Die wirtschaftlichen Sanktionen des Westens gegen russische Konzerne und Finanzinstitute haben auch direkte Auswirkungen auf die kroatische Wirtschaft. Seit 2018 hält die russische Sberbank rund 44 Prozent Besitzanteile am größten kroatischen Lebensmittelkonzern Fortenova (früher Agrokor). Die russische Bank übernahm die Anteile, da sie die größte Gläubigerin des überschuldeten Konzerns, der schließlich in Konkurs ging, war. Nun wurde bekannt, dass die Bank wegen der aktuellen Situation noch heuer plant, ihre Anteile zu veräußern. Ursprünglich war dies bis 2024 vorgesehen. Als wahrscheinliche Käuferin gilt die ungarische Indotek-Gruppe, die sich in Besitz eines der reichsten ungarischen Staatsbürger*innen, Daniel Jellinek, befindet. Bei solchen großen Investitionen wird die Indotek-Gruppe vom amerikanischen Investmentfonds Bohemian Companies unterstützt. Dieser befindet sich in Besitz der US-amerikanischen Multimilliardärin Patrice Stryker. Bislang gibt es keine Angaben über einen möglichen Kaufpreis. Expert*innen schätzen, dass die Anteile, trotz der prekären Lage, in der sich die Sberbank befindet, mindestens 500 Millionen Euro wert sind.