Die Belgrader Fernwärme hat im Zeitraum von 2018
bis 2020 die Gebühren für den Wärmeverbrauch für Wohnungseigentümer*innen pro
Quadratmeter Wohnfläche und nicht gemäß dem eigentlichen Verbrauch berechnet.
Das stellte der serbische Staatliche Rechnungshof (DRI) fest. Bei etwa 90
Prozent der Verbraucher*innen wurde der Fernwärmeverbrauch falsch verrechnet.
Das serbische Energiegesetz sowie das Gesetz über den effizienten
Energieverbrauch und die Belgrader Stadtverordnung über die Entrichtung von
Kommunaldienstleistungen sahen die Gebührenentrichtung gemäß dem tatsächlichen Wärmeverbrauch vor. Allerdings würde die Belgrader Fernwärme keine Konsequenzen
bei Nichtbefolgung ziehen. Grund dafür ist, dass der Ist-Zustand vor Ort mit den Gesetzen
nicht harmonisiert sei. Die große Mehrheit der Verbraucher*innen
bezahle nämlich die Fernwärme pro Quadratmeter Wohnfläche, da ihnen die Möglichkeit
überlassen wurde, zwischen diesen zwei Gebührenmodellen zu wählen. Der DRI
empfiehlt der Fernwärme, binnen drei Jahren auf die Gebührenentrichtung laut
tatsächlichem Verbrauch umzusteigen. Dabei seien auch erhebliche Investitionen
in die Wärmezähler notwendig. Zuvor bedarf es aber einer Entscheidung im Gemeinderat,
die alle Fernwärmeverbraucher*innen zum Umstieg auf den neuen Gebührenmodus
verpflichten würde.