro-Ticket hat ein Personalvertreter der Deutschen Bahn eine kritische Zwischenbilanz gezogen. An jedem Tag habe es bundesweit etwa 400 Züge mit zu hoher Auslastung gegeben, so dass Fahrgäste abgewiesen oder Fahrräder nicht mitgenommen worden seien. Insgesamt habe es pro Tag rund 700 Meldungen von Überlastung, Problemen mit Fahrgästen oder Störungen an die Einsatzzentrale gegeben. Das sei signifikant mehr als an einem durchschnittlichen Wochenende und auch als am Pfingstwochenende vor Corona. Zu befürchteten tätlichen Übergriffen gegen das Bahnpersonal sei es nicht gekommen, wohl aber zu verbalen. Der massive zusätzliche Personalbedarf habe allein über Pfingsten Tausende Überstunden nötig gemacht. Zu erhöhtem Personal- und Zeitaufwand habe auch beigetragen, dass viele Reisende ohne Bahn-Erfahrung sich auf den Bahnhöfen nicht zurechtgefunden hätten. Bis einschließlich diesem Montag wurden in Berlin in Summe bereits mehr als eine Milllion Monatsfahrkarten verkauft, rund 844.000 davon für den Monat Juni.