Skandal: Journalistin leimt Verantwortliche in Stadt für Jobanfrage

13.7.2020

​Viel wurde bereits in den Gerichtsprozessen gegen den Zagreber Bürgermeister Milan Bandić (365RIS – Arbeits-und Solidaritätspartei) über dessen Gewohnheit, Verbündete, Freunde und Verwandte mit Jobs zu belohnen, gesprochen. Nun beschloss eine Reporterin des kroatischen Fernsehsenders "RTL-Kroatien" auszuprobieren, wie die städtischen Bediensteten reagieren, wenn sie von jemanden angerufen werden,​ der sich auf Bandić beruft. Die Reporterin stellte sich als Tochter eines ausgedachten Busenfreunds und Paten des Bürgermeisters vor, deren "Papa alles mit Milan besprochen hat". Nur zwei der drei AmtsleiterInnnen und drei DirektorInnen der Stadtwerke lehnten sofort und konsequent ab, mit der Begründung, es würde nur mit öffentlichen Auswahlverfahren angestellt. Andere erklärten, die Reporterin solle persönlich vorbeikommen. Die Direktorin der Zagreber Stadtwerke Ana Stojić Deban erklärte der Reporterin sogar genau, wie sie sich anmelden müsse, um eine Anstellung zu bekommen. Den Vogel schoss der Direktor der Sportarena ab, der erklärte, dass er die Reporterin leider abweisen müsse, "da bei ihm schon sechs Personen sitzen würden, die nichts zu tun hätten". Wie es scheint, hatten die laufenden Gerichtsprozesse gegen Bandić und dessen MitarbeiterInnen keinerlei Einfluss auf die Stadt und die städtischen Unternehmen, Freunderlwirtschaft ist nach wie vor "Business as usual".​

Quelle: Vijesti.rtl.hr, Zagreb