Skandal um Design-Diebstahl für kroatische Euromünze

8.2.2022

​Am 4. Februar 2022 hat Kroatiens Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische demokratische Gemeinschaft) die erfolgreichsten Designvorschläge für die künftigen kroatischen Euromünzen der Öffentlichkeit vorgestellt. Kurz darauf entstand jedoch ein großer Wirbel um den Vorschlag der Ein-Euro-Münze, auf der ein Marder abgebildet ist. Es kam nämlich der Verdacht auf, dass es sich bei der Marder-Abbildung um ein Plagiat handelt, das von einem schottischen Fotografen ohne sein Wissen übernommen wurde. Die Kroatische Nationalbank, die für die Wettbewerbe zuständig war, hat erklärt, die Vorwürfe prüfen und sich mit Expert*innen darüber beraten zu wollen. Überdies wurde auch bekannt, dass der Gewinner des Wettbewerbs zuvor über Facebook um Ratschläge für die Fotobearbeitung bei der Münzen-Erstellung gebeten hat. Der Designer hat sich zu den Plagiat-Vorwürfen nicht geäußert, inzwischen hat er aber sein Design "wegen negativer Atmosphäre und anhaltendem Druck" zurückgezogen. Außerdem hat er auf alle Rechte aus dem Wettbewerb, somit auch auf den Geldpreis in Höhe von fast 10.000 Euro, verzichtet und sich bei der Kroatischen Nationalbank, der Regierung und Bevölkerung Kroatiens entschuldigt. Die Nationalbank hat sich dazu entschieden, einen neuen Wettbewerb für das Design der Ein-Euro-Münze zu organisieren. Der Marder stellt die aktuelle kroatische Währung Kuna (Deutsch: Marder) dar. Im Jänner 2023 soll das Land den Euro als offizielles Zahlungsmittel einführen.​​

Quelle: Index.hr, Zagreb